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Fußball: Die Folgen des Handschlag-Affärchens beim SSV Ulm 1846 Fußball

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Die Folgen des Handschlag-Affärchens beim SSV Ulm 1846 Fußball

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    David Braig (Nummer elf) war viele Jahre lang Mittelpunkt der Ulmer Mannschaft. Jetzt stehen die Zeichen auf Trennung.
    David Braig (Nummer elf) war viele Jahre lang Mittelpunkt der Ulmer Mannschaft. Jetzt stehen die Zeichen auf Trennung. Foto: Horst Hörger

    Franck Ribery hat in seiner langen Karriere mehreren Trainern den Handschlag verweigert: Jupp Heynckes, Carlo Ancelotti und angeblich auch Niko Kovac. Vom Bayern-Präsidenten Uli Hoeneß ist das Zitat überliefert: „Ihr mit eurem Scheiß-Handschlag! Sind wir denn hier im Mädchenpensionat?“ Sportchef Anton Gugelfuß vom SSV Ulm 1846 Fußball formuliert es etwas feiner, aber inhaltlich identisch: „Das ist doch Kindergarten, darum geht es gar nicht.“ Auch er muss sich seit dem vergangenen Samstag mit dem Thema Handschlag beschäftigen. Verweigert hat den David Braig nach dem 5:0 gegen den Bahlinger SC seinem Trainer Holger Bachthaler. Gespielt hat Braig an diesem Tag nicht und überhaupt spielt er inzwischen fast nie. Ganze zwei Einwechslungen stehen in dieser Saison in der Regionalliga Südwest für den 28-jährigen Angreifer in der Statistik. Genau darum geht es nach Einschätzung von Gugelfuß: „Er ist enttäuscht, weil er es nicht in die Mannschaft schafft.“ Thematisiert wurde die Angelegenheit am Mittwochnachmittag in einem Sechsaugen-Gespräch zwischen Gugelfuß, Sportdirektor Stephan Baierl und dem Spieler. Dem Vernehmen nach mit diesem Ergebnis: In der Winterpause wird man sich wohl trennen. Im oft und manchmal fälschlich so genannten gegenseitigen Einvernehmen, das es diesmal aber wohl tatsächlich gibt.

    David Braig ist seit 14 Jahren beim SSV Ulm 1846 Fußball

    Braig ist schließlich bei den Spatzen nicht irgendein Spieler. Im Verein ist er seit 14 Jahren, seinen ersten Einsatz in der ersten Mannschaft hatte er vor neuneinhalb Jahren und er hielt den Ulmern auch nach der dritten Insolvenz die Treue, als beinahe alle anderen sich verabschiedeten. Die Fans mögen ihn. „Wir woll‘n den David sehen“, schallte es während des Spiel gegen Bahlingen von den Rängen des Donaustadions, der Trainer reagierte auch nach der klaren Führung nicht auf diese Forderung. Nachdem unsere Zeitung exklusiv über das Handschlag-Affärchen berichtet hatte, nahm die Diskussion um Braig und den Umgang mit ihm in den sozialen Netzwerken an Fahrt auf. Anton Gugelfuß ist deswegen diese Feststellung ganz wichtig: „David hat sich riesige Verdiente um diesen Verein erworben. Er genießt eine enorme Wertschätzung und mit ihm gehen wir anders um als mit einem Spieler, der vor einem Vierteljahr gekommen ist.“

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    Gleichzeitig erinnert der Sportchef daran, dass Braig seit anderthalb Jahren wenige Einsätze hatte und wenige Tore schoss. Holger Bachthaler hatte schon nach dem Spiel gegen Bahlingen gesagt, dass frühere Verdienste keine Rolle spielen. David Braig hat also in Ulm eine Vergangenheit, aber keine Zukunft mehr. Und deswegen wird er sich wohl bald nach 14 Jahren einen anderen Verein suchen.

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