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Basketball-Bundesliga: Perfektes Ende der Hauptrunde für Ratiopharm Ulm

Basketball-Bundesliga

Perfektes Ende der Hauptrunde für Ratiopharm Ulm

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    Hier spinnt nicht etwa der Computer – Ulm hat tatsächlich auswärts gegen die Bayern haushoch gewonnen. Aber man muss schon Basketballexperte sein, um den Namen eines jeden an diesem Abend eingesetzten Münchener Spielers zu kennen.
    Hier spinnt nicht etwa der Computer – Ulm hat tatsächlich auswärts gegen die Bayern haushoch gewonnen. Aber man muss schon Basketballexperte sein, um den Namen eines jeden an diesem Abend eingesetzten Münchener Spielers zu kennen. Foto: Eibner/Marcel Engelbrecht

    Wenigstens einmal wurde Ratiopharm Ulm noch gefordert, bevor im deutschen Basketball die Titel vergeben werden. Am Sonntag in Bonn feierte die Mannschaft von Trainer Jaka Lakovic zum Abschluss der Hauptrunde dank eines gewaltigen Endspurts mit 91:84 den neunten Erfolg in der Bundesliga nacheinander. Der 98:64-Sieg am Freitagabend gegen eine Resterampe des FC Bayern München war dagegen ein Muster ohne Wert.

    Ihren Gegner in den Play-offs kennen die Ulmer allerdings auch nach ihrem letzten Hauptrundenspiel noch nicht. Abhängig vom Ausgang der Nachholpartie zwischen Oldenburg und Göttingen am Dienstag wird es Oldenburg oder Crailsheim sein – Ulm geht als Sechster Bayern München im Viertelfinale definitiv aus dem Weg.

    Die Bayern traten nach den Strapazen in der Euroleague gegen Ulm ohne Wade Baldwin, Zan Mark Sisko, Vladimir Lucic, Paul Zipser und Jalen Reynolds an, Nick Weiler-Babb ist sowieso noch verletzt – und was noch übrig war vom Bayern-Kader, das zerriss sich auch nicht gerade vor Ehrgeiz. Trainer Andrea Trinchieri fällte ein vernichtendes Urteil über die eigene Mannschaft: „Ein schwaches Team, ohne Energie und das Verlangen, Defense zu spielen, ohne das Minimum, das es braucht, um wettbewerbsfähig zu sein.“ Es war aber natürlich der normalerweise sehr temperamentvolle Italiener selbst, der zuerst fast allen seinen Stars eine Auszeit verordnet hatte und der sich dann die blutleere Darbietung ziemlich ungerührt anschaute.

    Ratiopharm Ulm schlägt Bayern München

    Die Ulmer können natürlich überhaupt nichts für die vielleicht fragwürdige, vielleicht auch vernünftige Taktik ihres extrem stark belasteten Gegners. Sie machten einfach das Beste daraus. Isaiah Wilkins wurde ebenso wie in Bonn wegen einer wohl nur leichten Handverletzung ganz geschont, der ebenfalls angeschlagene Cameron Clark musste lediglich drei Minuten lang ran und war am Sonntag gar nicht im Kader, die Nachwuchskräfte Moritz Krimmer, Nicolas Bretzel und Kristofer Krause bekamen dafür üppige Einsatzzeiten. Krimmer bedankte sich unter anderem mit zwei ganz starken Aktionen schon im zweiten Viertel: Zuerst klaute er dem früheren Ulmer David Krämer den Ball, in der nächsten Szene blockte der 20-jährige Student den 34-jährigen Euroleague-Veteranen James Gist beim Wurf.

    Die Partie am Sonntag hätte für die Ulmer gar nicht besser beginnen als mit diesem Dreier plus Bonus-Freiwurf des seit Wochen in überragender Form spielenden Troy Caupain. Bonn zeigte sich jedoch unbeeindruckt und drehte die Partie Ende des ersten Viertels mit einem 9:0-Lauf zu einer eigenen 25:22-Führung. Der Wille dieser Mannschaft, für die es um rein gar nichts mehr ging, war auch in der Folge beeindruckend, die Ulmer blieben dagegen zunächst vor allem defensiv einiges schuldig. Ihr ehemaliger Spieler Chris Babb besorgte mit seinem zweiten Dreier die erste Zehnpunkte-Führung für die Bonner (46:36), die mit einem 46:39-Vorsprung in die große Pause gingen.

    Viele Ausfälle bei Ratiopharm Ulm

    Zu Beginn des dritten Viertels war nach einem harten Zusammenprall mit Babb dann die Partie auch für Thomas Klepeisz beendet – es war Ausfall Nummer fünf bei Ulm nach Clark, Wilkins, Per Günther und Christoph Philipps. Die Bonner waren zudem klar überlegen beim Offensivrebound, die Freiwurfquote der Ulmer blieb mit diesmal nur zehn Treffern bei 18 Versuchen von der Linie ungewöhnlich schwach und trotzdem drehten sie mit nur noch sieben Mann aus der engeren Rotation in überaus eindrucksvoller Art und Weise die Partie. Nach einem Dreier des diesmal ganz starken Demitrius Conger war dreieinhalb Minuten nach Beginn des letzten Viertels der 72:72-Gleichstand hergestellt, aber dieser Treffer war nur der Teil eines 20:0-Laufs, mit dem sich Ulm entscheidend auf 86:72 absetzte.

    Ulmer Punkte gegen die Bayern: Caupain (25), Conger (14), Osetkowski (14), Obst (10), Holman (8), Petrucelli (7), Klepeisz (7), Krimmer (5), Bretzel (4), Heckmann (2), Clark (2), Krause.

    Ulmer Punkte gegen Bonn: Caupain (24), Conger (18), Obst (14), Osetkowski (10), Holman (10), Heckmann (7), Petrucelli (5), Krimmer (4), Bretzel (2), Klepeisz, Milicic, Krause.

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