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Basketball: Dieser Basketballspieler von Ratiopharm Ulm kann nicht ruhig sitzen

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Dieser Basketballspieler von Ratiopharm Ulm kann nicht ruhig sitzen

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    Irgendwie muss sich John Petrucelli sowieso immer beschäftigen. Nach einer langen Leidenszeit kann er das wieder auf die Art und Weise tun, die ihm am liebsten ist: Mit Basketball.
    Irgendwie muss sich John Petrucelli sowieso immer beschäftigen. Nach einer langen Leidenszeit kann er das wieder auf die Art und Weise tun, die ihm am liebsten ist: Mit Basketball. Foto: Horst Hörger

    Die vergangenen Wochen waren richtig hart. Gerade für einen Typen wie John Petrucelli. Der amerikanische Basketballprofi des Bundesligisten Ratiopharm Ulm gehört nach seiner eigenen Einschätzung zu den Menschen, die „nicht still sitzen können“. Aber genau das wurde über lange Zeit von ihm verlangt. Ende Dezember des vergangenen Jahres hat Petrucelli noch gespielt, dann war er wegen Rückenschmerzen ’raus und in den ersten sechs Wochen konnte er körperlich einfach gar nichts machen. Petrucelli sagt: „Eine Handverletzung zum Beispiel heilt einfach aus. Der Rücken ist eine langwierige Geschichte, da braucht man viel Geduld. Das ist dann auch ein mentales Problem.“

    Gerade ein Typ wie John Petrucelli könnte sich in dieser Zeit eigentlich sehr gut beschäftigen. Der 28-Jährige mit der hohen Stirn interessiert sich für Geschichte. Die mittelalterlichen Gebäude in der Ulmer Altstadt hat er sich schon angeschaut, er war in München und Stuttgart, Schloss Neuschwanstein will er auch noch besichtigen – nach Corona: „Ich hoffe wirklich, dass all die Sehenswürdigkeiten bald wieder zugänglich sind.“ Sogar Spaziergänge während der Verletzungspause waren im deutschen Winter kein reines Vergnügen bei Schnee, Regen und praktisch immer Nebel. Petrucelli kennt diese Wetterlagen zwar aus seiner Heimatstadt New York. Aber in der vergangenen Saison hat er in Israel gespielt und sich ein bisschen an das mediterrane Klima gewöhnt. Eine interessante Entdeckung hat er bei seinen winterlichen Streifzügen dann aber doch gemacht: „Deutschland ist so unglaublich sauber. Das ist die erste Sache, die mir hier aufgefallen ist.“

    Die Leidenszeit von John Petrucelli ist vorbei. Sein lange erwartetes Comeback feierte er Anfang des Monats und natürlich war er noch nicht wieder der Spieler, der er im alten Jahr gewesen ist. Aber der New Yorker hat schon wieder die Qualitäten bewiesen, die sein Trainer Jaka Lakovic so beschreibt: „Eine unglaubliche Intensität, Abwehr, harte Arbeit – alles Dinge, die kein Trainer einem Spieler beibringen kann.“ Für Petrucelli eine Selbstverständlichkeit: „Ich war schon immer so, schon seit ich im Alter von vielleicht fünf Jahren zum ersten Mal einen Ball in die Hand genommen habe. Ich bin in allen Bereichen des Lebens so.“

    Ratiopharm Ulm spielt in Vechta

    Genau so werden die Ulmer ihren Verteidigungsminister auch am Samstag (18 Uhr) bei Rasta Vechta brauchen. Der Tabellenletzte der Basketball-Bundesliga kann auf den ersten Blick eigentlich kein großes Problem sein für eine Mannschaft, für die der Einzug in die Play-offs das Minimalziel sein muss. Aber es spricht viel für die Annahme, dass sich die Mannschaft aus der 30.000-Einwohner-Stadt in Niedersachsen bisher unter Wert verkauft. Seit der Verpflichtung von Edgar Sosa Mitte Februar sind die Rastaner zumindest nominell noch stärker, der Routinier aus der Dominikanischen Republik hat sich schnell zum besten Werfer von Vechta entwickelt. In der Saison 2013/14 hat er für Ratiopharm Ulm gespielt, seitdem weiß man in Schwaben, wie gut Edgar „Samba“ Sosa ist.

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    Jaka Lakovic würde so etwas natürlich vorab nicht ankündigen. Aber: John Petrucelli spielt auf der Position von Sosa und gegen den braucht man genau den guten Verteidiger, der Petrucelli eben ist. Es wäre deswegen überhaupt nicht verwunderlich, wenn der Mann, der sowieso nicht ruhig sitzen kann, am Samstag genau diese anspruchsvolle Spezialaufgabe bekommt. Wie gut, dass er wieder da ist, der John Petrucelli.

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