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FV Weißenhorn: Der FV Weißenhorn: 100 Jahre alt – und noch ganz jung

FV Weißenhorn

Der FV Weißenhorn: 100 Jahre alt – und noch ganz jung

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    Die Entscheidungsträger beim FV Weißenhorn um Vereinschef René Räpple (Dritter von links) und seinen Stellvertreter Markus Fitzel (Zweiter von rechts) sind stolz auf die Geschichte und die Erfolge des Vereins – und auf ihre guten Jugendspieler.
    Die Entscheidungsträger beim FV Weißenhorn um Vereinschef René Räpple (Dritter von links) und seinen Stellvertreter Markus Fitzel (Zweiter von rechts) sind stolz auf die Geschichte und die Erfolge des Vereins – und auf ihre guten Jugendspieler. Foto: Roland Furthmair

    Es war alles vorbereitet: ein Fest-Wochenende im Mai unter anderem mit einer Malle-Party und einem Auftritt der Stadtkapelle. Spiele im Juli zwischen dem SSV Ulm 1846 Fußball und dem bayerischen Regionalliga-Spitzenteam Schweinfurt sowie zwischen dem FV Weißenhorn und dem TSV Neu-Ulm. Dann kam Corona und die Planungen des FV Weißenhorn zur Feier des 100-jährigen Bestehens waren Makulatur. Und so sitzen an diesem milden Septemberabend eben ein paar Männer natürlich mit Sicherheitsabstand im Rothtal-Stadion beisammen und schwelgen bei einem Bierchen in Erinnerungen an die lange und wechselvolle Geschichte des Vereins. Die Stimmung ist trotz Corona prächtig – immerhin schaffte die erste Mannschaft im Jubiläumsjahr unter Trainer Reinhold Steinbrecher den Wiederaufstieg in die Kreisliga A Iller.

    FV Weißenhorn hat auch in der Landesliga gespielt

    Der FV Weißenhorn hat auch schon viel weiter oben gespielt. Etwa 1970 in der zweiten Amateur-Oberliga, das war damals die viert-höchste deutsche Klasse. Oder in der Saison 1984/85 in der Landesliga. Der Klassenerhalt wäre noch im letzten Spiel möglich gewesen, am Ende fehlten ein paar wenige Tore. Das waren Höhepunkte der Vereinsgeschichte, die verknüpft sind mit den Namen von ungewöhnlich talentierten Spielern wie Werner Köbel, Johann Fitzel, Walter Gebauer, Ludwig Huber, Edmund Räpple, Theo Ritter, Vinzenz Kühner, Alfred und Andreas Degant, Franz Rahn, Kurt Kenzle, Bernhard und Dieter Schöfer und zuletzt Vitalij Lux. Der ist kirgisischer Nationalspieler, Bernhard Schöfer wechselte irgendwann zum VfB Stuttgart und hat in der deutschen Jugend-Nationalmannschaft gespielt. Tiefpunkt der Historie war wiederum der Abstieg in die allerunterste Liga vor zwei Jahren – ein Lapsus, den die Mannschaft jetzt mit der Rückkehr in die Kreisliga A Iller ausgebügelt hat.

    Der Peter von der Post: Die Kultfigur des FV Weißenhorn

    Man hat eben einfach weitergearbeitet beim FV Weißenhorn und sich die gute Laune nicht vermiesen lassen. Für die Stimmung bei den Heimspielen und auch sonst sind Menschen wie Peter Bechtold zuständig. Der war jahrelang Abteilungsleiter und auch sonst war er im Verein schon fast alles. Derzeit ist er Stadionsprecher und Pressewart, vor allem aber ist er eine Kultfigur in Weißenhorn – bekannt auch als Peter von der Post oder wegen seiner dichterischen Begabung als Rothtal-Poet.

    Der FV Weißenhorn ist übrigens kein reiner Fußballverein. Es gibt Kegler, die schon in der dritthöchsten deutschen Liga gespielt haben und es gibt eine Theaterabteilung. Die launigen Ausführungen von deren Leiter Karl-Heinz „Katsche“ Vogel gehören zu den Höhepunkten einer jeden Mitgliederversammlung. Die Tennisspieler haben sich vor drei Jahren selbstständig gemacht als TS Weißenhorn, kurzzeitig gehörten auch die Weißenhorner Basketballer zur Vereinsfamilie, die ihr Jubiläum – wenn Corona es zulässt – nun eben im kommenden Jahr nachholen will.

    Auch sehenswert: Die Bilder vom Überraschungssieg des SSV Ulm 1846 Fußball gegen Aue

    Aber im Fokus stehen im Verein mit seinen derzeit etwa 450 Mitgliedern natürlich die Fußballer. Die sind unter anderem stolz auf ihre vorbildliche Nachwuchsarbeit in allen Altersklassen, die einige Optionen für die Zukunft bietet. Überstürzt wird nichts beim FV Weißenhorn, aber Ehrgeiz ist vorhanden und der Vereinschef René Räpple sagt klipp und klar: „Unser perspektivisches Ziel ist die Bezirksliga.“

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