Irgendwie muss man wohl auch mit schwachen Leistungen gegen schlechte Mannschaften gewinnen, wenn man in der Basketball-Bundesliga in die Play-offs will. Das hat Ratiopharm Ulm mit dem 82:76-Sieg in Göttingen einmal mehr hin bekommen und damit sollten drei Spieltage vor dem Ende der Hauptrunde eben diese Play-offs eigentlich gebucht sein.
Vierminütiger Hänger der Ulmer Basketballer
Trainer Thorsten Leibenath hatte seiner Mannschaft in der zweiten Halbzeit des Spiels gegen Oldenburg am Samstag Schlaftabletten-Modus bescheinigt. So ähnlich machten die Ulmer ohne den am Knie verletzten Max Ugrai und den kranken Katin Reinhardt in Göttingen auch weiter. Ein bisschen munterer waren sie vielleicht, aber alles andere als hellwach. Ganz besonders gegen Schluss des ersten und zu Beginn des zweiten Viertels. Zunächst machte Göttingen aus einem 19:19 einen 26:21-Vorsprung nach dem Ende des ersten Spielabschnitts und in den ersten knapp vier Minuten des zweiten Viertels brachten die Ulmer keinen einzigen Punkt zustande. Sie hatten sogar noch Glück, dass Göttingen diesen Hänger nicht schlimmer bestrafte als mit einer 30:21-Führung. Dieser Spielstand hatte immerhin eine Art Hallo-Wach-Wirkung auf den Play-off-Anwärter. Die Ulmer konterten mit einem 18:5-Lauf und gingen mit einem 41:38-Vorsprung in die große Pause.
Die Partie hatte insgesamt allerdings schon in Halbzeit eins ein eher bescheidendes Niveau und zu erwarten war, dass Göttingen noch zulegen würde. Ihr neben Michael Stockton wichtigster Mann Derek Willis hatte bis dahin schließlich nur dreieinhalb Minuten gespielt, da er schon im ersten Viertel mit drei Fouls belastet war. Stockton selbst bekam unter den Augen seines Vaters, der NBA-Legende John Stockton, lediglich zehn Minuten.
Ratiopharm Ulm zieht zwölf Punkte weg
Stockton senior hatte in den ersten Minuten nach Wiederbeginn wenig Freude an der Darbietung des Mannschaft von Stockton junior. Zunächst verabschiedete sich Willis bereits nach etwas mehr als zwei Minuten endgültig: Foul Nummer vier an Dwayne Evans, Nummer fünf wegen Gemecker gleich hinterher – Macht insgesamt eine Spielzeit von genau fünf Minuten und 52 Sekunden für den normalerweise zweitbesten Göttinger Werfer. Die Ulmer nutzten die Konfusion und den Frust beim Gegner und zogen schnell auf zwölf Punkte weg (56:44). Ein souverän oder schön heraus gespielter Sieg wurde trotzdem nicht mehr draus. Die zwei Mannschaften quälten sich mit einer beiderseits hohen Fehlerquote durch die restliche Spielzeit und Göttingen kämpfte sich im dritten Viertel sogar wieder auf vier Zähler ran (61:65). Aber weil Göttingen in der Folge zuverlässig Ulmer Nachlässigkeiten mit eigenen Patzern beantwortete, reichte es am Ende für den Play-off-Anwärter.
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