In der Fußball-Bezirksliga kam der FV Senden gestern gegen den TSV Holzheim nur zu einem torlosen Remis. FVS-Trainer Michael Ott hatte mehr erwartet. Ihm war eine gewisse Enttäuschung deutlich anzumerken. Sein Gemütszustand hielt ihn aber nicht davon ab, etwas später die zurückliegenden Geschehnisse nüchtern abzuarbeiten: „Am Ende war es wieder unsere Chancenverwertung. Wir hatten vor der Pause zwei oder drei ganz klare Chancen.“
Bereits nach drei Minuten setzte Nick Brandolini den Ball unbedrängt aus sechs Metern am Holzheimer Kasten vorbei. Mauro Macchia (25.) mit einer Halbchance und Francesco Gencarelli (45.) mit einem Schuss aus der Drehung, der haarscharf am Tor vorbeistrich, verpassten die Führung der Hausherren. Viel mehr ließen die taktisch extrem disziplinierten und kampfeslustigen Holzheimer nicht zu.
Die Gastgeber waren der Verzweiflung nahe
Nach der Pause wurde der vorher sehr lautstarke TSV-Trainer Karl-Heinz Schabel ruhiger. Man gewann fast den Eindruck, er wäre sich seiner Sache zunehmend sicherer geworden. In der Tat: Seine Kicker standen jetzt so tief und kompakt, dass die Sendener der Verzweiflung nahe schienen. FV-Trainer Ott erkannte das und setzte mit der Auswechslung des extrem blassen Mauro Macchia einen neuen Reizpunkt. Sein Team wurde dennoch erst in der Schlussphase noch einmal im Ansatz gefährlich. Senden bemühte jetzt die sprichwörtliche Brechstange und drosch die Bälle wie besessen hoch und weit in den Strafraum. Der Erfolg blieb allerdings aus.
Nach Spielanteilen hatte der FV Senden klar die Nase vorne, Holzheim gelang es aber mit einer Mischung aus schwäbischem Beton, italienischem Catenaccio und tadelloser Einstellung Zählbares des Gegners zu verhindern. Am Ende heiligt eben der Zweck die Mittel. Angesichts der personellen Notstände – unmittelbar vor der Partie war bei den Gästen noch Michael Hornung ausgefallen – blieb die taktische Ausrichtung des TSV zumindest nachvollziehbar.