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Fußball: Bezirk Donau/Iller: So verlief die Rückkehr des Fußballs nach Bayern

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Bezirk Donau/Iller: So verlief die Rückkehr des Fußballs nach Bayern

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    Schatten gibt es auf dieser Seite des Spielfelds in Grafertshofen sowieso nicht. Das mit dem Abstand haut deswegen schon einigermaßen hin.
    Schatten gibt es auf dieser Seite des Spielfelds in Grafertshofen sowieso nicht. Das mit dem Abstand haut deswegen schon einigermaßen hin.

    Auf den Fußballplätzen in Bayern herrscht an Sonntagen nach der Lockerung der Corona-Beschränkungen wieder Hochbetrieb, die Fans strömten nach der langen Enthaltsamkeit schon am vergangenen Wochenende zu den Spielen. Es gilt allerdings ein strenges Hygienekonzept. Jedes Sportgelände wird beispielsweise in drei voneinander abgegrenzte Zonen eingeteilt, die Besucher sind aufgefordert, Abstand zueinander zu halten. Wir haben uns am Sonntag anlässlich der Rückkehr des Amateurfußballs in Ingstetten und Grafertshofen umgeschaut.

    Heimniederlagen für SGM Ingstetten/Schießen und SV Grafertshofen

    Die Stimmung war jeweils richtig gut, auch wenn die SGM Ingstetten/Schießen in der Bezirksliga gegen Srbija Ulm mit 2:3 und der SV Grafertshofen in der Kreisliga B Iller gegen den TSV Kellmünz mit 1:2 Heimniederlagen kassierten. Und die Sache mit dem Abstand? In Grafertshofen hat das ganz gut funktioniert, in Ingstetten waren bei spätsommerlicher Hitze die Schattenplätze begehrt und auf denen wurde es durchaus eng.

    Die Menschen haben ihren Sport offensichtlich sehr vermisst, sie kamen in Scharen. In Ingstetten waren schon 180 Karten verkauft und die Partie lief bereits, da standen immer noch Fans geduldig an. „Das ist wie in früheren Zeiten“, freut sich die Kassiererin. Die SGM Ingstetten/Schießen hatte ihr Spiel ebenso wie der SV Grafertshofen vorbildlich organisiert: Die Spieler nahmen einen anderen Eingang als die Zuschauer, Ein- und Ausgang waren voneinander getrennt und mögliche andere Zugänge gesperrt. Jeder Besucher musste sich registrieren lassen, es gab Hinweisschilder, die auf den korrekten Abstand oder die Maskenpflicht hinwiesen, es gab spezielle Zonen für die anwesenden Menschen. An den Imbissbuden – die Vereinsheime in Ingstetten und Grafertshofen waren geschlossen – waren Gesichtsmasken und Abstand Pflicht. Zur Wahrheit gehört aber auch, dass sich nicht alle Besucher für die Corona-Regeln interessierten. In Ingstetten saßen oder standen sie teilweise dicht gedrängt ohne Gesichtsmaske. In der Halbzeit wurde mit einer Durchsage noch einmal auf die Bestimmungen aufmerksam gemacht – ohne merklichen Erfolg.

    Abstandsregel eingehalten? Ansichtssache. In Ingstetten waren bei spätsommerlichen Temperaturen vor allem die Schattenplätze begehrt.
    Abstandsregel eingehalten? Ansichtssache. In Ingstetten waren bei spätsommerlichen Temperaturen vor allem die Schattenplätze begehrt.

    „Man braucht sich nichts vorzumachen“, kommentierte der Bezirksvorsitzende Manfred Merkle die Situation: „Die Vereine tun alles, was gefordert wird, aber die Zuschauer halten die Regeln nicht immer ein.“ Ganz krasses Fehlverhalten kann er aber nicht erkennen: „Die Leute sind recht eng beieinander, aber sie liegen sich nicht in den Armen und sie sprechen sich nicht direkt an. Sie wollen ja Fußball sehen.“

    Zwei Fans der SGM Ingstetten/Schießen freuen sich über die Rückkehr

    Das war monatelang nicht möglich in Bayern. Eine schwere Zeit unter anderem für Nadine, Fan des SGM Ingstetten/Schießen und des FC Bayern München: „Ich freue mich sehr, dass wir wieder zu Hause spielen dürfen. Ich hoffe, das bleibt so.“ Josef, ein anderer SGM-Anhänger, sagte: „Mit Zuschauern ist das eine ganz andere Atmosphäre. Davon leben die kleineren Vereine. Die Stimmung ist wie vor Corona, ich spüre keinen Unterschied.“

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    In Grafertshofen wurde die Abstandsregel von den meisten Besuchern recht gut eingehalten. Kassenwart Joachim Gropper stellte zufrieden fest: „Ich habe an die 160 Karten verkauft – das sind mehr als früher. Und alle Zuschauer nehmen die Einschränkungen ohne Gemecker hin.“ Der für Veranstaltungen des SV Grafertshofen zuständige Matthias Moser, der selbst in der Gesundheitsbranche tätig ist, sagte: „Wir weisen die Besucher auf die Regeln hin. Es liegt nun an jedem einzelnen Zuschauer, sich danach zu richten. Gut ist, dass wieder gespielt wird. Der Amateurfußball ist für die Gesellschaft sehr wichtig.“ SVG-Kapitän Benjamin Kunkel war nach der Pleite gegen Kellmünz zwar etwas geknickt, sagte aber: „Wir haben hier immer eine Super-Stimmung. Es ist toll, wieder vor Zuschauern zu spielen. Davon leben wir.“

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