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Basketball: Edgar Sosa ist zurück: Wieder Samba in der Bundesliga

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Edgar Sosa ist zurück: Wieder Samba in der Bundesliga

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    Ein Jahr hat Edgar „Samba“ Sosa für Ratiopharm Ulm gespielt. Unser Bild zeigt den Mann mit dem karibischen Temperament neben dem auch noch sieben Jahre jüngeren Per Günther auf der Bank.
    Ein Jahr hat Edgar „Samba“ Sosa für Ratiopharm Ulm gespielt. Unser Bild zeigt den Mann mit dem karibischen Temperament neben dem auch noch sieben Jahre jüngeren Per Günther auf der Bank.

    Es gibt ausländische Basketballprofis, an deren Namen erinnert sich kaum mehr jemand, wenn sie Ratiopharm Ulm nach in der Regel kurzer Zeit wieder verlassen haben. Außerdem gibt es Spieler wie Edgar „Samba“ Sosa. Der hat zwar auch nur ein knappes Jahr lang für Ulm in der Bundesliga gespielt, aber er hat dabei bleibenden Eindruck hinterlassen und deswegen freut man sich auf das Wiedersehen mit dem Mann, der jetzt in Vechta angeheuert hat.

    Sosa kam Anfang Oktober des Jahres 2013 nach Ulm und wie so oft ging der Verein dabei voll ins Risiko. Der 1,90 Meter große Aufbauspieler hatte kurz zuvor nach einem komplizierten Schien- und Wadenbeinbruch noch das Ende seiner damals jungen Karriere befürchten müssen. In Ulm schaffte der Mann, der neben der amerikanischen Staatsbürgerschaft auch die der Dominikanischen Republik hat, endgültig den Sprung zurück in den professionellen Basketball. Hilfreich war dabei sicherlich die Tatsache, dass er Teil einer Mannschaft der Hochtalentierten war. Daniel Theis wechselte nach dieser Saison nach Bamberg, jetzt spielt er für die Boston Celtics in der NBA. Will Clyburn blieb ein Jahr länger, später gewann er mit ZSKA Moskau die Euroleague und wurde zum wertvollsten Spieler des Finalspiels gewählt.

    Ratiopharm Ulm wurde Zweiter im Pokal

    Ganz so gut waren sie damals in Ulm noch nicht, die Mannschaft um Edgar Sosa wurde Sechster in der Hauptrunde der Bundesliga und schied in der ersten Runde der Play-offs gegen Alba Berlin aus. Aber die Ratiopharm-Arena war damals auch zum ersten Mal Schauplatz des Top-Four, Ulm kam durch einen Sieg gegen Bayern München ins Pokalfinale und belegte nach einer Niederlage gegen Alba Berlin Platz zwei – immerhin.

    Aber Edgar Sosa ist der schwäbischen Basketball-Gemeinde ja nicht nur seiner sportlichen Leistungen wegen in Erinnerung geblieben, sondern auch, weil er karibische Lebensfreude und Temperament ausstrahlte. Den Spitznamen Samba bekam Sosa von den Fans von Ratiopharm Ulm auch deswegen verliehen. Da war etwa dieses Eurocup-Spiel in Varese: Wegen eines alten und für Außenstehende schwer durchschaubaren Konflikts aus Sosas Zeit in Italien wurde der von den Fans in der Halle in der nördlichen Lombardei permanent ausgepfiffen. Sein Kommentar dazu: „Ich fand es lustig.“ Die Karriereplanung hat dieses Erlebnis schon gar nicht beeinflusst. Nach der Saison wechselte Sosa ausgerechnet wieder nach Italien, zum Euroleague-Teilnehmer Sassari. Aus Samba Sosa war Euro-Eddie geworden.

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    In seiner Vita stehen zudem insgesamt drei nationale Meisterschaften und eine WM-Teilnahme mit der Mannschaft der Dominikanischen Republik, aber eben auch immer wieder Verletzungen. Anfang Dezember erwischte es Sosa am Knöchel, wohl auch deswegen konnte sich jetzt die in der Bundesliga gegen den Abstieg kämpfende Mannschaft von Rasta Vechta die Dienste des inzwischen 33-jährigen Routiniers sichern. „Jetzt geht es erst einmal darum, so schnell wie möglich meine neuen Teamkollegen kennenzulernen und Teil der Mannschaft zu werden“, sagte Sosa bei seiner Vorstellung.

    Das hat erstaunlich schnell und gut geklappt. In seinem ersten und bisher einzigen Spiel für den neuen Verein kam Sosa auf 30 Punkte, zudem stellte er sieben direkte Korbvorlagen zu. Es ist demnach nicht garantiert, dass das Wiedersehen beim Spiel in Vechta in bereits knapp zwei Wochen für Ulm die reinste Freude wird.

    Dass Vechta am Samstag trotzdem mit 89:94 in Bonn verlor, das lag auch daran, dass eben auch beim Gegner zwei starke Spieler mit Ulmer Vergangenheit zum Kader gehören: Chris Babb ist sowieso Dreh- und Angelpunkt der Mannschaft aus dem Rheinland, Anfang des Monats verpflichtete Bonn zudem Isaiah Philmore. Der war ein Jahr nach Sosa und eines vor Babb in Ulm. An die Namen aller drei Spieler erinnert man sich noch bestens.

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