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Boxen: Ein (Roh-) Diamant bei den Boxern des Neu-Ulmer Mekong-Gym

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Ein (Roh-) Diamant bei den Boxern des Neu-Ulmer Mekong-Gym

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    Diamant Mazrekaj (rechts) und sein Trainer Tommy Wiedemann sind von der deutschen Meisterschaft mit Pokalen und Urkunden zurück gekommen.
    Diamant Mazrekaj (rechts) und sein Trainer Tommy Wiedemann sind von der deutschen Meisterschaft mit Pokalen und Urkunden zurück gekommen. Foto: Horst Hörger

    Auf die Welt gekommen ist Diamant Mazrekaj vor 16 Jahren als Linkshänder. In der ersten Klasse wurde er zum Rechtshänder umgeschult und das ging so lange gut, bis er sich an der rechten Hand verletzte. Also alles zurück auf Anfang. Auf Links. Die fragwürdige und inzwischen überholte Erziehungsmethode kommt dem jungen Deutschen kosovarischer Abstammung als Boxer zugute. Mazrekaj schlägt mit links so hart und genau wie mit rechts, er kann die Auslage jederzeit wechseln. Wenn es sinnvoll ist, dann auch während einer Runde auf Zuruf seines Trainers.

    Sein Trainer ist Mekong-Inhaber Tommy Wiedemann

    Sein Trainer ist Tommy , der Inhaber des Neu-Ulmer Mekong-Gyms. Der sagt: „Diamant ist mein derzeit größtes Talent. Dass er beidhändig schlagen kann, das ist ein riesiger Vorteil. Das haben vielleicht fünf Prozent aller Boxer drauf.“ Das Urteil von Wiedemann hat Gewicht. Er hat schließlich Rola El-Halabi und Nikki Adler zu Weltmeisterinnen gemacht. In seinem Mekong-Gym bereiten sich auch die Stars der Szene wie Yoan Pablo Hernández, Robert Stieglitz oder Firat Arslan auf ihre Kämpfe vor. Diamant Mazrekaj will auch Profi werden und Tommy Wiedemann hält es für sehr gut möglich, dass dieser Traum für ihn in Erfüllung geht: „Wenn er dabei bleibt, dann kann er das durchaus schaffen.“

    Mazrekaj hat das Boxen vermutlich ein Stück weit in den Genen. Einer seiner Onkel ist schließlich Luan Krasniqi, der frühere Europameister im Schwergewicht. Aber die familiären Bindungen waren nicht der Grund dafür, dass sich der Neffe vor vier Jahren für diesen Sport entschieden hat. Diamant war damals nach eigener Einschätzung „ein bisschen mollig“. Er hat also mit dem Training begonnen, um ein paar Kilos zu verlieren. Das hat auch gut funktioniert. Aber anders als die allermeisten Frauen, Männer und Jugendlichen, die im Mekong-Gym in erster Linie an ihrer Fitness arbeiten und nie in einen Ring steigen, ist aus Diamant Mazrekaj ein richtiger Boxer geworden. Vor wenigen Wochen hat er in Binz auf der Insel Rügen seine bisher größten Erfolge gefeiert: Deutscher Vizemeister bei den Junioren in der Gewichtsklasse bis 70 Kilogramm und eine zusätzliche Auszeichnung für den besten Kampf bei dieser Veranstaltung.

    Tyson und Ali sind die Vorbilder des jungen Boxers

    Als Vorbilder nennt Diamant Mazrekaj übrigens Muhammad Ali und Mike Tyson. Den Ringfuchs Ali und den Schläger Tyson. Auf den ersten Blick passt das nicht zusammen. Auf den zweiten schon. Tommy Wiedemann sorgt für Aufklärung: „Diamant ist ein Universalboxer im besten Sinne. Er hat eine Schlagkraft wie Mike Tyson und er ist so intelligent wie Muhammad Ali.“

    Für diese Intelligenz gibt es gleich zwei Belege: Mazrekaj hat in seiner noch kurzen Karriere selbst noch nie einen Knockout erlebt. Seinen Gegnern hat er dieses zweifelhafte Vergnügen schon drei Mal beschert. Außerdem will der junge Mann, der derzeit die zehnte Klasse der Neu-Ulmer Emil-Schmid-Schule besucht, trotz der mindestens drei Trainingseinheiten pro Woche und des Profi-Traums unbedingt das Abitur machen. Sein Trainer schwärmt: „Diamant ist eben nicht nur sehr intelligent, sondern auch sehr ehrgeizig.“

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