Drei Niederlagen nacheinander gegen die vermeintlich schlagbaren Mannschaften Balingen, Walldorf und Mainz II. Sechs Niederlagen in den bisherigen zehn Spielen dieser Saison sind es insgesamt, in der Tabelle der Regionalliga Südwest liegt der SSV Ulm 1846 Fußball nur noch einen Punkt vor einem Relegationsplatz und am kommenden Samstag steht die möglicherweise unlösbare Aufgabe beim Spitzenreiter und Meisterschaftsfavoriten Saarbrücken auf dem Programm. Das hatte man sich ganz anders vorgestellt im Verein und im Umfeld. Die Fans machen ihrem Frust in den sozialen Medien Luft, im Zentrum ihrer Kritik steht Cheftrainer Holger Bachthaler.
Natürlich ist auch der Ulmer Sportchef Anton Gugelfuß nicht glücklich über diese Situation, aber der Trainer steht für ihn nicht einmal ansatzweise zur Diskussion. „In der Ruhe liegt die Kraft. Jetzt gilt es Charakter zu zeigen“, sagt Gugelfuß: „Wir haben bisher ein richtig schlechtes Spiel abgeliefert. Das war das gegen Balingen. Gegen Mainz haben wir zwei Drittel des Spiels dominiert und wir verlieren durch einen Torwartfehler. Welchen Vorwurf soll ich da dem Trainer machen?“
SSV Ulm 1846 Fußball hat einen großen und gleichwertigen Kader
Die Stimmung in der Kabine – so versichert Gugelfuß – sei nach wie vor nicht richtig schlecht: „Aber man merkt einen gewissen Unmut.“ Alle Beteiligten grübeln, was man möglicherweise falsch gemacht hat vor der Saison. Der Sportchef spricht von einem großen und gleichwertigen Kader, aber er ist zu der Erkenntnis gekommen: „Was uns fehlt, das sind die Unterschied-Spieler.“ Unter anderem deswegen sind die Spatzen jetzt auch nach der Erkenntnis von Gugelfuß gezwungen, in der Tabelle nach unten zu gucken. Ob man daraus Lehren für die Zusammenstellung der Mannschaft für die nächste Saison ziehen kann? „Mag sein.“
Felix Schröter hätte beim SSV Ulm 1846 ein Unterschied-Spieler sein können
Luigi Campagna war einer dieser Spieler, der an guten Tagen den Unterschied ausgemacht hat. Der Italiener war für die Ulmer nicht mehr zu bezahlen und ging zu den Offenbacher Kickers. Ein anderer dieser Unterschied-Spieler ist Felix Schröter. Der verabschiedete sich nach der vergangenen Saison vom FV Illertissen und war anschließend auch mit den Ulmern in Gesprächen, bevor er ein Angebot von der SpVgg Unterhaching bekam. Für den Tabellenführer der dritten Liga hat er in acht Einsätzen bisher drei Tore geschossen. Aber ein junger Mann, der sich selbst als Profi sieht, der kickt halt nicht in der vierten Liga, wenn er sich in der dritten Liga bundesweit präsentieren kann. Es ist für einen Verein wie den SSV Ulm 1846 Fußball auch nicht leicht, einen dieser Unterschied-Spieler zu bekommen.
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