Von
Der TSV Neu-Ulm besiegte gestern den SC Türkgücü Ulm in der Fußball-Bezirksliga mit 2:1. Nach dem Schlusspfiff staunte sogar Trainer Harry Plail ob des dreifachen Punktgewinns Bauklötze.
Die Schönheit liegt bekanntlich im Auge des Betrachters. Im Fußball wird dieses aber oft von Vereinszugehörigkeiten getrübt, sodass am Ende ein nicht ganz realistisches Resümee steht. Die Einschätzung von Harry Plail gereicht ihm selbst daher fast zur Ehre: „Wir wollten eigentlich das 1:1 mitnehmen, weil wir damit schon gut dran waren.“
Plail hatte nach dem Pokal-Aus in Illerrieden den zu hastigen und unkontrollierten Spielaufbau seiner Rasselbande bemängelt. Mit der Umsetzung seiner Änderung war er gestern nicht einverstanden. „Das war eine Frechheit und das habe ich in der Halbzeit auch so gesagt“, erklärte er. Der TSV war vom Anpfiff weg um Spielkontrolle bemüht, verlor sich aber oft in sinnlosen und überflüssigen Querpassstafetten.
Türkgücü hingegen zeigte sich prächtig eingestellt. Die Ulmer setzten den TSV bei dessen behäbigen Spielaufbau früh unter Druck und waren in den Zweikämpfen klar überlegen. Am Ende beklagte SC-Trainer Ufuk Agvaz nur die schwache Chancenverwertung und nur darin lag auch der Grund für den Neu-Ulmer Sieg. Nihat Tuna hatte alleine drei Riesenchancen, um die Gäste in Front zu schießen (5., 74., 86.). Er scheiterte aber ebenso am starken Kai-Uwe Grün im Neu-Ulmer Kasten wie Aykut Kazanci bei seiner großen Möglichkeit (70.). Da passte es ins Bild, dass die Ulmer Führung aus einem indirekten Freistoß resultierte. Bulut Arslan traf aus 18 Metern (49.).
Neu-Ulm kam erst in der Schlussphase etwas besser ins Spiel und mit dem Ausgleichstor von Patrick Reichl (84.) schon fast wie die Jungfrau zum Kinde. Daniel Krumm führte mit seinem Siegtreffer in der 89. Minute den zuvor gesehenen Spielverlauf ad absurdum.