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Basketball-Bundesliga: Das will Ratiopharm Ulm ihm ersparen

Basketball-Bundesliga

Das will Ratiopharm Ulm ihm ersparen

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    Der Gesichtsausdruck verrät es: Dennis Clifford spürt die Ohrfeigen durchaus. Weil Alba Berlin ziemlich oft gewinnt, muss er dieses Ritual ziemlich oft über sich ergehen lassen.
    Der Gesichtsausdruck verrät es: Dennis Clifford spürt die Ohrfeigen durchaus. Weil Alba Berlin ziemlich oft gewinnt, muss er dieses Ritual ziemlich oft über sich ergehen lassen. Foto: Horst Hörger

    Dieses Schuhwerk steht für Ferien, Freizeit, Strand. Am Dienstag war Patrick Miller in Badelatschen zum Training von Ratiopharm Ulm erschienen. Muss man etwa befürchten, dass der am Sonntag gegen wegen einer Schulterverletzung geschonte Spielmacher des Basketball-Bundesligisten auch beim Viertelfinal-Auftakt der Play-offs bei Alba Berlin am Samstag (18 Uhr) ausfällt. Muss man nicht. Urlaub spielt in den Planungen von Miller keine Rolle. Er verspricht: „Ich werde dabei sein. Ich will schließlich deutscher Meister werden.“ Typisch Amerikaner eben. Immer das Maximum fordern und erwarten. Wenn es nicht klappt, dann hat man es wenigstens versucht.

    Zwei Spieler der Ulmer Basketballer mit Berliner Vergangenheit

    Zwei Spieler gibt es im Ulmer Kader, die aus eigener Erfahrung wissen, wie hoch die Hürde schon im Viertelfinale ist. Ismet Akpinar hat von 2013 bis 2017 vier Jahre lang für Alba Berlin gespielt, Bogdan Radosavljevic von 2016 bis 2018 zwei Jahre lang. Der 2,13-Meter-Mann ist nach wie vor mit vielen Berliner Spielern befreundet, aber er stellt klar: „Jetzt sind das alles nur Gegner.“ Radosavljevic hat in seiner Zeit in der Hauptstadt übrigens mitbekommen, wie dieses etwas merkwürdige Ritual der Albatrosse zustande kam: Spielmacher Peyton Siva hat irgendwann damit angefangen, seitdem wird Center Dennis Clifford nach jedem Sieg von den Teamkollegen geohrfeigt und dieser 2,16-Meter-Hüne in den irgendwie immer etwas zu kleinen Turnhosen lässt sich das gerne gefallen. „Dennis ist halt einfach ein ganz besonderer Mensch und ein Riesentyp“, sagt Radosavljevic: „Ich bin ja auch für beinahe jeden Spaß zu haben, aber das wäre dann doch nichts für mich.“ Am Samstag und in zwei weiteren Spielen dieser Serie würden die Ulmer Clifford die Ohrfeigen gerne ersparen.

    Derzeit ist ohnehin noch fraglich, ob Clifford am Samstag überhaupt eingesetzt wird. Alba hat schließlich sieben Ausländer und insgesamt 14 Spieler im Bundesligakader. Die personellen Möglichkeiten der Berliner sind damit noch größer als die der Ulmer, obwohl die am Samstag in der Mercedes-Benz-Arena wohl neben Miller auch die gegen Vechta ebenfalls geschonten Per Günther und David Krämer wieder einsetzen können. Für den Ulmer Trainer Thorsten Leibenath ist die ohnehin schon anspruchsvolle Aufgabe deswegen noch ein bisschen schwieriger. Man weiß schließlich nie, wer bei Alba spielt und wer wie lange spielt. Letztlich ist also Berlin gegen Ulm nicht nur ein Duell zwischen den Mannschaften. Sondern auch eines zwischen den Trainern, die sich irgendwelche Überraschungen für den Gegner ausdenken sollten und das möglichst in bis zu fünf Spielen.

    Leibenaths Zeit als Trainer von Ratipharm Ulm geht zu Ende

    Die Zukunft von Leibenath ist ja bereits klar. Wenn es für Ulm ganz schlecht läuft, dann steht er im ersten Heimspiel gegen Berlin am kommenden Dienstag (19 Uhr) nach acht Jahren zum letzten Mal in der Ratiopharm-Arena an der Seitenlinie, bevor er auf den Posten des Sportdirektors wechselt. Wehmut verspürt er deswegen noch nicht: „Es kann ja sein, dass ich irgendwann wieder als Trainer arbeite.“ Fraglich ist dagegen, ob Aito Reneses bei Alba Berlin weiter macht. Der Spanier ist immerhin schon 72 Jahre alt. Leibenath geht aber davon aus, dass der Kollege noch mindestens eine Saison anhängt, wenn Alba künftig in der Euroleague spielen sollte. Den Anspruch auf die Königsklasse hat der Berliner Sportdirektor Himar Ojeda in einem Interview bekräftigt: „Alba gehört genau dorthin.“ Das Weiterkommen gegen Ulm ist für einen Verein mit diesen Ambitionen eigentlich Pflicht.

    In Sachen Nachfolge von Leibenath herrscht seit Mittwoch ein bisschen mehr Klarheit. Der heiß gehandelte Raoul Korner macht in Bayreuth weiter und kommt somit nicht in Frage. Nach wie vor unsicher ist dagegen die Zukunft von Björn Harmsen in Jena. Aber auch beim Viertelfinalgegner Alba Berlin gibt es mit Aitos Assistenztrainer Thomas Päch einen Mann, dessen Name bei Ratiopharm Ulm in den vergangenen Jahren immer mal wieder genannt wurde.

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