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Basketball-Bundesliga: Das Aus für Taylor

Basketball-Bundesliga

Das Aus für Taylor

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    Zwei ganze böse Überraschungen für Mike Taylor: Zunächst musste der Trainer zur Kenntnis nehmen, dass die Ulmer nicht mehr mit ihm planen und gestern wurde der Amerikaner entlassen.
    Zwei ganze böse Überraschungen für Mike Taylor: Zunächst musste der Trainer zur Kenntnis nehmen, dass die Ulmer nicht mehr mit ihm planen und gestern wurde der Amerikaner entlassen. Foto: Foto: hhö

    Ulm Die bis dahin inhaltsarme Pressekonferenz vor dem letzten und für die Ulmer Basketballer bedeutungslosen Spiel dieser Bundesliga-Saison gegen Bremerhaven (Sa. 20 Uhr) war heute mittag beinahe schon zu Ende, als Mike Taylor die ganz große Überraschung verkündete. „Es wird mein letztes Spiel in Ulm sein“, eröffnete der Trainer den versammelten Medienvertretern. Wenige Stunden danach kam es noch dicker für den Amerikaner: Das Management verübelt ihm massiv sein Vorpreschen in der Öffentlichkeit und seine Klagen über die Umstände der Trennung und stellt den Trainer deswegen sofort frei. „Mike hat durch seinen Alleingang eine Grenze überschritten. Das können wir nicht akzeptieren“, begründete Finanzchef Andreas Oettel den Schritt. Gegen Bremerhaven wird die Mannschaft vom bisherigen Assistenten Olatunde Adekola betreut. Taylor hat nach acht Jahren keine Gelegenheit mehr, sich von den Fans am Kuhberg zu verabschieden. Sein Vertrag wäre ohnehin nicht verlängert worden.

    Nach Taylors Darstellung war allerdings zwei Wochen lang verhandelt worden und beide Seiten hätten sich geeinigt. Am vergangenen Montag begab sich Taylor in die Geschäftsstelle, wo nach seiner Überzeugung die weitere Zusammenarbeit schriftlich fixiert werden sollte. Oettel aber erklärte dem Trainer, dass es keinen neuen Vertrag für ihn gibt. „Ich akzeptiere das, auch wenn ich es nicht für sinnvoll halte“, sagte Taylor gestern: „Aber nach so langer Zeit hätte ich mir einen anderen Umgang gewünscht.“

    Das mit der Vertragsverlängerung war aber wohl längst nicht so klar, wie Taylor es verstanden hat. Thomas Stoll sagte gestern reichlich verklausuliert, dass die Ulmer nicht mehr wirklich zufrieden mit ihrem Langzeit-Trainer waren. „Wir waren in der Beurteilung der letzten zwei Jahre nicht deckungsgleich“, formulierte der Manager, der momentan 70 Ulmer Jugendspieler bei einem internationalen Turnier in Wien betreut. Zusammen gab es in den beiden vergangenen Jahren nur vier Auswärtssiege und seit in dieser Saison die Play-Offs außer Reichweite sind, hat es Taylor nicht mehr geschafft, die Mannschaft voll zu motivieren. Trotzdem wären die Ulmer unter Umständen im kommenden Winter mit Mike Taylor in die neue Ratiopharm-Arena umgezogen, aber die Laufzeit eines Vertrags blieb bis zuletzt strittig. Der Trainer wollte langfristig verlängern, der Verein nur um ein Jahr. „Früher hatte er immer eine Ausstiegsoption, jetzt wollten wir mal eine haben“, sagte Stoll.

    Die für den Manager „menschlich ganz schwierige Entscheidung“ für einen völligen Neubeginn fiel schließlich am vergangenen Wochenende. Stoll ist überzeugt: „Das ist der sportlich richtige Entschluss. Ich finde es schade, dass Mike es so persönlich nimmt.“

    Mit dem zur neuen Saison anstehenden Trainerwechsel hat sich auch für einzelne Spieler die Situation grundsätzlich geändert. So ist für den Manager durchaus vorstellbar, dass der seit Wochen kaum mehr eingesetzte Sean Sonderleiter unter Taylors Nachfolger seinen noch bis zum Sommer 2012 laufenden Vertrag erfüllen darf.

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