Neu-Ulm Es war ein seltsames Spiel, dass die Zuschauer am Sonntag im Neu-Ulmer Muthenhölzle zu sehen bekamen. 1:1 Unentschieden trennten sich im bayrischen Derby der TSV Neu-Ulm und der FV Senden. Ob dieses Ergebnis nun in Ordnung ging, oder wer den Sieg eher verdient gehabt hätte, darüber gingen die Meinungen nach den neunzig Minuten doch stark auseinander.
Fakt ist, hätte der TSV Neu-Ulm bereits in den ersten fünf Spielminuten seine beiden, hochkarätigen Torchancen genutzt, wäre es um die Gäste wohl geschehen gewesen. Vor allem der quirlige Daniel Krumm war von Sendens Hintermannschaft nicht zu bändigen. Die durfte sich bei ihrem Keeper Benjamin Maier gleich mehrmals bedanken, dass der TSV nicht früh in Führung lag. Senden kam in der Anfangsphase nicht ein einziges Mal gefährlich vor das Tor der Gastgeber. Nach einer guten Viertelstunde schlichen sich zwar erste Ungenauigkeiten in das Neu-Ulmer Spiel ein. Trotzdem blieb das Team von Trainer Sebastiano Pirello zunächst am Drücker. Einem gefühlvollen Heber von Daniel Krumm (34.) standen lediglich zwei gefährliche Distanzschüsse von Thorsten Gertler (36. und 38.) gegenüber.
Nach der Pause schienen die Gäste wie ausgewechselt. Sie übernahmen mehr und mehr das Kommando. Jetzt war vom TSV Neu-Ulm kaum noch etwas zu sehen. Nach einer guten Stunde der erste größere Aufreger: Der ansonsten farblose Philipp Schweizer war im Neu-Ulmer Strafraum zu Boden gegangen. Die Pfeife des Unparteiischen blieb aber stumm. Nur wenig später dann doch die Führung für den FVS. Gertler stocherte den Ball, nach einer Ecke, zum 0:1 über die Linie. Unmittelbar zuvor hatte noch ein TSV-Abwehrspieler einen Kopfball von Max Harrison von der Linie bugsiert. Kurz vor Schluss kochte die Volksseele dann endgültig hoch. Daniel Krumm hatte ebenso überlegt, wie überraschend zum 1:1 Endstand getroffen (87.). Zuvor war aber Torhüter Benjamin Maier von zwei Neu-Ulmern regelwidrig angegangen worden. Auch hier blieb, sehr zum Ärger der Sendener, der Pfiff von Schiedsrichter Pilleo aus. (jürs)