Am Montag, 4. November, werden die Ulmer Nester wieder am Karlsplatz und am Alten Friedhof in Betrieb gehen. Die in Ulm entwickelten Schlafkapseln bieten Obdachlosen während der kalten Jahreszeit einen Kälteschutz während der Nacht. Sie sind gedacht für wohnungslose Menschen, die nicht das Übernachtungsheim aufsuchen können oder wollen, und ergänzen das Angebot der Ulmer Wohnungslosenhilfe.
Die im Jahr 2021 neu angeschafften Schlafkapseln als Notschlaf- beziehungsweise Notübernachtungsgelegenheit haben sich laut Stadtverwaltung bewährt und kommen so auch in diesem Jahr wieder zum Einsatz. Sie bestehen aus einer pulverbeschichteten Stahlplattenkonstruktion, die mit vielfältiger Technik und Sensorik ausgestattet ist, sodass eine Wärmeisolation und die Versorgung mit Frischluft sichergestellt sind.
Die Sensoren melden auch, wenn ein Nest aufgesucht und von innen verriegelt wird. Diese Meldung geht beim Caritasverband Ulm/Alb-Donau ein, woraufhin am nächsten Morgen ein Mitarbeiter zum Nest geht, um den Übernachtungsgast über die Angebote der Wohnungslosenhilfe wie Fachberatung, Tagesstätte und Übernachtungsheim zu informieren, ihn gegebenenfalls an weiterführende Angebote zu vermitteln und mit einer Tasse Tee zu versorgen. Die Firma Barz unterstützt auf Spendenbasis bei der Reinigung der Nester.
Mehrere Angebote, damit wohnungslose Menschen nicht der Kälte ausgesetzt sind
Wohnungslose Menschen, die auf der Straße übernachten, sind insbesondere in den Wintermonaten der Kälte schutzlos ausgesetzt. Daher stellen Kommunen Notunterkünfte und Angebote der Wohnungslosenhilfe zur Verfügung. In Ulm gibt es seit vielen Jahren ein breites Angebot für Wohnungslose, das gemeinsam von der Stadt Ulm und den Trägern der Wohnungslosenhilfe, dem Deutschen Roten Kreuz und der Caritas verantwortet wird, wie ein Übernachtungsheim, eine Tagesstätte oder einen Kältebus.
Das Ulmer Nest ist ein zusätzlicher Baustein, der die Regelangebote im etablierten und gut funktionierenden Konzept zum Erfrierungsschutz erweitert. Es ist eine niederschwellige Hilfe für Menschen, die aufgrund ihrer Persönlichkeitsstruktur andere Menschen meiden und auch im Winter die Übernachtung im Freien einer Übernachtung mit mehreren Menschen zusammen vorziehen. Das betrifft auch Personen mit Hunden, für die eine Trennung von ihrem „Bezugspartner“ nicht vorstellbar ist. (AZ)
Das ist eine gute Sache, die es überall verpflichtend geben sollte.
Da muss ich Ihnen recht geben. Es wäre schön, wenn so etwas auch in anderen Städten üblich wäre. Ein wenig Wärme und Sicherheit für die Nacht muss doch drin sein im Budget.
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