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Ulm: Noch immer fantastisch: So war das Fanta-Vier-Schwörkonzert

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Noch immer fantastisch: So war das Fanta-Vier-Schwörkonzert

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    Thomas D, Smudo und Michi Beck rappen seit mehr als 30 Jahren zusammen. Mit And.Ypsilon sind sie "Die Fantastischen Vier".
    Thomas D, Smudo und Michi Beck rappen seit mehr als 30 Jahren zusammen. Mit And.Ypsilon sind sie "Die Fantastischen Vier". Foto: Alexander Kaya

    Sind sie eine Eintagsfliege - oder bleiben die für die nächsten 34 Jahre? Das haben sich die Leute wohl damals gefragt, als "Die Fantastischen Vier" in den 90ern erstmals die Charts stürmten, unkte Michi Beck auf der Bühne, von der er den proppenvollen Ulmer Münsterplatz bestens im Blick hatte. Die Frage also beantwortet sich von selbst: Sie sind geblieben - auch wenn sie inzwischen schon ein wenig mit ihrem Alter kokettieren. 

    Dass jetzt keine junge Newcomer-Truppe die Bühne betritt, machte schon die Anmoderation auf mehr oder weniger charmante Art und Weise deutlich. "1991 ist ihr erstes Album erschienen. Für mich sind sie ein Stück Kindheit", sagte der Mann im weißen T-Shirt, ehe er die Bühne für die Stuttgarter Hip-Hop-Urgesteine Smudo, Michi Beck, Thomas D und And.Ypsilon – zusammen die „Fantastischen Vier“ - freigab. Die wiederum erklärten während der Show, man feiere inzwischen lieber jedes Jahr aufs Neue den 25. Bandgeburtstag, als weiter mitzuzählen, ehe sie ihren für sich selbst geschriebenen Jubiläumssong "25" anstimmten. Ihre Käppis, für viele Inbegriff jugendlicher Mode, tragen

    "Die da?1?" darf auch beim Konzert in Ulm nicht fehlen

    Fanta 4 haben einst den Rap nach Deutschland geholt. Ihr Hit „Die da?!?“ war Anfang der 90er der erste Deutschrap-Song, der es hierzulande in die Charts geschafft hatte. Heute ist „Die da?!?“ noch immer ein Must-Play bei jedem Konzert der Routiniers und brachte – zusammen mit „MFG“ – auch das Ulmer Publikum zuverlässig zum Beben. 

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    40 Bilder
    Die Fantastischen Vier besuchten Ulm nun zum zweiten Mal an einem Schwörsonntag. Und wieder brachten Fanta 4 den Münsterplatz zum Beben. Das sind die Bilder vom Schwörkonzert.

    Sie mögen gealtert sein und betreten die Bühne mit einer Portion weniger Kondition als noch vor 20 Jahren, doch das verzeiht das Publikum gern angesichts der Show, die die Fantas noch immer abliefern. Ein taktisch klug gelegter Block mit ruhigeren Liedern („Ein Tag am Meer“, „Mehr nehmen“) etwa zur Hälfte des Konzerts hilft dann auch dabei, dass es hinten raus wieder für eine ordentliche Party auf der Bühne und im Publikum reicht. Bei Liedern wie „Sie ist weg“ und „Ernten was wir sähen“ sind die rund 9000 Zuschauerinnen und Zuschauer dann größtenteils auch geschlossen textsicher. 

    Zum Schwörsonntag in Ulm schwört auch Smudo

    "Die Fantastischen Vier" mussten sich für ihr Konzert am Sonntagabend nicht allzu weit von ihrer Stuttgarter Heimat entfernen. In Ulm sind die Fantas immer mal wieder zu Gast, spielten am Anfang ihrer Karriere auch in den kleineren Clubs der Stadt. Diese Zeiten sind natürlich längst vorbei: Beim Open Air am Sonntag füllten sie den zentralen Münsterplatz. Schon zum zweiten Mal nach 2015 gaben sie das große Schwörkonzert am Sonntag, wobei Smudo bewies, dass er mit dem Lokalkolorit rund um Ulms großen Stadtfeiertag durchaus vertraut ist. „Der Bürgermeister schwört, dass er Armen und Reichen ein gemeiner Mann ist und Smudo schwört, dass er der schnellste Rapper ist“, sagte er, um im nächsten Song gleich den Beweis dafür anzutreten. 

    Auf umfangreiche Moderationen verzichten Fanta Vier. Einer langwierigen Erklärung bedürfen die deutschen Texte ohnehin nicht, die – neben Quatsch-Songs wie „MFG“ – gern auch mal gesellschaftskritische oder nachdenklichere Passagen enthalten. Statt lange zu quatschen, nutzten sie auch in Ulm die rund zwei Stunden Konzertzeit lieber dafür, möglichst viele Songs aus ihrem umfangreichen Repertoire – immerhin zehn Alben haben die Fantas veröffentlicht - unterzubringen. 

    Für eine zweite Zugabe reichte es dann leider nicht mehr – die Lärmschutzbestimmungen in der Ulmer Innenstadt sind streng – doch ein glücklicher Fan wird immerhin mit Smudos etwas verschwitzter Mütze nach Hause gehen, die er zum Abschied ins Publikum warf.

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