Startseite
Icon Pfeil nach unten
Neu-Ulm
Icon Pfeil nach unten
Lokalsport
Icon Pfeil nach unten

Frauen-Basketball: Von Elchingen aus hoch hinaus

Frauen-Basketball

Von Elchingen aus hoch hinaus

    • |
    Von Elchingen aus hoch hinaus
    Von Elchingen aus hoch hinaus

    Der Profisport ist Familientradition. Vater Christof Fikiel spielte 1980 bei den Olympischen Spielen in Moskau für die polnische Nationalmannschaft und später für den Basketball-Bundesligisten Oberelchingen, Mutter Barbara war Volleyballprofi, Bruder Jan hat es als Basketballer bis in die zweite Liga geschafft. Katharina Fikiel hat bei den Elchinger Minis auf Körbe geworfen, inzwischen ist sie die wohl beste deutsche Basketballerin und in den kommenden Tagen bestreitet sie mit der deutschen Mannschaft zwei ganz wichtige Spiele in der EM-Qualifikation: Am heutigen Samstag um 19.30 Uhr geht es in Nördlingen gegen Luxemburg und am kommenden Mittwoch in Wasserburg gegen den amtierenden Europameister Serbien.

    Ohne ihre Familie und die Kindheit in Elchingen hätte es die inzwischen 28 Jahre alte und 1,95 Meter große Blondine wahrscheinlich nicht so weit gebracht: „Mein Vater hat mir natürlich viele hilfreiche Tipps gegeben. Und als ich gemerkt habe, dass ich Talent habe, da wusste ich schnell, dass Basketball mein Sport ist.“

    Seit dem Wechsel auf das Sportinternat in Heidelberg mit gerade einmal 15 Jahren, ist der Sport der absolute Mittelpunkt im Leben der Katharina Fikiel. „Als kleines Mädchen habe ich eigentlich das Reiten geliebt“, erinnert sie sich: „Aber irgendwie war das doch klar, dass ich zum Basketball kommen musste.“ Katharinas Talent und ihr mannschaftsdienliches Spiel wurde von Experten schnell erkannt, zum Beispiel vom damaligen Landestrainer Peter Lazar. Im Alter von 16 Jahren unterschrieb sie ihren ersten Profivertrag beim USC Freiburg, es folgten weitere Stationen in der Bundesliga, in Polen, Italien, Frankreich und Slowenien. Katharina Fikiel hat in der Euroleague gespielt und Meisterschaften auch mit Krakau und Wasserburg gewonnen. Der schönste Titel war für sie aber der 2012 mit Wolfenbüttel: „Das war die beste Werbung für den Frauen-Basketball. Die Fans waren völlig aus dem Häuschen.“ Seit Januar dieses Jahres spielt die Frau mit den Spitznamen „Kata“ und „Aga“ für den Herner TC, reich geworden ist die 44-malige Nationalspielerin in ihren Profijahren nicht: „Das wird man im Frauen-Basketball sowieso nicht. Wir machen das, weil wir unseren Sport so mögen. Dafür stellen wir in unseren aktiven Jahren viel hintenan: Freunde, Familie, Ausbildung, Studium. All das, was andere junge Menschen machen.“

    In ihrer Freizeit fotografiert Katharina Fikiel gerne, ansonsten ist Basketball ihr Leben. Während des Spiels, aber auch neben und abseits des Platzes: „Es ist ein Teamsport, auf den wir alles fokussieren, für den wir leben, in dem wir aufgehen, für den wir auch sehr gerne Werbung machen, weil wir die Unterstützung brauchen.“ Auch ein bisschen mehr Medienpräsenz wäre ihrer Einschätzung nach hilfreich: „Es gibt genug über den Frauen-Basketball zu berichten, wenn man nur genau hinschaut.“

    Als Beispiel nennt sie das Hinspiel in der EM-Qualifikation gegen Serbien. „In Belgrad waren 7000 begeisterte Fans in der Halle und die Medien berichteten sehr breit. Warum sollte das in Deutschland nicht auch irgendwann funktionieren?“, sagt Katharina Fikiel und hofft in Nördlingen und in Wasserburg auf volle Hallen: „Unser Sport hat es verdient. Wer noch nie beim Frauen-Basketball war, kann doch mal vorbeischauen und sich davon überzeugen, wie spannend das ist.“

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden