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Uefa Regions' Cup: Ein Bellenberger Fußballer kann Europameister der Amateure werden

Uefa Regions' Cup

Ein Bellenberger Fußballer kann Europameister der Amateure werden

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    Lukas Trum ist Torhüter in der bayerischen Auswahl beim Uefa Regions’ Cup. Der 23-jährige Bellenberger ist jüngst vom SV Egg an der Günz zum FC Memmingen gewechselt.
    Lukas Trum ist Torhüter in der bayerischen Auswahl beim Uefa Regions’ Cup. Der 23-jährige Bellenberger ist jüngst vom SV Egg an der Günz zum FC Memmingen gewechselt. Foto: Fabian Frühwirth/BFV

    Ein Ex-Spieler des SV Egg kann am Mittwochabend (18.30 Uhr) in Burghausen Fußball-Europameister werden. Torhüter Lukas Trum vertritt mit einem bayerischen Team Deutschland beim Regions’ Cup des europäischen Fußballverbands Uefa – die EM der Amateure. Anstatt regulärer Vereins- oder Nationalmannschaften vertreten dort nur Regionalauswahlen die jeweiligen Länder. „Es ist eine riesen Ehre, überhaupt dabei sein zu dürfen“, sagt der 23-Jährige, der jüngst vom Landesligisten Egg zum Regionalligisten FC Memmingen gewechselt ist. Neben diesem Sprung ist das Finale der nächste Höhepunkt in der Karriere des Torhüters.

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    Dieses Mal stellt der Bayerische Fußball-Verband (BFV) das Team für Deutschland. Grund dafür ist, dass die bayerische U18 das entscheidende Sichtungsturnier des deutschen Verbandes (DFB) gewonnen hat. „Es ist das wichtigste und größte Amateur-Turnier im europäischen Fußball – und ich darf dabei sein, das ist schon ein echtes Highlight für mich“, betont er. Wie er berichtet, kennen sich die meisten Spieler des bayerischen Teams bereits aus dem Spielbetrieb oder gemeinsamen Stationen im Jugendbereich. Trum ergänzt: „Die meisten in unserer Mannschaft haben im Nachwuchs eine Top-Ausbildung bei Spitzenvereinen bekommen – zum Beispiel Augsburg, Sechzig oder Bayern. Ich freue mich echt, dass ich den Sprung geschafft habe.“ Trum selbst stammt aus Bellenberg. Er durchlief die Juniorenteams seines Heimatvereins und des SSV Ulm, ehe er über den TSV Buch beim SV Egg im Unterallgäu landete und nun in Memmingen.

    Uefa Regions' Cup 2019: Deutschland steht im Finale

    Trum ist beeindruckt, welchen Aufwand der BFV für seine Schützlinge betreibt. „Das sind Profi-Bedingungen. Ich glaube, dass der Unterschied zur richtigen Nationalmannschaft gar nicht so groß ist.“ Untergebracht ist die Mannschaft in einem Hotel in Bad Gögging (Niederbayern). Trum erzählt: „Wir haben drei Physio-Therapeuten nur für uns. Unser Coach Engin Yanova hat zwei Co-Trainer, die ihn unterstützen. Es gibt einen eigenen Torwarttrainer, zwei Scouts und einen Video-Analysten.“ Außerdem gibt es einen Delegationsleiter, einen Mannschaftsarzt, einen Zeugwart und einen Team-Manager. Die Sportler haben eigene Räume, in denen sie ungestört sind. Zur Regeneration nach Spielen und Trainingseinheiten stehen der Mannschaft unter anderem Kühltonnen zur Verfügung. Das ist nötig, wie Trum erklärt, denn der Terminplan sei sehr straff: „Meistens haben wir zwei Trainingseinheiten pro Tag, dazu kommen Besprechungen und gemeinsame Mahlzeiten.“

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    Ein Aufwand, der sich gelohnt hat. Die bayerische Auswahl entpuppte sich zwar als Minimalist, doch dem Weg ins Finale tat das keinen Abbruch. Das Auftaktspiel gegen den französische Auswahl gewann die Elf mit 1:0, dann spielte sie 1:1 gegen die Slowakei und zog schließlich im letzten Gruppenspiel gegen die Türkei dank des Siegtreffers in letzter Minute mit 1:0 ins Endspiel ein. Gegner wird die polnische Mannschaft sein, die sich mit einem Sieg gegen Russland und zwei Unentschieden gegen Spanien und Tschechien ins Finale spielte.

    Trum saß während der deutschen Partien allerdings auf der Bank, für die Gruppenspiele hatte sich Trainer Engin Yanova für Dominic Dachs entschieden, der in der kommenden Saison beim Regionalligisten VfR Garching spielen wird. Allerdings hütete Trum in zwei Zwischenrundenpartien das Tor der BFV-Auswahl und half so, den Weg in die Hauptrunde zu ebnen. Er stand zuletzt im Testspiel gegen den Landesligisten SpVgg Landshut vor dem Turnierstart im Tor. Die Partie endete mit 0:0. „Man hat gemerkt, dass wir noch nicht so eingespielt sind“, sagte er damals. „Im Spielaufbau ist noch Luft nach oben.“ Das zeigte sich auch in den Gruppenspielen des Regions’ Cup, die in Kelheim und Landshut ausgetragen wurden. Deutschland ist Gastgeber des Uefa-Turniers. Über 2400 Zuschauer hatten das entscheidende Spiel gegen die türkische Auswahl besucht – Rekord für den Wettbewerb.

    Lukas Trum aus Bellenberg spielt um den Uefa Regions' Cup

    Die türkische Mannschaft und auch die restlichen Teams, die das Finale nicht erreicht haben (Frankreich, Spanien, Tschechien, Slowakei und Russland) sind schon abgereist, die Polen mussten das Hotel wechseln und wohnen jetzt in der gleichen Unterkunft wie die deutsche Auswahl. „Wir haben den Last-Minute-Sieg gegen die Türkei alle noch genossen, jetzt aber gilt der Fokus einzig und alleine dem Match gegen Polen“, sagte Trainer Engin Yanova. „Auf uns wartet das nächste harte Stück Arbeit.“ Er selbst kann sich zwei Bestmarken in den Lebenslauf schreiben. Einerseits den Zuschauerrekord gegen die Türkei, zum anderen ist er der erste Trainer einer deutschen Auswahl in der 20-jährigen Geschichte des Wettbewerbs, der sein Team ins Finale geführt hat. Ein Sieg wäre die Krönung.

    Er wäre es natürlich auch für Lukas Trum. Zeitgleich zum Regions’ Cup steckt sein neuer Verein, der FC Memmingen, mitten in der Saisonvorbereitung auf die Regionalliga Bayern, die der Keeper damit zumindest zum Teil verpasst. Vielleicht hat der FCM dafür bald ja einen Europameister in seinen Reihen. (mit gioe)

    Info: Der BFV überträgt das Finale in Burghausen live auf seiner Facebook-Seite.

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