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Fußball: "Man of the Match": Tobias Rühle ist endgültig wieder in Ulm angekommen

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"Man of the Match": Tobias Rühle ist endgültig wieder in Ulm angekommen

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    Tobias Rühle vom SSV Ulm 1846 Fußball am Ball im DFB-Pokalspiel gegen Erzgebirge Aue. Rechts Angelo Rinaldi.
    Tobias Rühle vom SSV Ulm 1846 Fußball am Ball im DFB-Pokalspiel gegen Erzgebirge Aue. Rechts Angelo Rinaldi. Foto: Stefan Puchner, dpa

    Ihren schwachen Fuß mögen Fußballer traditionell nicht so gerne, für Tobias Rühle von den Ulmer Spatzen hat er sich am Samstagabend allerdings als genau das richtige Mittel für Aues Torhüter Martin Männel erwiesen. Nach mehreren erfolglosen Ulmer Bällen in den Strafraum landete der Ball in der 37. Minute schließlich bei Rühle, der ihn trocken mit links ins Tor knallte, so das 1:0 erzielte und den Weg ebnete für die nächste Pokal-Überraschung der Spatzen nach 2018: Mit 2:0 kegelten sie den Zweitligisten Erzgebirge Aue aus der ersten Runde des DFB-Pokals.

    "Entscheidend war, dass der Ball auf meinen schwachen Fuß kam, da überlegt man nicht so lange", sagte der 29-Jährige nach dem Spiel. "Deshalb hab' ich einfach draufgehauen. Mit rechts hätte ich vielleicht einen Tick zu lange überlegt." Merke: Manchmal ist es für einen Stürmer nicht ratsam, zu viel nachzudenken. Rühles und Ulms Lohn war der Einzug in Runde zwei, der SSV-Stürmer wurde zudem als "Man of the Match" ausgezeichnet und musste dafür nicht einmal bis zum Schluss durchspielen. Sein Arbeitstag endete in der 69. Spielminute, als ihn Felix Higl ersetzte - und schließlich noch das 2:0 erzielte.

    Tobias Rühle wird "Man of the Match" im DFB-Pokal gegen Aue

    Rühles und Higls Leistung - letzterer hätte eigentlich zwei Treffer erzielt, einer wurde jedoch fälschlicherweise wegen Abseits abgepfiffen - zeigen, dass die Spatzen im Sturm mittlerweile das Rüstzeug haben, um gut in den einzelnen Wettbewerben mitspielen zu können. Besonders in der Regionalliga Südwest war das in den vergangenen Saisons immer wieder ein Problem, in denen zwar das Personal auch nicht schlecht war, aber zu sorglos mit seinen Chancen umging. Die Spatzen-Chefs haben sorgsam daran gearbeitet und mit Rühles Verpflichtung vom KFC Uerdingen im vergangenen Winter sowie dem Erwerb von Anton Fink nachgerüstet. Dazu gesellen sich Ardian Morina, Steffen Kienle und Felix Higl.

    Bis Rühle in Ulm richtig ankam, dauerte es wegen Corona allerdings etwas. In der Liga absolvierte er in der Saison 2019/20 keine Partie, traf aber immerhin im Testspiel gegen Memmingen Anfang Februar. Umso besser kam er dafür aus der Corona-Pause: Jeweils Treffer in den Tests gegen Illertissen und Berg, im WFV-Pokal traf er gegen Eschach und erzielte die wichtige 1:0-Führung im Finale des WFV-Pokals gegen Balingen. Im Ligaspiel gegen die SV Elversberg holte er den Elfmeter zum 1:0 heraus und erzielte den 2:0-Endstand selbst. Mit diesen Werten hat er sogar Anton Fink aus der Startaufstellung verdrängt, mit dem vor der Saison mehr Beobachter von Beginn an gerechnet hatten.

    SSV Ulm 1846 Fußball: Tobias Rühle hat sich etabliert

    Allerspätestens mit seiner Leistung im DFB-Pokal ist Tobias Rühle also endgültig wieder beim SSV Ulm 1846 Fußball angekommen. Hier spielte der gebürtige Heidenheimer in der Jugend, ehe er in den Nachwuchs des VfB Stuttgart wechselte und durch die Profilandschaft tingelte: Er spielte beim FC Heidenheim, bei den Stuttgarter Kickers, Sonnenhof Großaspach, Preußen Münster und Uerdingen. Sein Abschied aus Heidenheim war damals jedoch kein schöner: Der Verein hatte ihn im Frühsommer 2012 in die zweite Mannschaft versetzt und gab öffentlich als Grund Alkoholeskapaden an. Später sagte Rühle, dass er zwar tatsächlich in der Stadt unterwegs war und getrunken habe, von einem Alkoholproblem aber weit entfernt sei. Die Stuttgarter Kickers nahmen den damals 21-Jährigen trotzdem auf und vertrauten ihm. Sein Stuttgarter Trainer war im Übrigen Dirk Schuster, heutiger Coach des Pokalgegners Erzgebirge Aue.

    Doch das ist lange her, jetzt ist Tobias Rühle wieder bei seinem Jugendklub und möchte mit ihm den Aufstieg in die 3. Liga schaffen. Mit von der Partie sind unter anderem auch Jo Reichert und Thomas Geyer, mit denen Rühle schon in der Ulmer Jugend zusammenspielte. "Es ist unglaublich schön, ich bin daheim und meine Freunde und Familie sind hier", sagte der 29-Jährige nach dem Pokalerfolg. "Es macht unglaublich Spaß und die Mannschaft zeigt, dass sie Spaß hat. So kann's weitergehen."

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