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Basketball: Ratiopharm Ulm nach der Bologna-Niederlage: Müde und enttäuscht

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Ratiopharm Ulm nach der Bologna-Niederlage: Müde und enttäuscht

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    Ulms Trainer Jaka Lakovic und sein Basketballer Andreas Obst müssen mit ansehen, wie Ratiopharm Ulm eine gute Führung gegen Bologna im Eurocup verspielt und am Ende verliert.
    Ulms Trainer Jaka Lakovic und sein Basketballer Andreas Obst müssen mit ansehen, wie Ratiopharm Ulm eine gute Führung gegen Bologna im Eurocup verspielt und am Ende verliert. Foto: imago images/Zuma Press/Michele Nucci

    Er hätte es gar nicht sagen brauchen, seine Augen sprachen Bände. Als Ulms Basketball-Trainer Jaka Lakovic am Donnerstagmittag zur Pressekonferenz kam, war ihm anzusehen, dass er nicht die erholsamste Nacht hinter sich hatte. Nach der knappen Niederlage im Eurocup gegen Bologna am Mittwochabend kam seine Mannschaft erst nach Mitternacht im Teamhotel an. Die Abreise stand für 3.45 Uhr auf dem Programm. „Ich glaube, manche Spieler haben gar nicht geschlafen“, erzählte Lakovic. „Nach Spielen ist das eh schwierig.“ Besonders nach diesem 91:92, in dem Ratiopharm Ulm eine starke Leistung zeigte und lange führte, am Ende aber der Cleverness der Italiener Tribut zollen musste – wie am Wochenende in der Liga gegen Alba Berlin.

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    „Die Spieler haben super gekämpft“, sagte Lakovic, der sie nach der Landung in Deutschland heim schickte. „Sie haben gegen Berlin gut gespielt und auch gegen Bologna. Beide Male kamen wir aber mit leeren Händen zurück. Das tut mir sehr leid für die Spieler. Sie bräuchten mal so einen Sieg.“ Ein Weiterkommen im Eurocup wird durch die Niederlage immer unwahrscheinlicher und in der Liga ist die Lage auch alles andere als rosig. Gute Leistungen allein reichen in beiden Wettbewerben nicht. Ulm muss dann auch mal den Sack zumachen. Noch verhindern das zu viele Ungenauigkeiten und Fehler. „Das ist wie bei Bergsteigern“, sagt Lakovic. „Wenn die einen 8000 Meter hohen Berg besteigen, sind die letzten 200 Meter immer die schwierigsten.“ Die nächste Gelegenheit, ihre Bergsteiger-Qualitäten unter Beweis zu stellen, bekommen die Ulmer am Samstag (18 Uhr) im Bundesliga-Heimspiel gegen Würzburg.

    Ulmer Basketballer treffen in der Bundesliga auf Würzburg

    In der Vorbereitung und auch die Spiele danach möchte Lakovic die positiven Dinge aus den vergangenen beiden Partien mitnehmen. Vor allem die Tatsache, dass sich seine Spieler trotz Ausfällen von Tyler Harvey, Zoran Dragic und Isaiah Briscoe gegen die personell eigentlich stärker besetzten Italiener gut behaupteten, lag auch an guten Leistungen von Grant Jerrett (Topscorer mit 20 Punkten) oder Andreas Obst und Killian Hayes. Durch die personelle Schieflage durften auch die jungen Christoph Philipps und Kristofer Krause ran – und enttäuschten ihren Trainer nicht. „Ich habe nur gute Worte für die Jungen übrig. Manchmal bin ich schon auch hart zu ihnen, aber wir dürfen nicht vergessen, wie wichtig sie für uns sind.“ Seine menschlichen Fähigkeiten sind auch in diesen Tagen gefragt, denn Isaiah Briscoe ist wieder zurück in Ulm. Er war in seiner Heimat in den USA, weil sein Vater gestorben ist. „Das ist die schwierigste Situation, die ein Mensch erleben kann“, erklärt sein Trainer. Gespräche seien da nötig, um den Basketballer zu unterstützen. „Ich erwarte keine Wunder von ihm und hoffe, dass ihn der Basketball ablenken wird.“ Inwieweit Briscoe Ulm gegen Würzburg unterstützen kann, ist also noch fraglich, auch ein Einsatz von Dragic steht noch nicht fest. Er befinde sich aber auf dem Weg der Besserung nach seiner Oberschenkelverletzung, sagt Lakovic. Etwas Zeit bleibt ja immerhin noch bis Samstag. Zeit, die Ulm auch zur Vorbereitung braucht.

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    Durch die enge Taktung von Partien im Eurocup und der Bundesliga bleibt dafür recht wenig Zeit. Deshalb hat sich Lakovic ein System einfallen lassen, um die wenigen Tage zu nutzen. Für das Scouting, also die Gegneranalyse, sind seine beiden Co-Trainer Tyron McCoy und Danny Jansson zuständig. „Tyron kümmert sich um die Bundesligaspiele, Danny um die im Eurocup“, erklärt Lakovic. Die drei oder vier aktuellen Partien des Gegners schauen sie dann an und stellen den Spielern anschließend die wichtigsten Fakten zur Verfügung. „Wir wissen alles“, sagt Lakovic. „Trotzdem geben wir aber nicht alle Infos an die Spieler weiter. Das würde sie überfordern.“ Weil sich jeweils ein Trainer um eine Liga kümmert, haben sie sieben Tage pro Spiel Zeit zur Vorbereitung.

    So ist es auch vor der Aufgabe gegen Würzburg. Die Unterfranken stehen mit einer ausgeglichen Bilanz von drei Siegen und drei Niederlagen zwar nur auf Platz acht der Bundesligatabelle, haben mit Cameron Wells aber einen der effizientesten Spieler der Liga in ihren Reihen. „Er kann alles“, sagt Jaka Lakovic über den US-amerikanischen Point Guard. „Wir müssen ihn ausbremsen so gut wir können.“ Weitere Stützen der Würzburger sind Jordan Hulls und Luke Fischer.

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