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Basketball-Bundesliga: Man darf sich als Fan von Ratiopharm Ulm auch einfach freuen

Basketball-Bundesliga

Man darf sich als Fan von Ratiopharm Ulm auch einfach freuen

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    18 Punkte, drei Rebounds und drei Assists: Troy Caupain kann stolz sein auf seine individuelle Leistung gegen Bayreuth und er kann sich offensichtlich auch freuen über gelungene Aktionen der Teamkollegen.
    18 Punkte, drei Rebounds und drei Assists: Troy Caupain kann stolz sein auf seine individuelle Leistung gegen Bayreuth und er kann sich offensichtlich auch freuen über gelungene Aktionen der Teamkollegen. Foto: Horst Hörger

    Man könnte das schwere Los der Bayreuther beklagen, die nach einer zweiwöchigen Corona-Quarantäne und einer ebenso langen Trainingspause drei Spiele innerhalb von vier Tagen rein gedrückt bekamen. Center Andreas Seiferth sagte im Interview mit Magenta-Sport: „Da wollen die Beine nicht mehr so, wie sie sollen.“ Man darf sich aber gerade als Fan von Ratiopharm Ulm auch einfach über die Leistung der eigenen Mannschaft freuen, die den angeschlagenen Gegner im ersten Heimspiel dieser Saison in der Basketball-Bundesliga vor leeren Rängen mit 104:76 abfertigte.

    Sechs Spieler von Ratiopharm Ulm punkten zweistellig

    Bemerkenswert war dabei nicht allein die Höhe des Ergebnisses, sondern vor allem die Teamleistung. Sechs Spieler punkteten zweistellig, als Mannschaft verteilten die Ulmer 29 direkte Korbvorlagen, sieben dieser Assists gingen auf das Konto von John Petruceli und fünf auf das von Trey Landers. Aus so etwas resultiert dann eine attraktive Spielweise mit schöner Ballbewegung, wie man sie in der Ratiopharm-Arena in den vergangenen Jahren eher selten gesehen hat. Wichtig ist dann auch nicht, dass alle Spieler gleichzeitig einen Sahnetag erwischen. Eine Woche zuvor war Andreas Obst gegen Würzburg mit 25 Punkten noch bester Ulmer Werfer gewesen, diesmal traf er lediglich zwei Dreier. Die Statistik von Dylan Osetkowski war am Samstag mit 18 Punkten und einer Trefferquote aus dem Feld von mehr als 60 Prozent grundsolide – aber eben nicht überragend für einen Mann, der ein paar Tage zuvor im Eurocup noch 32 Punkte erzielt hat und dem unter anderem sein eigener Sportdirektor Thorsten Leibenath das Format für die europäische Königsklasse bescheinigt. Patrick Heckmann schließlich bekam einen heftigen Schlag auf das Riechorgan und spielte mit Tampons in den Nasenlöchern weiter. Hinterher sagte er zum Zustand seiner Nase: „Schief war sie eher vorher. Jetzt müsste sie gerade sein.“

    Die Scherze und flotten Sprüche gingen auf Ulmer Seite allen Beteiligten locker von den Lippen nach einem Spiel, in dem Bayreuth schon im ersten Viertel zweistellig hinten lag, im dritten Spielabschnitt zwar wieder auf 46:53 heran kam, aber letztlich nie eine echte Chance hatte. Im letzten Viertel waren die Gastgeber dann endgültig hoch überlegen und dann kam diese letzte Minute, in der sich endlich ein Mann offensiv in Szene setzen durfte, für den es bis dahin am Samstag wieder einmal gar nicht gut gelaufen war. Trey Landers hatte gekämpft, verteidigt und Assists zugestellt, aber vorne hatte er alles daneben geworfen. Aber die 100 machte Landers voll und die zwei restlichen Körbe des Spiels gingen auch noch auf sein Konto.

    Ratiopharm Ulm engagiert eigens vier Trommler

    Ratiopharm Ulm hatte alle Hebel in Bewegung gesetzt, um vor und in diesem Geisterspiel wenigstens ein bisschen Stimmung zu erzeugen: Auf Youtube wurde „vorgeglüht“ und in der Arena zum Spielereinlauf ein Feuerwerk abgebrannt. Vier Trommler hatte der Verein eigens für diesen Anlass eingestellt und mit deren Hilfe wurde die Teampräsentation so zelebriert wie vor der Pandemie im einer rappelvollen Ratiopharm-Arena. Der Ulmer Trainer Jaka Lakovic fand schließlich noch nachdenkliche Worte: „In diesen schwierigen Zeiten, in denen viele Kinder nicht in die Schule oder den Kindergarten gehen können, haben wir das Privileg, unserem Beruf und unserer Leidenschaft nachkommen zu dürfen. Wir sind froh und dankbar dafür, dass wir weiterhin die Möglichkeit haben, unseren Job ausüben zu können.“

    Beste Werfer bei Ulm waren Dylan Osetkowski und Troy Caupain mit jeweils 18 Punkten.

    Auch interessant: So lief das Spiel von Ratiopharm Ulm im Eurocup

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