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Fußball: Die Basis hat Bedenken gegen den Neustart im Amateurfußball

Fußball

Die Basis hat Bedenken gegen den Neustart im Amateurfußball

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    Noch liegen die Fußbälle im Netz. Aber möglicherweise werden sie demnächst wieder gebraucht.
    Noch liegen die Fußbälle im Netz. Aber möglicherweise werden sie demnächst wieder gebraucht. Foto: Julian Leitenstorfer

    Dass die Amateurfußballer sich hinsichtlich der Fortsetzung dieser Saison in der Corona-Pandemie alles andere als einig sind, das hatte sich schon bei einer natürlich nicht repräsentativen Umfrage unserer Zeitung in der vergangenen Woche im Bezirk Donau/Iller angedeutet. Der württembergische Verband (WFV) bestätigt nun diesen Eindruck und nennt Zahlen: Von den 1594 im Bereich des WFV am Spielbetrieb teilnehmenden Vereinen haben 265 Stellungnahmen abgegeben. Immerhin etwa 35 Prozent von ihnen möchte die Saison nicht fortsetzen, sondern sofort abbrechen und annullieren mit der Folge, dass es weder Auf- noch Absteiger gibt. Dazu merkt der WFV in einer Pressemitteilung an: „Eine genauere Betrachtung der Rückmeldungen zeigt dabei, dass der ganz überwiegende Anteil der Vereine, die sich für einen sofortigen Abbruch und die Annullierung der laufenden Spielzeit aussprechen, mit der ersten Herrenmannschaft abstiegsgefährdet ist.“ Unerwähnt lässt der Verband die teilweise krassen Ungerechtigkeiten, mit denen einige Vereine bei einer Fortsetzung der Saison leben müssen.

    Auch der TSV Neu-Ulm ist für einen Abbruch

    Beispiel TSV Buch: Der Landesligist hat im Herbst elfmal gespielt, davon nur zweimal im heimischen Felsenstadion und genau diese zwei Spiele hat er gewonnen. Nach dem Modell des Verbands würde die Saison für den TSV Buch auf der Basis von zwölf Partien auf eigenem Geläuf und sechs auf fremden Plätzen gewertet. Dass der Verein aus dem südlichen Rothtal für einen Abbruch plädiert, kann vor diesem Hintergrund kaum überraschen. Dieselbe Meinung vertritt man übrigens beim weniger abstiegsgefährdeten Ligarivalen TSV Neu-Ulm, der sich dazu auch schriftlich geäußert hat.

    Letztlich vergeblich, denn 45 Prozent der Vereine waren für den Vorschlag des WFV, weitere 20 Prozent der Stellungnahmen beinhalteten Modifizierungen oder andere Lösungen. Der Beirat des Verbands änderte auf dieser Grundlage die Spielordnung, der Beschluss wurde noch einmal abgespeckt. Wenn es spätestens am 9. Mai weitergehen kann, dann werden die Vorrunden abgeschlossen, Auf- und Absteiger ermittelt und es wird sogar noch eine Relegation gespielt. Neu daran ist: Die Saison wird auch dann gewertet, wenn mindestens 75 Prozent aller Mannschaften einer Staffel alle Vorrundenspiele absolviert haben. In diesem Fall würde wie in der vergangenen Spielzeit die Quotienten-Regelung greifen. Die einzige Alternative ist, dass nach dem Stichtag 9. Mai tatsächlich abgebrochen wird.

    Lesen Sie auch: Das sagen Vereine im Bezirk Donau/Iller zu einem Neustart

    Das wäre nach Überzeugung des WFV aber eine Art letztes Mittel. Die Begründung des Verbands: „Ein Abbruch mit Annullierung zum jetzigen Zeitpunkt hätte zur Folge, dass damit Chancen zum Aufstieg vereitelt würden, obgleich noch die Aussicht besteht, ein sportlich faires Ergebnis herbeizuführen.“

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