Startseite
Icon Pfeil nach unten
Neu-Ulm
Icon Pfeil nach unten
Lokalsport
Icon Pfeil nach unten

Amateurfußball: Rasen betreten bleibt verboten für bayerische Mannschaften

Amateurfußball

Rasen betreten bleibt verboten für bayerische Mannschaften

    • |
    Ende Juli war auch der Platz in Balzheim im Prinzip noch gesperrt. Für das Pokalspiel zwischen Buch II und Weißenhorn wurde eine Ausnahme gemacht.
    Ende Juli war auch der Platz in Balzheim im Prinzip noch gesperrt. Für das Pokalspiel zwischen Buch II und Weißenhorn wurde eine Ausnahme gemacht. Foto: Horst Hörger

    Die Corona-Pandemie hat die alte Saison im Amateurfußball abrupt beendet und das Virus ist verantwortlich für einen chaotischen Start in die neue Spielzeit. Am kommenden Wochenende sollte es wieder losgehen, die Hoffnung auf einen geordneten Beginn hat sich bereits am Dienstag zerschlagen. Der Ministerrat der bayerischen Landesregierung hat sich nämlich in seiner Sitzung zum Thema Fußball nicht geäußert, Pflichtspiele mit oder ohne Zuschauer sind damit im Freistaat weiterhin verboten. Was unter anderem zur Folge hat, dass am Wochenende etwa in der Kreisliga A Iller nur ein einziges der acht angesetzten Spiele ausgetragen werden kann: das zwischen den württembergischen Vereinen SV Balzheim und TSV Dietenheim.

    Fußballer tauschen das Heimrecht

    Den bayerischen Klubs im Bezirk Donau/Iller wird ihre Zwitterstellung zum Verhängnis: Organisiert sind sie im württembergischen Verband (WFV), der sogar Spiele mit Zuschauern erlaubt. Aber das hilft ihnen nichts. Denn ihre Plätze liegen eben in Bayern und deswegen gelten die Bestimmungen der Politik im Freistaat. Bei Partien zwischen württembergischen und bayerischen Vereinen bleibt als Ausweg aus dem Dilemma in der Vorrunde noch der Tausch des Heimrechts. Treffen jedoch zwei Mannschaften aus dem Freistaat aufeinander, dann müssten die auf einen Platz jenseits der Landesgrenze ausweichen. Was bei einzelnen Spielen im Bezirkspokal noch in Balzheim und Wain funktioniert hat, das ist aber bei einem vollen Programm schwierig bis unmöglich. Die württembergischen Vereine brauchen ihre Plätze schließlich jetzt selbst. Zur Wahrheit gehört außerdem, dass die Sache mit der Abstandsregelung viele der Zuschauer im Pokal nicht groß interessiert hat.

    Auch interessant: So lief die Saisonpremiere des SSV Ulm 1846 Fußball

    Einstweilen behilft man sich mit zeitlichen Verlegungen von Duellen zwischen bayerischen Mannschaften, aber lange wird auch das nicht funktionieren. Ein Ende der Pandemie ist schließlich nicht abzusehen, eine Änderung der Bestimmungen im Freistaat ebenfalls nicht. Rainer Koch, der Präsident des bayerischen Verbandes (BFV), befürchtet: „Nach heutigem Stand ist davon auszugehen, dass der Ministerrat in den nächsten zwei Wochen keine weiteren Lockerungen beschließen wird.“ Was zur Folge hätte, dass vor allem die vielen bayerischen Vereine in der Kreisliga A Iller irgendwann eine Unmenge von Nachholspielen vor der Brust hätten, von Chancengleichheit könnte dann keine Rede mehr sein. Was erst passiert, wenn es im Amateurfußball die ersten Corona-Fälle gibt, das mag sich noch niemand ausmalen.

    Bayerischer Verband lässt über Klage abstimmen

    Der Ton wird jedenfalls schärfer. Günter Stucke, der Spielleiter im Bezirk Donau/Iller spricht von einer „absolut unverständlichen Regelung“. Der BFV, der lange Zeit alle Bestimmungen der Politik mitgetragen hatte, wird möglicherweise sogar den Rechtsweg einschlagen. Die Vereine im Freistaat sind dazu aufgerufen, online über eine Klage abzustimmen.

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden