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Basketball-Bundesliga: Ein neuer Superlativ

Basketball-Bundesliga

Ein neuer Superlativ

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    An die schwäbische Aussprache und Schreibweise seines Vornamens wird sich der Ulmer Trainer sicher irgendwann noch gewöhnen.
    An die schwäbische Aussprache und Schreibweise seines Vornamens wird sich der Ulmer Trainer sicher irgendwann noch gewöhnen. Foto: Horst Hörger

    Die Ulmer Basketballer wurden im Verlauf dieser Bundesligasaison schon mit Komplimenten überhäuft, aber Igor Perovic erfand am Samstag einen neuen Superlativ. „Den Unterschied hat John Bryant ausgemacht. Er ist für diese Liga das, was Lionel Messi im Fußball ist. Du kannst einfach nichts gegen ihn machen“, sagte der Trainer der Walter Tigers Tübingen nach der 87:93 (50:50)-Niederlage seiner Mannschaft im Derby in der ausverkauften Ratiopharm-Arena. Der derart geadelte Ulmer Center hatte mit 21 Punkten, elf Rebounds und fünf gezogenen Fouls tatsächlich riesigen Anteil daran, dass es für die Ulmer in einem ganz schweren und wie immer sehr emotionalen Spiel gegen einen starken Nachbarn ein glückliches Ende gab.

    Es war außerdem sicher einer der aufregendsten Geburtstage im Leben von Thorsten Leibenath. Der Ulmer Trainer wurde am Samstag 37 Jahre alt. Die Fans feierten ihren „Thorschten“ auf einem der vielen Transparente, die beide Lager für das Derby vorbereitet hatten. Aber die riesige Torte blieb zunächst unangetastet und die richtige Feierlaune stellte sich bei Leibenath auch erst nach dem Spiel ein. Erst in den letzten Sekunden nämlich machte Per Günther mit vier Freiwürfen den Sack endgültig zu.

    Der Ulmer Spielmacher musste am Samstag ebenso Schwerstarbeit verrichten wie einige seiner Kollegen. Normalerweise steht Günther pro Spiel 24 Minuten auf dem Feld, im Derby waren es in Abwesenheit des verletzten Kollegen Tommy Mason-Griffin zehn mehr. Auch Bryant, Rocky Trice und vor allem Kapitän Steven Esterkamp schoben Zusatzschichten und das lag nicht nur am lädierten Knie von Mason-Griffin. Zudem nahm sich nämlich Isaiah Swann durch eine Unbeherrschtheit teilweise selber aus dem Spiel. Der beste Ulmer Werfer foulte zunächst drei Minuten vor der großen Pause den starken Tübinger Nicolai Simon und diskutierte anschließend so lange mit den Schiedsrichtern, bis die auch noch ein technisches Foul verhängten. Weil es das vierte war, saß Swann anschließend sehr lange auf der Bank. „Da muss er schlauer sein und den Mund halten“, kritisierte auch Leibenath seinen Spieler. Schon gut eine Minute nach dem Comeback im letzten Viertel war dann übrigens für Swann nach dem fünften Foul endgültig Feierabend. Dass es in nur 15 Minuten Einsatzzeit zu 17 Punkten, fünf Assists und drei Ballgewinnen reichte, spricht wiederum für die Qualitäten des Amerikaners.

    Weil die Tübinger aus der Distanz toll trafen, hätte es trotzdem durchaus schief gehen können für Ulm. Der schwäbische Rivale versenkte bei einer Quote von mehr als 50 Prozent am Samstag 14 Dreier und vor allem Adnan Hodzic konnten die Ulmer in dieser Hinsicht nicht wirklich auf der Rechnung haben. Der bosnische Center in Tübinger Diensten machte zwar unter dem Korb kaum einen Stich gegen Bryant, dafür versuchte er es diesmal sehr erfolgreich von draußen. Sieben Dreier hatte Hodzic bis zum Samstag in der ganzen Saison getroffen, gegen Ulm legte er vier weitere bei sechs Versuchen nach und auch deswegen hielt seine Mannschaft das Derby bis in die letzten Sekunden offen. Rocky Trice mit einem ganz wichtigen Ballgewinn beim Stand von 89:85 und Günther mit sieben verwandelten Freiwürfen und insgesamt elf Punkten im letzten Viertel sorgten schließlich dafür, dass es am Mittwoch (20 Uhr) in der ausverkauften Arena zwischen Ulm und Berlin ein Spiel auf Augenhöhe um Tabellenplatz zwei gibt.

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