Ulm Die Gerüchteküche hatte schon am Donnerstag gebrodelt und inzwischen gibt es kaum noch einen Zweifel daran, dass Ian Vougioukas tatsächlich zu den Basketballern von Ratiopharm Ulm wechselt. Der griechische Nationalcenter selber hat beim Kurznachrichtendienst Twitter bekundet, wie sehr er sich darüber freut, künftig Teil der Ulmer Basketball-Familie zu sein. Auch Thomas Stoll macht kein Geheimnis mehr aus den Ulmer Personalplanungen. In einem Internet-Forum berichtete der Manager, dass Vougioukas den medizinischen Check bestanden hat. Allerdings gibt es offensichtlich Probleme mit der Freigabe.
Vougioukas hat noch bis zum vergangenen Dezember für Galatasaray Istanbul gespielt und die Türken gehen wohl von einem nach wie vor gültigen Vertrag aus. Im Verhandlungspoker haben sie im Gegensatz zu den Ulmern alle Zeit dieser Welt. Die Wechselfrist in der Bundesliga läuft am Samstag ab, danach kann kein Nachfolger für den nach Montenegro abgewanderten Boris Savovic mehr verpflichtet werden.
Wenn der Bundesligist den Wettlauf gegen die Uhr gewinnt und sich mit den Türken einigt, dann kann die Ulmer Basketballgemeinde sich auf eines der größten Kaliber in der Vereinsgeschichte freuen. Das hat weniger mit dem Wettkampfgewicht des 2,11 Meter großen griechischen Nationalcenters zu tun, das unterschiedlichen Angaben zufolge irgendwo zwischen 122 und 127 Kilogramm liegt. Der 29 Jahre alte Hüne hat vielmehr mit Panathinaikos Athen vor vier Jahren die Euroleague gewonnen und ist anschließend in Russland bei Unics Kazan zum Dollarmillionär geworden. In Istanbul allerdings wurde er dann nicht glücklich und in Ulm würde Vougioukas dem Vernehmen nach für eher kleines Geld spielen.
Die Ratiopharm-Arena kennt Vougioukas übrigens schon. Mit Kazan gewann der Grieche im Februar 2013 das Eurocup-Spiel genen Ulm mit 79:77. Auf das Konto von Vougioukas gingen damals in knapp 20 Minuten Spielzeit zwölf Punkte und neun Rebounds, sein direkter Gegenspieler war meistens ein gewisser John Bryant. Der spielt inzwischen für die Bayern, Vougioukas könnte von seinen körperlichen und spielerischen Möglichkeiten her sein würdiger Nachfolger in Ulm werden.