Ulm Ausgerechnet im Derby gegen den TSV Neu-Ulm hat sich der bisherige Spitzenreiter der Fußball-Bezirksliga, SSV Ulm 1846 Fußball II, die erste Heimniederlage der Saison geleistet. Damit ist er den Platz an der Sonne erst einmal los. Die wenigen Zuschauer bekamen ein schwaches Spiel und einen verdienten 1:0-Sieg der Gäste zu sehen. Gegen die engagierten Gäste hatten die Ulmer eine Halbzeit lang keinen einzigen nennenswerten Torschuss zu verzeichnen. Dass die Hausherren gegenüber der Vorwoche gleich auf sieben Positionen verändert antraten, darf dabei nicht als Ausrede gelten. Kompakt stehend und effektives Forechecking anwendend, war die Truppe von TSV-Spielertrainer Sebastiano Pirello stets Herr der Lage. Sein Team machte mit großem Aufwand die technische Stärke des Gegners mehr als wett. Pirello war auch maßgeblich am Tor des Tages beteiligt. Seinen wuchtigen 20-Meter-Schuss konnte SSV-Keeper Markus Fransewitz nicht festhalten. Daniel Krumm nahm das Geschenk dankend an und schob den Ball aus Nahdistanz zum 0:1 ins Netz (21.). Kurz darauf hätte Krumm die Führung ausbauen können, vergab die Chance aber.
Sven Schmeers Kopfball verfehlte das Ziel nur knapp
Nach der Pause schien es zunächst so, als hätte SSV-Trainer Wolfgang Färber die richtigen Worte in der Kabine gefunden. Unmittelbar nach dem Wiederanpfiff hatte Sven Schmeer die beste Möglichkeit zum Ausgleich, sein Kopfball verfehlte das Ziel nur knapp. Drei Minuten danach zappelte der Ball tatsächlich im Tor des TSV Neu-Ulm. Der Referee erkannte den Treffer von Jannik Keller aber zu Recht wegen Abseits nicht an. In der Folge entwickelte sich eine Partie mit viel Kampf und Krampf im Mittelfeld. Ulm hatte ein leichtes spielerisches Übergewicht, brachte die Abwehr der Gäste allerdings nur höchst selten in Verlegenheit. Bezeichnend war die Auswechselung von Ulms Spielführer Burak Tastan (76.), der völlig blass geblieben war. Neu-Ulm verlegte sich seinerseits aufs Kontern. Dabei kam der TSV zwar noch zu einzelnen Möglichkeiten, wirklich brenzlig wurde es für Fransewitz aber auch nicht mehr. (jürs)