Neu-Ulm Uli Wegener ist neben Fritz Sdunek der erfolgreichste deutsche Boxtrainer. Der Mann hat Sven Ottke, Markus Beyer, Arthur Abraham, Yoan Pablo Hernandez und Marco Huck zu Weltmeistern gemacht. Am Mittwoch ließ sich Wegener in Ulm von Sportmediziner Dr. Mark Dorfmüller am Reha-Plus durchchecken und am Abend leitete er eine Trainingseinheit im Neu-Ulmer Mekong-Gym. Das Interesse war riesengroß, zumal Wegener auch im Alter von 72 Jahren noch für den Boxsport brennt und immer noch eine ganze Menge zu sagen hat.
Der Mann lebt und liebt den Faustkampf und er ist davon überzeugt, dass der Boxsport in Deutschland eine große Zukunft hat: „Es kommen immer neue Kämpfer nach. Nach Henry Maske kamen Ottke, Dariusz Michalczewski, Beyer und Huck. Wichtig ist die Quote.“ Für die garantiert in erster Linie Wladimir Klitschko, der allerdings das Schwergewicht langweilig gemacht hat. Wegener räumt seinem Schützling Huck in einem Schwergewichtskampf gegen den ukrainischen Dominator durchaus eine Chance ein: „Wichtig ist es, dass ein Boxer gegen Klitschko die Distanz durchbricht. Dazu braucht man Mut und Selbstvertrauen. Marco hat beides und Klitschko müsste deswegen sehr vorsichtig sein.“
Manche der Ein- und Ansichten des in Stettin geborenen Trainerlegende wirken beinahe philosophisch. „Der Ring ist eine Bühne“, sagte Wegener: „Du kannst Dich nicht verstecken und Deinem Gegner geht es genauso.“ Wie gut, dass er dem Boxsport wohl noch eine Weile erhalten bleibt: „Noch kann ich die Tatzen halten. Ich muss nicht zuhause sitzen und mir einen Bart wachsen lassen.“ (pim)