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Basketball: Ein Spieler von Ratiopharm Ulm machte durch

Basketball

Ein Spieler von Ratiopharm Ulm machte durch

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    Andreas Obst (links) darf wenigstens darauf hoffen, bei der Endrunde der Basketball-Europameisterschaft dabei zu sein. Joshiko Saibou (Mitte) und Christian Sengfelder (rechts) dürfen das eher nicht.
    Andreas Obst (links) darf wenigstens darauf hoffen, bei der Endrunde der Basketball-Europameisterschaft dabei zu sein. Joshiko Saibou (Mitte) und Christian Sengfelder (rechts) dürfen das eher nicht. Foto: Imago images/Camera 4

    Das Coronavirus ist auch bei Ratiopharm Ulm ein Thema. Für Trainer Jaka Lakovic allein schon deswegen, weil er sich als dreifacher Vater natürlich Sorgen um die Gesundheit seiner Kinder macht. Zudem haben ein paar Bundesligaspieler die vier freien Tage während der zweiwöchigen Pause für Reisen nach Italien genutzt. Aber Lakovic versichert: „Bisher sind alle gesund.“ Wirklich viel können die Basketballer nach Überzeugung des Trainers ohnehin nicht tun: „Wir waschen uns regelmäßig die Hände und halten die anderen Vorsichtsmaßnahmen ein. Aber wir müssen trainieren, wir müssen leben und wir müssen spielen.“ Letzteres möglichst erfolgreich. Ein Sieg am Samstag (18 Uhr) in Bayreuth wäre für das Erreichen der Play-offs ungemein wichtig für die Ulmer.

    Ratiopharm Ulm hat sich selbst unter Druck gesetzt

    Die haben sich ein Stück weit selbst unter Druck gesetzt durch die beiden unnötigen und selbst verschuldeten Heimniederlagen gegen Berlin und Braunschweig vor der Länderspiel-Pause. Lakovic hat trotzdem keine Sekunde daran gedacht, seinen Profis die freien Tage zu streichen: „Das wäre Unsinn gewesen. Ich gehe davon aus, dass wir am Ende der Saison von dieser Erholung profitieren.“ Keinerlei Erholung hatte allerdings Andreas Obst , der einzige Ulmer Nationalspieler. Der war in den unbedeutenden EM-Qualifikationsspielen gegen Frankreich und Großbritannien beschäftigt. Als Co-Gastgeber ist Deutschland im kommenden Jahr ohnehin bei der Endrunde dabei und bestreitet somit die Quali quasi außer Konkurrenz. Mit Spielern, die wieder aus dem Kader gestrichen werden, sobald die Stars aus der NBA und den Euroleague-Vereinen dazu stoßen. Eine irgendwie basketballtypische Farce, die auch Lakovic kritisch sieht: „Am Ende des Tages ist so etwas nicht gut für das Image unserer Sportart.“ Der Lösungsvorschlag des Ulmer Trainers: Eine auf wenige Tage komprimierte Qualifikation unmittelbar vor den Endrunden großer Turniere.

    Gegner von Ratiopharm Ulm hat nach Siegen gleichgezogen

    Bayreuth musste während der Pause zeitweise sogar auf seinen Cheftrainer verzichten. Der Wiener Raoul Korner betreut schließlich im Zweitjob die österreichische Nationalmannschaft. Dabei steht auch die Mannschaft aus Oberfranken durchaus unter Druck – unter einem allerdings positiven. Durch drei Siege in den vergangenen vier Spielen, darunter gegen den Pokal-Finalisten Oldenburg und in Würzburg hat Bayreuth nach Siegen mit den Ulmern gleichgezogen. Dass die vor gerade einmal sechs Wochen gegen Korners Mannschaft mit 103:93 gewonnen haben, hat nur begrenzte Aussagekraft. Es war schließlich das vorletzte Spiel von Zoran Dragic für Ulm , mit 29 Punkten war der Slowene wie so oft bester Werfer seiner Mannschaft.

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    Es gibt ja Beobachter des Ulmer Basketballs , die behaupten, dass man diese Saison in zwei Hälften unterteilen kann: Eine mit Dragic und eine ohne. Auch die Behauptung, dass zumindest das Spiel gegen Alba mit ihm nicht verloren gegangen wäre, ist nicht von der Hand zu weisen. Der abgezockte NBA-Veteran hätte es vermutlich geschafft, beim letzten Berliner Angriff einen Gegenspieler zu foulen. Lakovic gibt zu bedenken: „Was über sechs Monate mit Dragic entstanden ist, das müssen wir jetzt teilweise neu einstudieren.“ Zum wiederholten Mal sagt der Slowene, dass der Abgang seines Landsmanns nach Spanien nicht von einem einzigen Spieler kompensiert werden kann. Auch nicht vom nachverpflichteten Amerikaner Archie Goodwin . Der hat in seinen ersten Spielen nicht wirklich enttäuscht, aber mit sieben Punkten gegen Berlin , acht gegen Braunschweig und ein paar Rebounds auch nicht gerade die Halle abgerissen. Ein bisschen mehr darf da in den nächsten Wochen gerne noch kommen.

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