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Schießen: Ein Abschlusskonzert mit vielen Glanzpunkten

Schießen

Ein Abschlusskonzert mit vielen Glanzpunkten

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    Das Diademus-Festival geht mit einem glanzvollen Abschlusskonzert zu Ende. Rund 250 Menschen hörten den Musikern in der Wallfahrtskirche in Schießen zu.
    Das Diademus-Festival geht mit einem glanzvollen Abschlusskonzert zu Ende. Rund 250 Menschen hörten den Musikern in der Wallfahrtskirche in Schießen zu. Foto: Franziska Wolfinger

    "Wie geht's?" Ein letztes Mal begrüßte Intendant Benno Schachtner das Publikum mit dieser kleinen Frage, die gleichzeitig das Motto des diesjährigen Diademus-Festivals war. In der Wallfahrtskirche im Roggenburger Ortsteil Schießen schließt sich der Kreis. Dort, wo das Festival eine Woche zuvor begann, endete es nun mit einem hochkarätig besetzten Abschlusskonzert.

    Konzert beginnt mit einer Liebeserklärung an die Musik

    Zum Einstieg singt Benno Schachtner ein Stück, das einerseits inhaltlich wunderbar zu einem Festival wie Diademus passt und das andererseits einigen Konzertbesuchern gut bekannt gewesen sein dürfte. Schließlich hat Schachtner Henry Purcells "If music be the food of love" (auf Deutsch etwa "Wenn Musik die Nahrung der Liebe wäre") bereits am vergangenen Mittwoch in seiner Lehrstunde zur Rhetorik barocker Musik aufgegriffen. Da sang es eine seiner Studentinnen, jetzt war der Countertenor persönlich mit seiner Interpretation zu hören.

    Begleitet wurde er bei diesem gelungenen Konzerteinstieg von teils bekannten Gesichtern. Joachim Held (Laute) und Christoph Prendl, der in diesem ersten Stück des Konzerts am Cembalo saß und später die Bassgambe übernahm, hatten in der Reihe Nachtaktiv bereits ein Diademus-Konzert gestaltet. Neben ihnen waren Hille Perl (Viola da Gamba) und Olaf Reimers (Violoncello) zu hören - alle sind renommierte Professoren ihres jeweiligen Fachs. Für den erkrankten Giovanni Battista Graziadio sprang Studentin Paula Pinn am Fagott ein, die sich trotz ihres vergleichsweise jugendlichen Alters und der Kurzfristigkeit ihres Auftritts nicht hinter den übrigen Musikerinnen und Musikern auf der Bühne zu verstecken brauchte.

    Rund 250 Zuhörerinnen und Zuhörer kamen nach Schießen

    Dieses Abschlusskonzert sei ein besonderes, erklärte Benno Schachtner den rund 250 Zuhörerinnen und Zuhörern in der Schießener Wallfahrtskirche. Das gemeinsame Musizieren in dieser Form komme im Hochschulalltag oft zu kurz. Bei Diademus sei das anders.

    Die zehn ausgewählten Stücke verschmolzen bei diesem Konzert zu einem abwechslungsreichen Programm, das immer wieder anderen Akteuren die Möglichkeit gab, mit ihrem Können zu glänzen. Barockgeigerin Mechthild Karkow fesselte die Zuhörer mit einem Solo des in Deutschland eher weniger bekannten schwedischen Komponisten Johan Helmich Roman. Fast schon etwas humoristisch zeigte sich die Geige in Antonio Lottis Sonata Echo à 4, in der sie versteckt aus dem Altarraum der Kirche auf das Spiel ihrer Mitmusiker antwortete.

    Ein eher ungewöhnliches Bach-Erlebnis lieferte Joachim Held. Die beliebte Suite in G-Dur BWV 1007, eigentlich für das Violoncello geschrieben, adaptierte er für die Laute. Mit seinem Spiel unterstrich er auch in Schießen seinen von Kritikern beschriebenen Ruf einer der "besten Instrumentalisten unserer Zeit" zu sein. Zu den Glanzpunkten des Konzerts zählte auch Dieterich Buxtehudes Trio in A-Dur BuxWV 263, vorgetragen von Detlef Bratschke (Cembalo), Mechthild Karkow und Hille Perl.

    Zu einem wunderbaren Schlussbild versammelten sich die Musikerinnen und Musiker für P. Benedikt Lechlers "Alma Mater Redemptoris" auf der Bühne. Intendant Benno Schachtner und seine Frau Catalina Bertucci sangen das Stück gemeinsam. Da konnten einige Konzertbesucherinnen und -besucher nicht widerstehen und zückten ihr Smartphone, um den Moment auf einem Foto festzuhalten.

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