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Basketball-Bundesliga: Ein Spieler von Ratiopharm Ulm behält (fast) immer den Durchblick

Basketball-Bundesliga

Ein Spieler von Ratiopharm Ulm behält (fast) immer den Durchblick

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    So kann man mal in eine Bundesliga-Saison starten: Semaj Christon (am Ball gegen Nick Weiler-Babb erzielte beim Ulmer Auftaktsieg in München 27 Punkte und stellte 14 direkte Korbvorlagen zu.
    So kann man mal in eine Bundesliga-Saison starten: Semaj Christon (am Ball gegen Nick Weiler-Babb erzielte beim Ulmer Auftaktsieg in München 27 Punkte und stellte 14 direkte Korbvorlagen zu. Foto: Eibner Pressefoto/Heike Feiner

    Traumstart in die neue Saison der Basketball-Bundesliga: Beim Titelfavoriten Bayern München gewann Ratiopharm Ulm am Sonntagabend mit 86:83 nach Verlängerung. Einer der Hauptverantwortlichen dafür war Semaj Christon, der mit 27 Punkten und 14 direkten Korbvorlagen eine überragende Partie ablieferte.

    Bei den Bayern fehlten wegen Verletzungen, Corona-Infektionen und einer Sperre die beiden ehemaligen Ulmer Andreas Obst und Gavin Schilling, außerdem Leon Radosevic, Othello Hunter, Corey Walden, Nihad Djedovic, Vladimir Lucic und Paul Zipser. Natürlich spürt einen solchen Aderlass auch eine ganz stark und breit aufgestellte Mannschaft, auf den großen Positionen etwa wird es sogar bei den Bayern eng, wenn Radosevic und Schilling gleichzeitig ausfallen. Auf Ulmer Seite dagegen hatte Cristiano Felicio seine Verletzung rechtzeitig auskuriert, der 2,11 Meter große Brasilianer mit seiner Erfahrung aus sechs NBA-Jahren bei den Chicago Bulls stand sogar in der Startformation. Karim Jallow dagegen gehörte zwar zum Aufgebot, für einen Einsatz reichte es aber noch nicht.

    Die Schützlinge von Trainer Jaka Lakovic erwischten im Audi-Dome auch den etwas besseren Start. Der 18-jährige Fedor Zugic besorgte mit seinem zweiten Dreier nach etwas mehr als zwei Minuten die Ulmer 8:6-Führung, den 23:20-Vorsprung nach dem ersten Viertel stellte Justin Simon mit einem krachenden Dunking her. Dass die Bayern das Ergebnis bis zur großen Pause zu einer eigenen 43:35-Führung drehen konnten, das hatte viel zu tun mit ihrem dritten Spieler mit Ulmer Vergangenheit. Augustine Rubit war vor allem von Nicolas Bretzel nicht zu stoppen und attackierte deswegen konsequent den Ulmer Nachwuchscenter. Zur Halbzeit standen 14 Punkte für den Mann in der Statistik, der Teil der Ulmer Rekordmannschaft der Saison 2016/17 gewesen war. Neun dieser Punkte machte Rubit im zweiten Viertel.

    Vier Minuten nach Beginn der zweiten Halbzeit war der Abstand dann erstmals zweistellig, auch der Treffer aus der Mitteldistanz zum 50:39 ging auf das Konto von Rubit. Aber entschieden war damit noch längst nichts. Unter anderem Semaj Christon mit zwei Dreiern im 45-Sekunden-Abstand sorgte dafür, dass sich seine Mannschaft bis zum Ende des dritten Viertels wieder bis auf drei Punkte ranrobben konnte (58:55). Den nächsten Wurf von draußen traf der Aufbauspieler kurz nach Beginn des letzten Spielabschnitts zum 58:58, als Felicio nach einem Zuckerpass von Christon zur Ulmer 71:69-Führung ablegte, standen noch genau vier Minuten auf der Uhr. Darrun Hilliard rettete München mit seinem Treffer zum 75:75 in die Verlängerung, Christon hätte die seiner Ulmer Mannschaft noch ersparen können. Aber sein Wurf mit der Schlusssirene ging knapp vorbei.

    Ganz am Ende war für Semaj Christon dann beides möglich: Held oder tragischer Held. Zunächst traf er zwölf Sekunden vor dem Ende aus der Nahdistanz zum 86:83, nur um sich ein paar Augenblicke danach einen fürchterlichen Ballverlust zu erlauben. Hilliard kam dadurch noch einmal zu einem komplett freien Dreier, der den Ausgleich für die Bayern und eine weitere Verlängerung bedeutet hätte. Christon dürfte am meisten darüber erleichtert gewesen sein, dass dieser Ball nicht saß.

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