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Interview: Früher wurde bei der SGM Ingstetten/Schießen anders gefeiert

Interview

Früher wurde bei der SGM Ingstetten/Schießen anders gefeiert

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    So ausgelassen wie vor Corona auf dem Feld hätte die SGM Ingstetten/Schießen gerne auch den Aufstieg gefeiert. Aber der Trainer verspricht: Die Fete wird nachgeholt.
    So ausgelassen wie vor Corona auf dem Feld hätte die SGM Ingstetten/Schießen gerne auch den Aufstieg gefeiert. Aber der Trainer verspricht: Die Fete wird nachgeholt. Foto: Horst Hörger

    Es steigt niemand ab, es gibt keine Relegation und die Aufsteiger stehen fest, obwohl in vielen Ligen erst etwas mehr als die Hälfte der Spiele absolviert ist – das sind die Konsequenzen des voraussichtlichen Abbruchs der Saison im Amateurfußball. Im Bezirk profitiert davon unter anderem die SGM Ingstetten/Schießen, die als Tabellenführer der Kreisliga A Iller demnächst somit erstmals seit der Gründung der Roggenburger Spielgemeinschaft in der Bezirksliga spielt. Wir sprachen mit Spielertrainer Niko Berchtold über einen Aufstieg in Corona-Zeiten.

    Wie oft sind Sie in Ihrer Karriere denn schon aufgestiegen, Herr Berchtold? Und wie wurden diese Aufstiege gefeiert?

    Niko Berchtold: Ich bin mit Garching von der Bayernliga in die Regionalliga aufgestiegen und ein paar Jahre später mit dem TSV Babenhausen in die schwäbische Bezirksliga. In Garching habe ich mich damals zurückgehalten, weil ich am nächsten Tag eine wichtige Prüfung schreiben musste. Zwei Bierchen habe ich mir trotzdem gegönnt. Aber in Babenhausen war richtig Halligalli, zumal wir an diesem Tag noch gar nicht unbedingt mit dem Aufstieg gerechnet hatten. Es kamen sogar Spieler des Gegners ins Sportheim und haben mitgefeiert.

    Und jetzt vergleichen Sie diese Feten doch bitte mal mit einem Aufstieg in Corona-Zeiten...

    Berchtold: Wir Trainer haben uns kurz zusammen telefoniert. Dann haben wir ein Bierchen getrunken – jeder für sich. Die Emotionen fehlen natürlich völlig. Das ist eine komische Situation, zumal ich als Typ und unsere ganze Mannschaft eigentlich von den Emotionen leben.

    Gibt es irgendwann noch eine Feier so wie in der guten alten Zeit?

    Berchtold: Also zunächst muss unser Aufstieg ja ohnehin vom Verbandstag noch abgesegnet werden. Aber viele Leute haben uns tatsächlich schon gratuliert und unsere Fans haben gefragt, ob denn eigentlich noch gefeiert wird. Ich kenne meine Jungs sehr gut und ich kann deswegen versprechen: Sobald die Corona-Lage es zulässt, werden wir die Feier nachholen. Das wird dann nicht so spontan ablaufen wie sonst, aber trotzdem ausgelassen.

    Gibt es irgendetwas, dass sie in dieser Saison gerne sportlich noch erledigt hätten?

    Berchtold: Unsere härtesten Konkurrenten waren Beuren und Illerkirchberg, gegen diese beiden Mannschaften haben wir jeweils mit 1:2 verloren. Das waren enge Spiele und die Niederlagen ärgern mich. Wir hätten das in den Rückspielen gerne sportlich gerade gerückt, aber das geht jetzt eben nicht mehr. Natürlich wird es Menschen geben, die von der SGM Ingstetten/Schießen als Corona-Aufsteiger reden und davon, dass dieser Aufstieg ein Gschmäckle hat. Ich sehe das anders: Jeder hatte dieselben Chancen, wir sind in der Tabelle und nach der Quotienten-Regelung vorne. Wir sind also ein verdienter Aufsteiger.

    Und wenn irgendwann eine neue Saison beginnt, dann spielt die SGM Ingstetten/Schießen in einer Bezirksliga mit 18 Mannschaften und einer höllischen Abstiegsregelung. Freuen Sie sich darauf tatsächlich?

    Berchtold: Das wird tatsächlich sehr hart, wenn fast ein Viertel der Liga absteigt. Ich freue mich trotzdem auf die Bezirksliga und denke positiv: Es gibt bei 18 Mannschaften umso mehr Gelegenheiten, Punkte zu holen.

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