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Basketball: Troy Caupain geht bei den Basketballern von Ratiopharm Ulm voran

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Troy Caupain geht bei den Basketballern von Ratiopharm Ulm voran

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    Er ist schon so etwas wie ein Leithammel bei den Ulmer Basketballern: Troy Caupain mit Demitrius Conger (links) und Dylan Osetkowski.
    Er ist schon so etwas wie ein Leithammel bei den Ulmer Basketballern: Troy Caupain mit Demitrius Conger (links) und Dylan Osetkowski. Foto: Horst Hörger

    Was macht ein amerikanischer Basketballprofi im Lockdown den ganzen Tag so, wenn er nicht gerade trainiert? Das Klischee sagt: Er lässt sich von irgendwelchen Bringdiensten Essen in seine Junggesellenbude liefern und zockt ansonsten am Computer. Das gehört auch für Troy Caupain dazu, aber der Aufbauspieler des Bundesligisten Ratiopharm Ulm tickt trotzdem ein bisschen anders. Caupain kocht nach den Übungseinheiten an den Vormittagen in aller Regel selbst. Mal ein Steak, mal Gemüse. „Normales Essen“, wie er sagt. An landestypischen Spezialitäten wie Käsespätzle hat sich der 25-Jährige aus New York bisher nicht heran gewagt. Dabei sagt Caupain selbst, dass er sich sehr für fremde Länder und Kulturen interessiert. Den Münsterturm möchte er gerne besteigen, wenn das nach Corona wieder möglich ist und das Münchener Oktoberfest besuchen. Dafür sollte er der Einfachheit halber seinen Einjahresvertrag in Ulm verlängern.

    Auf den ersten Blick spricht nichts dagegen, sein Trainer Jaka Lakovic vertraut ihm schließlich. Caupain steht im Schnitt mehr als 26 Minuten pro Partie auf dem Feld und damit mehr als jeder andere Ulmer Spieler. Wenn es am Ende eng wird, dann ist er sowieso immer dabei. Manchmal hat er dann viel richtig gemacht, manchmal nicht. Ein paar seiner späten Dreier gingen daneben, ein paar Spiele hat Ulm auch deswegen knapp verloren. Aber Troy Caupain ist und bleibt ein Mann, der sich nie versteckt und der immer etwas probiert: „Als Pointguard ruht viel Verantwortung auf meinen Schultern.“ Hinterher grübelt er schon mal eine Nacht lang über seine Entscheidungen und die der Mannschaftskameraden nach.

    Auch Thomas Klepeisz vermisst das tolle Publikum von Ratiopharm Ulm

    Die Basketballprofis mit ihren Trainern müssen ihre Leistungen in Corona-Zeiten ausschließlich selbst beurteilen. Es gibt keine Reaktionen eines Publikums. Kein Beifall, keine Pfiffe. Das vermisst auch Thomas Klepeisz, der als Kapitän der Braunschweiger Löwen immer für Ulm gestimmt hat, wenn es um die Wahl des besten Publikums der Liga ging: „Dann bin ich nach Ulm gewechselt und habe Ulm bisher noch nie in seiner ganzen Pracht erlebt.“ Wobei in der Mannschaft von Ratiopharm Ulm niemand auf die Idee käme, sich ernsthaft über den Lockdown zu beschweren. Der dreifache Vater Jaka Lakovic erinnert daran: „Die Kinder können gerade nicht in die Schule gehen. Das sind die wirklichen Probleme. Nicht die der Profisportler.“

    Seine Mannschaft hat zuletzt gegen Göttingen und Chemnitz zweimal sicher gewonnen, Caupain urteilt: „Das war wichtig, wir sind scheinbar über den Berg.“ Zuvor hatte es schließlich auch einige knappe Niederlagen gegeben, an denen der amerikanische Spielmacher wie erwähnt schon auch seinen Anteil hatte.

    Göttingen und Chemnitz werden allerdings mit hoher Wahrscheinlichkeit auch nicht die Play-offs der Basketball-Bundesliga erreichen. Der nächste Auswärtsgegner MBC (Spielbeginn Sa. 18 Uhr) ist da schon eher ein Gradmesser. Die Mannschaft aus Sachsen-Anhalt liegt als Tabellenneunter auf Schlagdistanz zu den Play-off-Rängen und hat mit Michal Michalak den besten Werfer der Bundesliga im Kader. Der polnische Nationalspieler macht im Schnitt 21 Punkte, nach einer kurzen Verletzungspause wird er am Samstag vermutlich wieder zurück sein.

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