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Basketball-Bundesliga: Ein Bulle mit besonderen Qualitäten für Ratiopharm Ulm

Basketball-Bundesliga

Ein Bulle mit besonderen Qualitäten für Ratiopharm Ulm

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    In der vergangenen Saison bekam die Karriere einen kleinen Knick ab: Grant Jerrett spielte zunächst in Japan und dann (unser Bild) für den bosnischen Pokalsieger.
    In der vergangenen Saison bekam die Karriere einen kleinen Knick ab: Grant Jerrett spielte zunächst in Japan und dann (unser Bild) für den bosnischen Pokalsieger. Foto: Igokea/Nenad Vuruna

    Es gibt ja viele Fans von Ratiopharm Ulm, die fordern seit Jahren einen bulligen Center wie John Bryant oder den Oldenburger Rasid Mahalbasic. Der Basketball-Bundesligist hat ihnen diesen Wunsch nun mit der Verpflichtung von Grant Jerrett für gleich zwei Jahre ein Stück weit erfüllt. Der 26-jährige Kalifornier ist zwar mit 2,08 Metern nicht ganz so groß wie die genannten Kollegen und mit 105 Kilogramm nicht ganz so schwer. Dafür kann er ausgezeichnet Dreier werfen.

    Der neue Spieler von Ratiopharm Ulm hat NBA-Erfahrung

    Das hat Jerrett in seiner amerikanischen Heimat eindrucksvoll unter Beweis gestellt. Vor sechs Jahren wurde er nach einer Saison bei der University of Arizona vom NBA-Verein Portland Trail Blazers gedraftet und postwendend an Oklahoma City Thunder weiter gereicht. Fünf Mal wurde er tatsächlich in der amerikanischen Profiliga eingesetzt, aber in erster Linie spielte er in den folgenden Jahren in der darunter angesiedelten G-League. Für das Team der Tulsa 66ers lieferte Jerrett dort im Schnitt 15 Punkte und sechs Rebounds ab, bei Idaho Stampede traf er 41 Prozent seiner Dreier. Später ging er nach China zu den Shougang Beijing Ducks, ehe seine Karriere in der vergangenen Saison einen kleinen Knick abbekam: Zwölf Spiele in Japan für die Seahrses Mikawa und fünf in der Adriatic League für den bosnischen Pokalsieger BC Igokea Aleksandrovac. Der Ulmer Sportdirektor Thorsten Leibenath sagt dazu: „Grant ist zuletzt etwas vom Radar verschwunden. In Ulm kann er seine Karriere wieder in geordnetere Bahnen lenken und wir sind zuversichtlich, dass er sein Potenzial voll entfaltet.“

    Aufmerksam wurden die Ulmer auf den bulligen Riesen mit dem weichen Handgelenk und der Armspannweite von 2,13 Metern bei der NBA-Talentschau in Las Vegas. Der neue Trainer Jaka Lakovic sagte: „Grant Jerrett ist ein Spieler, der für seine Größe hervorragend werfen kann und uns auch als Rebounder einiges geben wird. Pro Saison werden nur 60 Spieler von einem NBA-Team gedrafted. Dass Jerrett 2013 einer davon war, sagt einiges über sein Talent.“ Leibenath, der den neuen Ulmer Center ebenfalls in Las Vegas kennenlernte, fügte hinzu: „Von seinen Anlagen her passt er hervorragend zum europäischen Basketball.“

    Vier Ausländer-Positionen hat Ratiopharm Ulm noch frei

    Mit Andreas Obst, Patrick Heckmann, Per Günther, Max Ugrai und Gavin Schilling haben die Ulmer bereits fünf deutsche Spieler unter Vertrag, die Planungen auf diesen Positionen sind damit abgeschlossen. Grant Jerrett ist nach Seth Hinrichs aus Vechta der zweite Ausländer im Kader. Vier Plätze sind also noch frei und es ist durchaus vorstellbar, dass keiner von denen mit einem Mann besetzt wird, der schon in der vergangenen Saison für Ulm gespielt hat.

    Dass es ein Wiedersehen mit Dwayne Evans geben wird, das war schon mit der Verpflichtung von Hinrichs unwahrscheinlich geworden. Beide spielen schließlich auf derselben Position, auf der zudem wohl auch Ugrai ein paar Minuten bekommen wird. Jerrett dürfte Isaac Fotu verdrängen. Bleibt die Frage, was aus Patrick Miller, Katin Reinhardt, Javonte Green und Ryan Thompson wird. Deren Verträge laufen aus und wurden bisher nicht verlängert, anderswo sind sie aber bisher auch noch nicht untergekommen. Es sieht sehr danach aus, als sollte es wieder einmal einen kompletten Neustart geben bei Ratiopharm Ulm.

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