Es war die vierte Pflichtspiel-Niederlage von Ratiopharm Ulm nacheinander und die dritte der deutlichen und irgendwie peinlichen Art: Erst das 74:107 bei Besiktas Istanbul im Eurocup, dann das 66:93 in der Basketball-Bundesliga in Oldenburg und schließlich am späten Dienstagabend das 78:125 wiederum im Eurocup auf Gran Canaria. Anschließend rieben die Organisatoren dieses Wettbewerbs mit dieser Meldung noch ein bisschen Salz in die Ulmer Wunde: In der Geschichte des Eurocups hat nie zuvor eine Mannschaft in einem Spiel ohne Verlängerung 125 Punkte erzielt. Die alte Bestmarke hatte Estudiantes Madrid vor 22 Jahren beim 121:76 gegen Triest aufgestellt. Es ist eine Statistik, die man sicherlich nicht unbedingt auch noch braucht, wenn man gerade so fürchterlich eins auf die Mütze bekommen hat.
Wie viel das alles mit dem Portland-Trip in der vergangenen Woche zu tun hat, das weiß niemand so genau. Die Klatsche in Istanbul haben sich die Ulmer ja schon vor der anstrengenden Reise an die amerikanische Westküste abgeholt. Eine große Rolle haben auf Gran Canaria aber sicher die personellen Ausfälle gespielt. Entgegen den sonstigen Gepflogenheiten nennt Ratiopharm Ulm dazu sogar ein paar Details. Dass Karim Jallow an der Wade verletzt ist und Isaiah Roby an der Schulter, das war bekannt. Zusätzlich hat demnach Ben Saraf Probleme an der Hüfte und Tommy Klepeisz am Fuß. Wobei beim Kapitän auffällt, dass er in der Bundesliga immer spielt, aber im Eurocup nie. Auf die Kanareninsel waren jedenfalls nur zehn Mann mitgereist, unter ihnen der Drittligaspieler Jordan Müller.
Ratiopharm Ulm spielt am Samstag gegen Vechta
Ob die Mannschaft die Serie von Demütigungen quasi auf Kommando aus den Trikots schütteln kann, das werden die Fans nach dem Bundesligaspiel gegen Vechta am Samstag (18.30 Uhr) wissen. Beim ersten Heimauftritt nach zuvor sechs Auswärtsaufgaben in Folge sind die Ulmer gegen die ehemalige Mannschaft ihres Trainers Ty Harrelson quasi zum Sieg verurteilt.
Der Vorvorgänger von Harrelson verlebte am Dienstag einen schönen und entspannten Abend. Die von Jaka Lakovic trainierte Mannschaft von Gran Canaria zerlegte die Ulmer Defensive von Beginn an quasi nach Belieben. Schnell lag Ratiopharm Ulm zweistellig hinten, zur Halbzeit bereits mit mehr als 30 Punkten (37:68). Schon bis dahin und auch in der Folge war es ein Schaulaufen von Gran Canaria gegen einen hilflosen Gegner.
Beste Ulmer Werfer: Essengue (20 Punkte), Plummer (18), Jessup (10), Weidemann (9).
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