Bei der Firma Allgaier in Neu-Ulm ist es am Donnerstagmittag (10. Oktober) zu einem größeren Einsatz von Polizei und Feuerwehr gekommen. Das Firmengebäude in der Max-Eyth-Straße wurde evakuiert. Der Grund: Gegen 11.30 Uhr hatte bei der Überprüfung eines Pakets ein Sprengstoffdetektor angeschlagen, wie ein Polizeisprecher auf Nachfrage mitteilte.
Zwar war schon gleich von einer wahrscheinlichen Fehlmeldung die Rede. Weil aber nicht auszuschließen war, dass es sich tatsächlich um Sprengstoff handelte, mussten alle Beschäftigten das Gebäude des Logistikunternehmens verlassen. Die Detektoren seien sehr sensibel, so der Polizeisprecher.
Die Technische Sondergruppe (TSG) der Polizei, das umgangssprachlich als Sprengstoffkommando bezeichnet wird, rückte aus München an. Gut zweieinhalb Stunden dauerte es, bis die Spezialisten des Landeskriminalamtes (LKA) Bayern an der Spedition eintrafen. Neben mehreren Streifen der Polizei war die Feuerwehr Neu-Ulm sowie der Rettungsdienst herbeigeeilt. Der Bereich war abgesperrt.
Sprengstoff-Verdacht bei Firma Allgaier: Das erste Mal seit mindestens 20 Jahren
Wie Bernhard Held, bei der Firma Allgaier für die Arbeitssicherheit zuständig, vor Ort erklärte, handelte es sich beim betreffenden Paket um eine Maschine, die für einen Kunden für die Luftfracht verpackt werden sollte. Was für eine Maschine das war, konnte er nicht sagen. Gemäß Vorschrift sei daran ein Sprengstofftest, wie man ihn an Flughäfen kennt, gemacht worden. Mittels eines Papierstreifens wurde ein Abstrich genommen und dieser in einen Detektor gehalten. Weil er positiv ausfiel, sei vorsichtshalber die Polizei informiert worden. Jene Tests werden demnach von einem externen Dienstleister bei der Spedition durchgeführt. Seit 20, vielleicht sogar 25 Jahren sei bislang kein Test positiv ausgefallen, so Held.
Die Evakuierung sei „tiptop“ abgelaufen, berichtete Donat Ruess, der zweite Allgaier-Geschäftsführer. Etwa 100 Beschäftigte hätten sich auf dem Firmengelände aufgehalten. Sie sowie alle Einsatzkräfte wurden von der Firma mit Essen und Getränken versorgt.
Spezialeinheit der Polizei baut Maschine in Neu-Ulm auseinander: Kein Sprengstoff gefunden
Gegen 15.30 Uhr gab die Polizei dann Entwarnung: Jene Maschine, laut Polizei ein Elektrogerät, sei von der TSG geröntgt und auseinandergebaut worden. Sprengstoff sei nicht gefunden worden. Die Evakuierung wurde aufgehoben. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter konnten anschließend zurück an ihren Arbeitsplatz. „Die Ursache für das positive Sprengstoffergebnis blieb abschließend ungeklärt“, so die Polizei.
Die Firma Allgaier wurde im Jahr 1978 gegründet und erwirtschaftet nach eigenen Angaben einen Jahresumsatz von 80 Millionen Euro. Das Logistikunternehmen verfügt demnach über Niederlassungen in Neu-Ulm, Elchingen, Friedrichshafen und Katy Wroclawskie in Polen sowie einen neuen, 50.000 Quadratmeter großen Logistikstandort in Günzburg. Beschäftigt werden insgesamt 450 Menschen.
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