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Corona-Regeln im Sport: Corona-Lockerungen: Ein kleiner Lichtblick für Sportvereine in der Region

Corona-Regeln im Sport

Corona-Lockerungen: Ein kleiner Lichtblick für Sportvereine in der Region

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    Bis zu fünf Personen dürfen zusammen Individualsport treiben – wenn sie aus maximal zwei Haushalten kommen und der Inzidenzwert höchstens bei 100 liegt. Bei einem Wert von unter 50 gibt es noch mehr Lockerungen. Besonders Kinder profitieren von den neuen Regeln.
    Bis zu fünf Personen dürfen zusammen Individualsport treiben – wenn sie aus maximal zwei Haushalten kommen und der Inzidenzwert höchstens bei 100 liegt. Bei einem Wert von unter 50 gibt es noch mehr Lockerungen. Besonders Kinder profitieren von den neuen Regeln. Foto: Henning Kaiser/dpa (Symbolfoto)

    Der Breitensport hat lange um eine Perspektive in der Corona-Pandemie gebeten und die hat er zumindest in Teilen in der vergangenen Woche von der Bundesregierung bekommen. Seit Montag gelten Lockerungen, die einerseits streng an den Inzidenzwert in den jeweiligen Landkreisen verknüpft sind und andererseits nur als teilweise Lockerungen betrachtet werden können. Dementsprechend zwiespältig fällt auch die Meinung von Sportlern aus der Region dazu aus.

    Grundsätzlich gelten zwei Größenwerte für die neuen Regeln: Ein Inzidenzwert von unter 50 und von 50 bis 100. In beiden Fällen ist kontaktfreier Sport im Freien erlaubt, Kinder bis 14 Jahren dürfen in Gruppen mit einer Maximalgröße von 20 Personen aktiv sein – das gilt grundsätzlich für jede Sportart. Unterschiede gibt es bei den Gruppengrößen für Erwachsene. Liegt der Inzidenzwert unter 50, darf eine Gruppe aus maximal zehn Personen bestehen, bei einem höheren Wert nur aus fünf, die in höchstens zwei verschiedenen Haushalten leben dürfen. Zudem ändert sich dann auch die Art des Sports. Erlaubt ist nur noch Individualsport, also beispielsweise Laufen. Damit Änderungen wirksam werden, muss eine Inzidenz-Größenordnung an drei Tagen hintereinander gelten.

    Inzidenzwerte regeln, was im Sport erlaubt ist und was nicht

    Es ist ein kleiner Schritt für die Sportvereine, aber ein „wichtiger“, wie Dominik Bamboschek sagt. Der Geschäftsführer des SC Vöhringen sieht ein kleines Licht am Horizont: „Es waren jetzt vier Monate, die wir zu hatten. Jetzt hoffen wir, dass die Zahlen niedrig bleiben.“ Im Landkreis Neu-Ulm lag der Sieben-Tage-Inzidenzwert am Montag bei unter 50, theoretisch hätte es dann schon wieder losgehen können mit dem Sport. Praktisch sind die Vereine aber erst dabei, den Betrieb wieder hochzufahren. Bamboschek hat am Wochenende und am Montag die Leiter der einzelnen SCV-Abteilungen über die neuen Regeln informiert. Es sei nun an ihnen, die Trainingseinheiten zu gestalten.

    So haben etwa Vöhringens Handballer schon angekündigt, diese Woche im Freien trainieren zu wollen. Körperkontakt ist nicht erlaubt, aber Athletikeinheiten sind für sie drin – in Zehnergruppen. Grundlage für die Sportvereine, um wieder Einheiten anbieten zu dürfen, sind Hygienekonzepte, die sie schon im vergangenen Jahr entwerfen mussten. Deshalb ist der Aufwand für den Re-Start dieses Mal nicht so hoch wie noch vor wenigen Monaten. Insbesondere für die Kinder sei es wichtig, wieder Sport treiben zu dürfen, sagt Dominik Bamboschek.

    Ralph Hamann, Vorsitzender des SV Nersingen, findet das zwar auch und möchte spätestens nächste Woche die Kinder in seinem Verein wieder loslegen lassen. Dass ein einigermaßen normaler Betrieb aber nur für sie möglich ist, bereite ihm aber schon etwas Bauchschmerzen. Er denkt da vor allem an den Fußball. Andere Gruppen wie etwa das Nordic Walking beim SVN könnten dafür praktisch sofort loslegen. Für weitere Sportarten gilt das aber noch nicht. Welche überhaupt möglich sind, wird im Verein gerade diskutiert und die Trainer plus Betreuer auf den Neustart vorbereitet.

    Corona-Lockerungen: Fußballtraining ist ohne Körperkontakt möglich

    Bauchschmerzen hat auch Wolfgang Beck – gelinde gesagt. Er findet klare Worte: „Ich bin stinksauer und frustriert.“ Dem Leichtathletik-Abteilungsleiter beim SSV Ulm 1846 geht es nicht um seine Kaderathleten wie Arthur Abele, die auch im strengen Lockdown trainieren durften, sondern um die vielen Kinder und Jugendlichen. Beck klagt: „Wir schaffen koordinative Rückstände, die wir nie wieder aufholen werden und niemanden in der Politik interessiert das.“ Nur ist Leichtathletik eigentlich ein Sport wie geschaffen für die neuen und leicht gelockerten Bestimmungen. Laufen, Springen, Werfen – das funktioniert alles auch ohne direkten Körperkontakt. Aber der Teufel steckt eben wie so oft im Detail. Beck erwähnt die kuriose Vorschrift, wonach die Kinder vor oder nach dem Training die Toilette nicht benutzen dürfen. Solange die Stadt Ulm das Donaustadion nicht für Leichtathletik frei gibt, wird Beck mit seinen Mitarbeitern auch keine den neuen Bestimmungen angepassten Trainingskonzepte erarbeiten: „Ich erwarte nicht, dass in dieser Woche in dieser Hinsicht noch etwas passiert.“

    Auch so etwas Ähnliches wie Fußballtraining wäre in dieser Woche wieder möglich. Solange der Inzidenzwert unter 50 liegt, dürften sich maximal zehn Spieler den Ball zuschieben, wenn sie sich dabei nicht zu nahe kommen. Steigt der Wert über die magische Marke, dann ist auch das verboten. Joggen in einer Fünfergruppe ginge natürlich noch, solange die Läufer aus höchstens zwei Haushalten kommen. So etwas hat Harry Haug während des ersten Lockdowns im vergangenen Jahr ausprobiert und damit schlechte Erfahrungen gemacht: „Das ist ein Kasperletheater, das macht auch den Spielern keinen Spaß. Entweder ganz oder gar nicht.“ Der Trainer des TSV Buch plant deswegen frühestens Anfang April mit den ersten Übungseinheiten.

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