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Fußball: Der Ulmer Markus Sorg bleibt Co-Trainer der Nationalmannschaft

Fußball

Der Ulmer Markus Sorg bleibt Co-Trainer der Nationalmannschaft

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    Foto: Federico Gambarini/dpa
    Foto: Federico Gambarini/dpa Foto: Federico Gambarini

    Wenn irgendwo im Profifußball ein neuer Trainer seine Arbeit aufnimmt, dann bringt der meistens seine Assistenten mit. Es gibt aber auch Co-Trainer, die überleben gefühlt jeden Chef. Hermann Gerland ist das bekannteste Beispiel. Der „Tiger“ war bei mehreren Vereinen Cheftrainer, zuletzt in der Saison 2000/2001 ein halbes Jahr lang in Ulm. Nach dem Abstieg der Spatzen aus der zweiten Bundesliga konzentrierte sich Gerland auf den FC , er betreute dort die Amateure und war Assistenztrainer unter Jupp Heynckes, Louis von Gaal, Carlo Ancelotti und Hansi Flick. Ohne Gerland geht es nicht bei den Bayern und ohne Marcus Sorg geht es nicht bei der deutschen Nationalmannschaft. Fast alle seiner bisherigen Kollegen hören auf. Marcus Sorg, in Ulm geboren und nach wie vor mit Erstwohnsitz hier gemeldet, früher Spieler und Trainer der Spatzen, bleibt Teil des Stabes der Nationalmannschaft.

    Der Vertrag von Sorg läuft bis zur EM 2024

    Der Reihe nach: Dass die auf dieses Jahr verschobene Europameisterschaft das letzte Turnier von Bundestrainer Joachim Löw sein würde, das war vorab klar und das hat auch nichts mit dem Achtelfinal-Aus gegen England zu tun. Nachfolger Hansi Flick besetzt bis auf eine alle Positionen in seinem Stab neu: Andreas Köpke wird sich nach 17 Jahren als Bundestorwarttrainer von der Nationalmannschaft verabschieden, ein Nachfolger ist bisher nicht bekannt. Als einen von zwei Assistenten bringt Flick von seinem bisherigen Arbeitgeber Bayern München Danny Röhl mit. Der zweite bleibt mindestens bis zum Ablauf seines Vertrages nach der Heim-Europameisterschaft in drei Jahren: Marcus Sorg.

    Beim DFB schätzt man die Qualitäten des Ulmers Sorg

    Man schätzt beim Deutschen Fußball-Bund (DFB) eben die Qualitäten des 56-jährigen Ulmers mit dem Bubengesicht, der zumindest mit aktiven Mannschaften als Cheftrainer keinen überragenden Erfolg hatte. Mit den Ulmern verpasste er in den Jahren zwischen 2004 und 2007 mehrfach den Aufstieg in die Drittklassigkeit, seine Zeit als Bundesligatrainer des SC dauerte auch nur ein halbes Jahr. Aber schon damals bewies Sorg, dass akribische Arbeit und der Umgang mit jungen Spielern zu seinen Stärken gehören. Unter ihm wurden Spieler wie Torhüter Oliver Baumann, Daniel Williams oder Daniel Caligiuri in Freiburg überhaupt erst an die Bundesliga herangeführt.

    Als Trainer der U19 wurde Markus Sorg Europameister

    Beim DFB fand Marcus Sorg dann endgültig sein Glück als Trainer. Mit der deutschen U19 wurde er Europameister, aus dem eigentlich geplanten Wechsel zur U21 wurde dann aber nichts, weil die Nationalmannschaft der Aktiven vor fünf Jahren Bedarf an ihm anmeldete. Treibende Kraft hinter dieser Personalie soll übrigens Hansi Flick gewesen sein – damals selbst noch Sportdirektor beim DFB und künftig Vorgesetzter von Marcus Sorg. Der sollte eigentlich nur befristet bis zum Ende der Europameisterschaft in Frankreich bleiben. Aber er machte seine Sache so gut, dass er Mitglied des Trainerstabs der deutschen Fußball-Nationalmannschaft blieb und es auch bleiben wird.

    Lob gibt es auch von Oliver Bierhoff

    Seinen Aufgabenbereich beschrieb Sorg damals in einem exklusiven Interview mit unserer Zeitung so: „Die Arbeit mit den Spielern ist bei der Nationalmannschaft prinzipiell dieselbe wie die mit anderen Mannschaften. Der einzige Unterschied: Man hat es mit den besten Fußballern der Welt zu tun.“ Ein Co-Trainer ist also mitnichten der mit Hütchen und Stäbchen hantierende Mensch, auf den er in der öffentlichen Wahrnehmung bisweilen reduziert wird. Die Granden des deutschen Fußballs äußern sich jedenfalls sehr wertschätzend zur Personalie Marcus Sorg. So spricht etwa Flick mit Blick auf seine Assistenten von „zwei ausgewiesenen Experten“. Oliver Bierhoff, der Direktor der Nationalmannschaft, wird vom DFB mit den Worten zitiert: „Ich freue mich gleichzeitig, dass der neue Bundestrainer daneben auch auf Kontinuität setzt und mit Marcus Sorg die hohe Kompetenz nutzt, die es bereits bei der Nationalmannschaft gibt.“

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