Dass er seinem Spitznamen alle Ehre macht, hat Lukas Kilian aus Neu-Ulm spätestens am Freitagabend bewiesen. Bei der fünften Staffel der Fernsehsendung Ninja Warrior gewann er die erste Vorrunde - und nicht nur das.
So war die Vorrunde für den Neu-Ulmer bei Ninja Warrior
Man nennt ihn auch "Clucky Lucke": Denn der junge Zeitsoldat schafft es, die Klacker-Hebel am Einraster-Hindernis gleichzeitig umzulegen. Ein Talent, das einem im Alltag vielleicht nicht wirklich viel nutzt, als Ninja Warrior aber dafür umso mehr. Gleich in der ersten Folge war er dran, gedreht wurde die Sendung bereits im Mai. "Etwa zwei Wochen gingen die Dreharbeiten", erzählt Kilian nach der Ausstrahlung. Ob er die Staffel gewonnen hat, weiß er auch schon, darf es natürlich aber nicht erzählen. "Das wäre ja auch blöd, dann schaut sich das keiner mehr an. Und dieses Jahr ist es echt spannend", sagt der 28-Jährige weiter.
Spannend war für ihn auch der Parcours in der Vorrunde. Denn bis zum Tag der Aufzeichnung, wusste er nicht, welche Hindernisse er und die anderen Athleten zu bewältigen haben. Zusammen mit seinem Kollegen Christian Balkheimer trainierte Kilian in deren Parcours-Halle in Weißingen.
Vor der Show gibt es keine Generalprobe. "Man geht in das Studio und irgendwann kommt dann jemand und hängt ein paar Fotos auf", sagt Kilian und lacht. Man sieht die Hindernisse also zunächst nur auf Bildern. Erst kurz vorher gebe es dann eine Parcourseinweisung durch einen Vortester, so Kilian. Aber auch dabei dürfen die Athleten weder Probe-Springen noch den Halt testen.
In der Vorrunde bei Ninja Warrior 2020 ist Lukas Kilian der Schnellste
Acht Hindernisse gibt es in der ersten Runde zu bezwingen. Für den 28-Jährigen war das locker machbar. Hochkonzentriert startete er, war nach 30 Sekunden schon fast bei der Hälfte des Parcours angelangt. Sogar Kommentator Frank Buschmann fragte sich nach kurzer Zeit: "Was ist denn mit dem los? Der ist ja unfassbar schnell!"
Vor allem bei den Einrastern ("Klackern"), das Spezialgebiet von "Clucky Luke", konnte er Zeit gewinnen. Anders als die meisten Teilnehmer rastete Kilian die Griffe mit viel Schwung auf einmal ein. Bei der Sendung geht es nicht nur darum, nicht ins Wasser zu fallen oder abzurutschen, sondern auch Schnelligkeit wird belohnt. 2 Minuten und 12 Sekunden brauchte Kilian für seinen Parcours - mit Abstand die Bestzeit an diesem Abend. Schließlich trat Kilian gegen den Vorjahressieger Alexander Wurm am zehn Meter hohen "Power Tower" an. Dort duellierten sich die jeweils beiden schnellsten Athleten der Vorrunde. Der Sieger darf direkt ins Finale einziehen und gewinnt 5000 Euro.
Ninja Warrior bei RTL: Der 28-Jährige gewinnt den Power Tower gegen starken Gegner
"Clucky Luke" hatte einen richtig guten Tag. Respekt hatte er trotzdem vor dem Power Tower. "Mein Gegner war ja schließlich der Last Man Standing der letzten beiden Jahre", sagt Kilian. Er selbst war im Vorjahr zwar ebenfalls Teil der Show, schied aber bei der Halbfinalqualifikation aus.
Dieses Jahr lief alles anders. Denn den Power Tower bezwang er konzentriert und schnell - und letztendlich nur etwa eine Sekunde vor Alexander Wurm. "Ich glaube, ich hatte einen Adrenalinspiegel von einer Million", sagt Kilian im Nachhinein. Warum er trotzdem so ruhig bleiben konnte? "Ich war nicht ganz so aufgeregt als letztes Jahr", erzählt der 28-Jährige. Zum einen weil er ungefähr wusste, wie die Show abläuft, aber vor allem habe es an der Corona-Situation gelegen. Denn anstatt einer Zuschauermenge, die wild dazwischen ruft, stehen in diesem Jahr nur die anderen Athleten am Rand. "Das motiviert noch viel mehr, wenn dir jemand konstruktive Tipps gibt", findet der Neu-Ulmer.
Er freut sich auf die Ausstrahlung des Finales, das er wieder mit Familie und Freunden zu Hause schauen wird. Bis dahin baut er in seiner Freizeit neue Hindernisse.
Am kommenden Freitag, 9. Oktober, um 20.15 Uhr wird die zweite Folge der neuen Staffel von Ninja Warrior ausgestrahlt. Am 13. November ist Lukas Kilian im Halbfinale zu sehen, wobei er dort nur "just for fun" mitläuft, wie er sagt. Denn seinen Platz im Finale am 27. November hat der Athlet bereits sicher.
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