Der bayerische Fußball-Regionalligist FV Illertissen braucht schon nach den ersten zwölf Spieltagen dieser Saison einen neuen Trainer. Der bisherige Amtsinhaber Stefan Anderl hat am Rande der Übungseinheit am Dienstagabend in einem Gespräch mit Sportchef Karl-Heinz Bachthaler seinen Rücktritt aus gesundheitlichen Gründen erklärt.
Geleitet wurde dieses Training schon nicht mehr vom gesundheitlich angeschlagenen Anderl. Für Unruhe hatte bereits dessen Auftritt nach der 1:3-Niederlage in einem turbulenten Spiel mit zwei umstrittenen Platzverweisen für Illertissen bei Viktoria Aschaffenburg am Samstag gesorgt. Bei der Pressekonferenz hatte Anderl heftige Schiri-Schelte betrieben, vor allem aber Amtsmüdigkeit erkennen lassen und unter anderem bekannt: „Man muss sich überlegen, ob man sich das in meinem Alter alles noch antut. Meine Gedanken gehen mit Sicherheit dahin, dass das keinen Sinn mehr macht.“ Diese Aussage war schon allgemein als Ankündigung eines Rücktritts gewertet worden.
Am Montag sagte Anderl zunächst wenig zu seinem Wutausbruch in Aschaffenburg, am Abend traten dann bei ihm erneut größere gesundheitliche Probleme auf und er musste sich gründlich untersuchen lassen. Erinnerungen wurden wach an den Sommer dieses Jahres, als Anderl an einer bakteriellen Meningitis, also einer Hirnhautentzündung erkrankt und in der Vorbereitung für längere Zeit ausgefallen war.
Der Verein befindet sich damit in einer ganz schwierigen Situation. Mit nur drei Siegen aus den ersten zwölf Spielen steckt der FV Illertissen im Abstiegskampf der Regionalliga und bei der Suche nach einem Nachfolger für Stefan Anderl kommt eine Verlegenheitslösung sicher nicht in Frage. Beim schweren Heimspiel gegen die zweite Mannschaft des FC Augsburg am Freitag (19 Uhr) wird möglicherweise noch Markus Schaich, der Trainer der zweiten Garnitur, aushelfen. Danach aber braucht der FV Illertissen einen kompetenten Mann für seine Regionalliga-Mannschaft. (pim)