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Basketball-Bundesliga: Trotz dicker Lippe: Ratiopharm Ulm besiegt Bayreuth souverän

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Trotz dicker Lippe: Ratiopharm Ulm besiegt Bayreuth souverän

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    Per Günther von Ratiopharm Ulm verletzte sich gegen Bayreuth an der Lippe und zog sich eine Gehirnerschütterung zu. Nach der Halbzeitpause musste er das Spielfeld verlassen.
    Per Günther von Ratiopharm Ulm verletzte sich gegen Bayreuth an der Lippe und zog sich eine Gehirnerschütterung zu. Nach der Halbzeitpause musste er das Spielfeld verlassen. Foto: Eibner-Pressefoto/Foerster

    Als Ratiopharm Ulm mit Archie Goodwin Anfang Februar einen Ersatz für Zoran Dragic präsentiert hat, schwang in der Verpflichtung auch das Versprechen mit, einen Spieler zu bekommen, der den Ulmer Zuschauern Spektakel bieten kann. Das gab es am Samstagabend auch, allerdings profitierten eher die Heimfans in der Bayreuther Halle davon – und die hätten vermutlich lieber darauf verzichtet. Mit 85:69 gewannen die Ulmer das Bundesligaduell mit den Franken. Es war der erste Sieg nach zwei Niederlagen nacheinander und der erste nach der Ära Zoran Dragic . Goodwin hatte daran einen großen Anteil, wenn auch nicht den größten.

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    Allein im ersten Viertel holte der US-Amerikaner zwölf Punkte, dreimal dunkte er so spektakulär, dass sich der Bayreuther Trainer Raoul Korner in einer Auszeit gezwungen sah, seine Spieler in deutlichen Worten dazu zu bringen, diesen Goodwin doch bitte mal mit einem Foul zu stoppen. Das erledigte der 25-Jährige dann aber freundlicherweise selbst. Seiner Aggressivität im Zug zum Korb stand auch eine große Portion aggressives Verhalten in der Verteidigung gegenüber: „Leider bin ich ziemlich früh in Foul-Schwierigkeiten gekommen. Das hat Aggressivität gekostet“, sagte er im Interview mit Magenta Sport. Vier persönliche Fouls standen auf seinem Konto. Eines mehr und er wäre raus gewesen. So stand er am Ende bei 14 Zählern, seiner bisherigen Bestleistung im Ulmer Trikot.

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    Der beste Donaustädter war aber mal wieder Tyler Harvey (20 Punkte, fünf Rebounds), der allerdings etwas unter dem Radar lief, weil seine Spielweise neben der von Archie Goodwin nicht so aufsehenerregend ist und weil auch wieder einige Augen auf Killian Hayes lagen. Der bereitete sieben Körbe vor und erzielte selbst 14 Punkte, einige davon durch schnelle Konterangriffe. Viermal schnappte er sich den Ball von den Bayreuthern, die vor allem in der zweiten Halbzeit sehr unkonzentriert waren. Bis dahin war die Begegnung relativ ausgeglichen, in der Halbzeitpause stand es 38:36 für die Gastgeber, doch besonders das dritte Viertel setzte ihnen zu. Das entschied Ulm mit 23:11 klar für sich und bereitete so den Weg zum Sieg, der sie in Schlagdistanz der Play-off-Plätze hält.

    Dessen und der Tatsache ungeachtet, dass gleich fünf Ulmer zweistellig punkteten (neben Hayes , Goodwin und Harvey auch Grant Jerrett und Andreas Obst ), gab es aber vor allem eine Schwachstelle im Ulmer Spiel: Die Dreierquote war mit 31 Prozent wirklich nicht berauschend. Bayreuth war mit 21 Prozent in der Kategorie sogar noch schlechter. Gegen Ende der Partie Bayreuth zwar noch mal bis auf sieben Punkte ran, aber die Ulmer bewiesen in der Schlussphase, dass sie doch die nötige Coolness haben, um am Ende einen Sieg über die Zeit zu bringen. Im Laufe dieser Saison hatten sie sich einige Male zu hektisch gegen Ende gezeigt und so allzu leicht Punkte hergegeben. Für Ulms Trainer Jaka Lakovic war eher die Taktik als die Coolness für den Sieg entscheidend: „Wir hatten es jetzt raus, wie wir die Defense gegen sie stellen mussten. Ich denke, dass das der Schlüssel zum heutigen Sieg war.“

    Dass Hayes mit 33 Minuten genug Spielzeit bekam, um sich zu beweisen, lag auch daran, dass sich Per Günther zu Beginn des zweiten Viertels nach einem Zusammenprall mit dem Bayreuther Reid Travis eine blutige Lippe und eine Gehirnerschütterung zuzog. Eine kuriose Randnotiz des ansonsten wenig kuriosen Spiels war die Verletzung des Schiedsrichters Benjamin Barth . Er hatte sich am Knie wehgetan und so mussten ab dem dritten Viertel seine beiden Kollegen die Partie alleine leiten.

    Die Statistik zum Bundesliga-Spiel zwischen Ulm und Bayreuth :

    • Ratiopharm Ulm : Harvey (20 Punkte), Goodwin (14), Hayes (14), Jerrett (12), Obst (10), Hinrichs (6), Günther (3), Philipps (2), Schilling (2), Willis (2).
    • Beste Bayreuther Werfer: Linhart (16), Seiferth (10), Alford (9), Robinson (8), Travis (8).
    • Beste Ulmer Dreierschützen: Harvey (4), Jerrett (2), Obst (2).
    • Beste Ulmer Rebounder: Harvey , Jerrett, Hinrichs, Obst (je 5).
    • Ulmer Trefferquote: 52 Prozent (34/66).
    • Ulmer Dreierquote: 31 Prozent (10/32).
    • Ulmer Freiwurfquote: 78 Prozent (7/9).
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