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Neu-Ulm: Welche Folgen die neue ICE-Trasse für Pfuhl und Burlafingen haben könnte

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Welche Folgen die neue ICE-Trasse für Pfuhl und Burlafingen haben könnte

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    Vertreter der Bahn informierten beim Vereinsring Pfuhl über den Stand des Neubauprojekts Ulm – Augsburg.
    Vertreter der Bahn informierten beim Vereinsring Pfuhl über den Stand des Neubauprojekts Ulm – Augsburg. Foto: Jan Woitas, dpa (Symbolbild)

    Die neue Bahntrasse zwischen Ulm und Augsburg ist längst in Planung und soll auf jeden Fall kommen, auch wenn es noch eine ganze Zeit dauern wird. Betroffen von dem Großprojekt sind beispielsweise auch Pfuhl und Burlafingen. Um Aufklärung über den Stand der Dinge zu verschaffen, kamen Jakob Neumann und Matthias Bührle von der DB Netze zur Sitzung des Pfuhler Vereinsrings in den Museumsstadel.

    Die Gemeinde Nersingen hat sich auf eine Variante festgelegt

    Hatte es früher in dem Neu-Ulmer Stadtteil Aufregung gegeben, weil eine mögliche Trasse durchs Naherholungsgebiet Pfuhler Ried führen könnte, so war dies nun kein Thema mehr. Zumal zum Beispiel von den Nersingern eine andere, an die Bestandsstrecke angelehnte Trasse als wünschenswert erachtet wird, was offensichtlich auch den Pfuhlern sinnvoll erscheint. 

    Für etwas Aufregung, teilweise sogar Gelächter sorgte dafür die Feststellung der Bahnvertreter, dass der angestrebte Deutschlandtakt – auch deswegen wird eine neue Strecke zwischen Ulm und Augsburg gebaut – nach sukzessiver Umsetzung 2070 komplett sein soll. Den Versammelten war klar, dass viele von ihnen dies nicht mehr erleben werden, falls es mit der Umsetzung des milliardenschweren Projekts wie vorgesehen klappt. 

    Das erläuterten die Fachleute der Bahn bei der Sitzung des Vereinsrings

    Neumann und Bührle zeigten gegenüber dem Vereinsring die Eckpunkte des Projekts auf und erklärten die vier Streckenvarianten, die sich entsprechend der Ziele – zum Beispiel Fahrzeit zwischen Ulm und Augsburg 26 Minuten und mit bis zu 300 Kilometern pro Stunde befahrbar – herauskristallisiert hatten. Sie erläuterten auch, dass die mit Orange gekennzeichnete Variante im Bereich des Pfuhler Rieds anstatt südlich des Brandstetter Sees auch nördlich von diesem verlaufen könnte, womit die Beeinträchtigung des Gebiets geringer würde. 

    In Burlafingen stellt sich die Frage, ob die Bahn weiterhin durch die Gemeinde oder südlich davon an ihr vorbeifahren wird. „Sicher ist, dass mit allen vier Varianten die Fahrzeitziele erreicht würden“, erklärte Jakob Neumann. „Mit diesen Varianten sind wir auch bei der Regierung von Schwaben ins Raumordnungsverfahren gegangen.“ Die Vorplanung wird erst 2025 abgeschlossen sein und dann wird der Bundestag entscheiden.

    Auf die Frage eines Besuchers, wie groß der Flächenverbrauch für die neue Bahntrasse werde, sagte Neumann: „Das lässt sich noch nicht genau beziffern. Aber wir gehen von einer durchschnittlichen Breite von 20 Metern aus. Die Strecke beträgt 70 Kilometer, das hieße, der Flächenverbrauch wäre etwa 140 Hektar.“ Ein anderer warf ein: „Wer soll die Kosten tragen und wie bringt man die Leute auf die Schiene?“ Für die Kosten käme der Bund auf, so die DB-Vertreter, und die Leute brächte man auf die Schiene mit „einem guten Angebot und einer guten Infrastruktur. Daran arbeiten wir.“ 

    Die Knotenpunkte Ulm und Augsburg sind eigene Projekte der Bahn

    Keine Auskunft konnten Neumann und Bührle bezüglich der Knotenpunkte Ulm und Augsburg geben: „Die werden gesondert betrachtet, sind ganz eigene Projekte.“ Dafür konnten sie den Versammelten erklären, warum der Ausbau mit vier Gleisen erfolgt und der Bau nur eines zusätzlichen Gleises nicht ausreicht. „In Deutschland“, so Jakob Neumann, „gibt es nur ein- oder zweigleisige Strecken, keine dreigleisigen.“ Schließlich müsse es auch in jeder Richtung ein Gleis für die schnellen und ein Gleis für die langsameren Züge geben. Trotzdem werden Überholbahnhöfe eingerichtet, die allerdings reine Betriebsbahnhöfe ohne Bahnsteig sein werden. 

    Der Vorsitzende des Pfuhler Vereinsrings, Stefan Mayer, wird in den nächsten Tagen den Vorsitzenden der einzelnen Vereine eine Liste mit den Wünschen und Forderungen an die Bahn zur Beurteilung zukommen lassen. Es solle ein einheitliches Bild entstehen. 

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