Nach der vergangenen wird mit beinahe absoluter Sicherheit auch die laufende Saison im Amateurfußball nicht regulär zu Ende gespielt werden können. Die Vereine haben sich nun wie berichtet mehrheitlich für dieses Modell ausgesprochen: Auf- und Abstiegsrunden nach Abschluss der Vorrunde. Eine gute und gerechte Lösung? Eher die möglicherweise am wenigsten schlechte.
Geplant sind nämlich nicht Play-offs und Play-downs, wie man sie etwa aus dem Basketball und Eishockey kennt. Vielmehr werden die Ligen nach der Vorrunde geteilt und die Punkte mitgenommen. Die Mannschaften aus dem oberen Teil der Tabelle machen anschließend den oder die Aufsteiger unter sich aus, die aus dem unteren die Absteiger. Das sind ein paar Spiele weniger als in einer regulären Saison, aber es ist in Pandemiezeiten ein immer noch üppiges Programm – zumal an eine zeitnahe Fortsetzung der Saison momentan gar nicht zu denken ist.
Bayerische Fußballvereine haben das Heimrecht getauscht
Ungerechtigkeiten sind zudem vorprogrammiert, treffen wird es in erster Linie die bayerischen Vereine. Die durften wegen der unterschiedlichen Verordnungen im Freistaat und in Baden-Württemberg bis Ende September nicht auf ihren eigenen Plätzen spielen, das Heimrecht wurde damals in der Regel getauscht. Der Plan: In der Rückrunde wird dann eben zurück getauscht, dann gleicht sich das alles wieder aus. Eine Rückrunde wird es aber mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht geben.
TSV Buch hat erst zweimal zuhause gespielt
Besonders hart betroffen ist der bekannt heimstarke TSV Buch. In der württembergischen Landesliga hat die Saison bereits am 22. August begonnen, die Mannschaft von Trainer Harry Haug musste neun ihrer bisher elf Spiele auswärts bestreiten, gewonnen hat sie keine einzige dieser Partien. Im heimischen Felsenstadion wurde dagegen der SV Weilimdorf mit 3:0 und der FV Sontheim mit 4:2 abgefertigt. In der Tabelle reicht das nur für Platz 15, der TSV Buch wäre damit Teilnehmer an einer Abstiegsrunde und dann würde es schwer: Voraussichtlich sechs Vereine erwischt es schließlich in dieser Saison in der württembergischen Landesliga direkt.
Aber es schwindet generell der Glaube daran, dass der Plan mit Auf- und Abstiegsrunden überhaupt realisierbar ist. Wenn wenigstens die Vorrunden abgeschlossen werden und dann die Entscheidungen wie in der vergangenen Saison nach der Quotientenregelung getroffen werden, dann wäre nach Einschätzung vieler Experten schon viel erreicht.
Auch interessant: Beim SSV Ulm 1846 Fußball herrscht gute Stimmung in einer komplizierten Zeit