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Box-Weltmeisterschaft: Ganz stolz nach starkem Kampf

Box-Weltmeisterschaft

Ganz stolz nach starkem Kampf

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    Stolz präsentierte Nikki Adler (Mitte hinten) nach dem Kampf in Grosny ihren Weltmeisterschaftsgürtel. Vorne links ihr Athletiktrainer Bernd Fernengel, rechts daneben ihr Boxtrainer Thomas Wiedemann.
    Stolz präsentierte Nikki Adler (Mitte hinten) nach dem Kampf in Grosny ihren Weltmeisterschaftsgürtel. Vorne links ihr Athletiktrainer Bernd Fernengel, rechts daneben ihr Boxtrainer Thomas Wiedemann. Foto: Jule Schutz

    Grosny/Neu-Ulm Die Reisestrapazen – 26 Stunden hin und 26 Stunden zurück – haben Boxerin Nikki Adler genauso mitgenommen wie der Kampf im tschetschenischen Grosny. Aber die Mühen haben sich gelohnt: Die gebürtige Augsburgerin, die aber längst im Neu-Ulmer Mekong-Studio unter Thomas Wiedemann trainiert, sicherte sich gegen die Lettin Zane Brige den WBC-Weltmeistertitel im Supermittelgewicht. Damit hat sie bereits den vierten Weltmeistergürtel – zudem ist sie noch Titelträgerin in den Verbänden WIBA, WBU und WBF – errungen und steht auf der Weltrangliste an Position eins. Bedeutungsvoll ist auch, dass sie und Zane Brige die ersten Frauen überhaupt waren, die in einem muslimischen Land boxen durften.

    Die Gegnerin kennt nur den Vorwärtsgang

    „Ich bin einfach glücklich“, sagte sie nach ihrer Rückkehr aus Grosny. „Das war dort ein wunderschöner Aufenthalt. Es war ein packender Kampf. Neun Runden lang war es in der nur von Männern gefüllten Halle mucksmäuschenstill. Dann ging es voll ab.“ Nikki Adler musste alles geben, um zu gewinnen. „Der Kampf war richtig hart“, berichtete die 26-Jährige. „Zane Brige war absolut bissig.“ Trainer Wiedemann hatte Nikki Adler aber gut eingestellt. „Wir kannten die Gegnerin ja aus zwei Kämpfen vorher“, berichtete er. „Sie ist technisch nicht so gut wie Nikki. Aber sie kennt keinen Rückwärtsgang. Sie hat einen immens großen Willen und ist immer brandgefährlich. In der zehnten Runde wurde Nikki schwer getroffen, aber sie hat noch einmal alle Energie gebündelt und am Ende verdient gewonnen.“

    Natürlich hat auch die Fitness von Nikki Adler in dem Kampf mit den Ausschlag gegeben. „Wäre Nikki physisch schwächer gewesen, wäre der Kampf vielleicht anders ausgegangen“, meinte Adlers Athletiktrainer Bernd Fernengel.

    Die Neu-Ulmer Delegation wurde super aufgenommen

    Absolut positiv war auch, dass die Delegation um Nikki Adler in Grosny super aufgenommen wurde. „Wir hatten dort alle Freiheiten“, zeigte sich Thomas Wiedemann von der Aufnahme in Tschetschenien überwältigt. „Jeder war bemüht, uns jeden Wunsch von den Lippen abzulesen. Die Leute waren sehr freundlich und zuvorkommend. Wir konnten dort kein Geld ausgeben, denn wir wurden ständig eingeladen. Nachts durften wir sogar noch eine Moschee besichtigen.“

    Nun ist der Kampf vorbei und Nikki Adler macht in diesem Monat Pause. Sie freut sich darauf, einmal in den Tag reinleben zu können, Plätzchen zu backen, zu shoppen oder ins Kino zu gehen. „Ab Januar hat Nikki wieder feste Trainingseinheiten“, stellt Thomas Wiedemann der Boxerin in Aussicht. „Das heißt dann zwei bis drei Einheiten am Tag und das sechs Mal die Woche.“ Dann gilt es, sich auf die nächsten Kämpfe vorzubereiten. Das Management will, wenn möglich, Nikki Adlers Wunsch erfüllen. Nachdem diese jetzt sehr viel im Ausland geboxt hat, sehnt sie sich nach einem Heimkampf in Ulm oder Neu-Ulm. Und wenn es ein Boxevent gäbe, bei dem auch die ebenfalls von Wiedemann betreute Rola El-Halabi mit von der Partie wäre, so wäre das für den Trainer einfach „superstark“.

    "Siehe auch Seite 21

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