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Senden: Mehr Komfort, mehr Fahrradplätze: Pläne für Bahnhofsumfeld in Senden stehen

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Mehr Komfort, mehr Fahrradplätze: Pläne für Bahnhofsumfeld in Senden stehen

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    So könnte es rund um den Bahnhof in Senden künftig aussehen. Auf den Dächern der Pavillons sind nun PV-Anlagen vorgesehen.
    So könnte es rund um den Bahnhof in Senden künftig aussehen. Auf den Dächern der Pavillons sind nun PV-Anlagen vorgesehen. Foto: BahnStadt Planungsgesellschaft für Bahnhofsentwicklung mbH

    Für Fahrgäste soll es in Senden bequemer werden: Das Wort "Komfort" ist zumindest eines, dass sich wie ein roter Faden durch die Präsentation der aktuellen Pläne für die Neugestaltung des Bahnhofsumfelds zieht, die Marko Sturm von der Planungsgesellschaft BahnStadt in der jüngsten Sitzung des Stadtrats vorstellte. Im Vergleich zu den Plänen, die sein Kollege dem Gremium im November präsentierte, haben sich noch einmal einige Aspekte geändert. Besonders das Thema Förderung bleibt allerdings nach wie vor ein Ärgernis.

    Auf beiden Seiten der Gleise wird sich am Sendener Bahnhof einiges ändern: In der Nähe des Stegs entsteht auf der Westseite eine überdachte Businsel, unweit davon soll es nach den abgeschlossenen Bauarbeiten ein quasi-ovaler Service Pavillon gebaut werden. Auf der östlichen Seite Richtung Landgrabenweg sind hingegen unter anderem Stellplätze für Autos, Fahrräder und ein Wartebereich für Busfahrgäste vorgesehen. So der Stand der Planungen bereits im November. Was nun neu ist: Für Fahrgäste soll das Umsteigen und Warten am künftigen Busbahnhof nach den aktuellen Plänen noch ein wenig angenehmer werden. 

    Das zumindest sei eine der zentralen Anregungen des Geschäftsführers der Regio-S-Bahn Donau-Iller Oliver Dümmler gewesen, der bei einem gemeinsamen Workshop zwischen Stadt, Planungsgesellschaft BahnStadt und Dümmler selbst thematisiert wurde. Herausgearbeitet wurde unter anderem, dass man Form und Größe des Daches über der Businsel anpassen wolle, damit es möglich sei, in alle Busse ein- und auszusteigen, ohne dem Wetter ausgesetzt zu sein. Auch den Wartebereich auf der Ostseite wollte man vergrößern und plante nach dem Workshop ein zusätzliches Dach über dem heutigen Busbahnhof ein.

    Für die Umgestaltung des Busbahnhofs bekommt Senden keine Förderung

    Hier macht Senden jedoch ein altbekanntes Thema einen Strich durch die Pläne: Mit der Förderung des Bahnhofsumfelds lief es von Beginn an schleppend. Das Problem: Senden erhielt für den derzeitigen Busbahnhof nie Fördergelder – und so wird es wohl auch bleiben, da sich die Regierung von Schwaben bei der Thematik weiterhin querstellt. Im November hatte sich Bürgermeisterin Claudia Schäfer-Rudolf hier noch optimistisch gezeigt, dass sich daran eventuell etwas ändern lasse. Sie war mit dem Anliegen unter anderem in München an den bayerischen Verkehrsminister Christian Bernreiter und CSU-Fraktionschef Klaus Holetschek herangetreten, die versprachen das Ganze noch einmal überprüfen zu wollen.

    Inzwischen ist klar: "Das Dilemma lässt sich nicht auflösen", wie Bürgermeisterin Schäfer-Rudolf es in der Sitzung ausdrückte. Hintergrund ist der, dass Senden den derzeitigen Busbahnhof 2013 auf eigene Kosten umgebaut hat – es musste hier schnell etwas entstehen, deswegen verzichtete man damals auf einen langwierigen Antrag auf Fördergelder. Dabei machte man seine Arbeit allerdings gewissermaßen zu gut – denn nun sind die Bushaltestellen bereits so barrierefrei, dass die Verbesserung durch die aktuellen Pläne zu gering wäre. Die Folge: Für die Umgestaltung dieses Bereichs wird es keine Förderung geben. "Die Regierung von Schwaben sagt gewissermaßen, dass wir selbst Schuld sind, dass wir es damals auf eigene Kosten gemacht haben", fasste Schäfer-Rudolf das Ganze zusammen.

    Auf beiden Seiten der Gleise wird der Sendener Bahnhof bald anders aussehen.
    Auf beiden Seiten der Gleise wird der Sendener Bahnhof bald anders aussehen. Foto: BahnStadt Planungsgesellschaft für Bahnhofsentwicklung mbH

    Der Busbahnhof in Senden war immer nur als Provisorium gedacht

    Der Sendener Busbahnhof, der eigentlich immer als Provisorium gedacht gewesen war, wird deshalb auch in Zukunft erhalten bleiben. Denn: Um nicht all die Änderungen zur Verbesserung des Fahrgast-Komforts wieder komplett verwerfen (oder die daraus entstehenden zusätzlichen Kosten tragen) zu müssen, entschieden sich die Planer dafür, dass die vorhandenen Bushaltestellen an dieser Stelle erhalten bleiben. Die Stadt wird also auf eine grundlegende Umgestaltung dieser Fläche verzichten und hier nur kleinere Anpassungen machen. 

    Für das ohnehin finanziell belastete Senden ergibt sich daraus zumindest die gute Nachricht, dass die Kosten für die Neugestaltung des Bahnhofsumfelds wohl geringer ausfallen werden, als noch im November angesetzt: Statt acht Millionen Euro rechnet man nur noch mit 6,77 Millionen Euro – und damit mit einer Reduzierung von knapp 1,23 Millionen Euro. Mit einer voraussichtlichen Förderung von gut 2,2 Millionen Euro aus verschiedenen Töpfen – denn nur der bereits bestehende Busbahnhof ist bei Fördermitteln komplett ausgenommen – müsste die Stadt letztendlich wohl zwei Drittel der Kosten selbst tragen.

    Alle anwesenden Mitglieder des Stadtrats stimmten den Plänen zu, die nun unter anderem 57 zusätzliche Fahrradstellplätze vorsehen. Auf der Ostseite starten die Bauarbeiten bereits Ende dieses Jahres, der Abriss des Bahnhofs auf der Westseite folgt dann Anfang 2025.

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