Christa Wegscheider packt ihre Badesachen zusammen, bis oben hin vollgepackt ist am Ende ihr Fahrradkorb. Aber das ist nicht so schlimm für sie und ihre Badeseebegleitung. „Wir wohnen ja gleich um’s Eck“, sagt ihr Lebensgefährte Jürgen Geppert und zeigt in Richtung Ludwigsfelder Wohngebiet. Seit mehr als 30 Jahren kommen die beiden im Sommer an den Ludwigsfelder Badesee – und sind da auch meistens eine der Ersten. „Morgens ist es noch ruhig“, sagt Geppert. Doch um circa 15 Uhr ist an diesem Montag kaum noch ein schattiges Plätzchen übrig.
Einige Gäste kommen schon seit 30 Jahren an den See
Wegscheider und Geppert haben als Stamm-Badegäste einige Veränderungen am Ludwigsfelder See miterlebt: „Die Leute kommen mittlerweile von überall und manchmal ist es einfach zu dreckig“, sagt Geppert. Die beiden nehmen ihren Müll jedes Mal mit und würden sich wünschen, dass das vor allem Jugendliche auch tun würden. „Ich finde es gut, dass man keinen Eintritt zahlen muss, aber das soll auch so bleiben“, sagt Wegscheider. Für seine Partnerin würde sich der Senior vor allem auch einen besseren Einstieg in den See wünschen: zu steil und zu rutschig sei es an manchen Stellen.
Gegen halb vier haben die beiden an diesem Tag genug: Vollgepackt mit Kreuzworträtselheften, Picknicktasche, Handtüchern und einem Eimer, in dem das Paar seine Flaschen gesammelt hat, treten die beiden ihren kurzen Heimweg an. Und natürlich mit einer kostenlosen Ausgabe der NUZ, die wir an diesem Tag angeboten haben.
Nächster Besuch: Der Oberrieder Weiher
In den kommenden Wochen werden wir die Badeseen in der Region besuchen: Als Nächstes sind wir am Oberrieder Weiher. Auch dort klappen wir wieder gemeinsam mit der Illertisser Zeitung unsere blauen Liegestühle auf – und würden uns freuen, wenn Sie uns besuchen kommen. Gerne können Sie uns erzählen, wie Sie in diesem Sommer Urlaub machen oder was Ihnen an den Seen in der Region besonders gefällt – oder Sie stört. Für Kinder und natürlich auch Erwachsene haben wir kalte Getränke dabei.
Das lockt in Ludwigsfeld auch eine Gruppe Studenten aus Ulm an, die auf unseren Liegestühle probeliegen: Komforttest bestanden. Eigentlich halten sich die vier am liebsten am Volleyballfeld des Badesees auf. „Ich find’s gut, dass es hier so viele Sportmöglichkeiten gibt“, sagt Annia Bauer. „Wir kommen auch oft mit dem Fahrrad her.“ Die gute Erreichbarkeit des Ludwigsfelder Sees ist der größte Pluspunkt für die Studenten. In Pfuhl beispielsweise bräuchte man fast schon ein Auto, um an den See zu kommen, meint Freundin Alina Nassetti.
Nach dem Volleyballspielen geht es ab ins kalte Wasser. Oder? „Na ja, es könnte schon etwas kühler sein. Und dreckig ist es dieses Jahr auch ziemlich“, sagt der 22-jährige Florian Angerer. Trotzdem kommt er gerne hierher. „Auch weil es sich gut verteilt, also man hat sehr viel Fläche hier am Ludwigsfelder See“, findet Angerer.
Von Corona ist am Badesee in Ludwigsfeld keine Spur
Trotz der Weitläufigkeit des Badesees und der großen Liegewiese halten die Gäste am Montag nicht immer den Corona-Abstand. Gerade am Kiosk tummeln sich Menschengruppen. Einen Mundschutz hat am Badesee kaum einer dabei, vor allem nicht bei 29 Grad. Es ist der Beginn der Sommerferien und man kann bei einem kurzen Rundumblick feststellen, dass sich wohl sehr viele aus der Region für den Urlaub zu Hause entschieden haben.
So auch Pia Dürr, die in Ulm wohnt und gern in Ludwigsfeld badet, und der die blauen Liegestühle gleich ins Auge fallen. So gemütlich genießt sie die späte Nachmittagssonne. Einige Familien und Senioren verlassen den See schon wieder. Vereinzelt sieht man ein paar Schlauchboote und Plastik-Schwimmtiere, die aus dem See gezogen und nach Hause getragen werden. Aber nicht für lange: Die Neu-Ulmer lieben den Badespaß am heimischen See – vor allem in diesem Sommer.
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