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Pfaffenhofen: Zukunft der Äußeren Taverne ist geklärt: Was Pfaffenhofen das kostet

Pfaffenhofen

Zukunft der Äußeren Taverne ist geklärt: Was Pfaffenhofen das kostet

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    Der Pfaffenhofer Marktgemeinderat hat beschlossen, die Sanierung der Äußeren Taverne durch private Investoren finanziell zu unterstützen.
    Der Pfaffenhofer Marktgemeinderat hat beschlossen, die Sanierung der Äußeren Taverne durch private Investoren finanziell zu unterstützen. Foto: Alexander Kaya (Archivbild)

    Am Ende fanden sogar die Freien Wähler versöhnliche Worte. "Dann haben wir halt jetzt kein Thema mehr, über das wir uns regelmäßig unterhalten können. Und so wünschen wir den Bauherren dementsprechend viel Erfolg mit dem Projekt", sagte Marktgemeinderat Christoph Oetinger in Richtung der Investoren Nicola Lausmann und Markus Rupp. Nach jahrzehntelangen Diskussionen um das Baudenkmal in der Pfaffenhofer Ortsmitte, herrscht nur Klarheit über die Zukunft des Gebäudes – und die wird den Markt Pfaffenhofen einiges kosten. 

    Äußere Taverne in Pfaffenhofen soll für die Öffentlichkeit nutzbar werden

    Nach dem Konzept, das die Pfaffenhofer Lausmann und Rupp vorgelegt haben, kann die sanierte Taverne in drei unterschiedlichen Weisen genutzt werden. Im Erd- und Obergeschoss sollen ortsansässige Gewerbe ein Zuhause finden und sich in verglasten Fluren präsentieren können. Im Dachgeschoss werden Wohnungen untergebracht sein, die helfen sollen, das Projekt zu refinanzieren und zudem Menschen zurück in den Ortskern zu bringen. Der historische Kern des Gebäudes steht nach den Planungen der Öffentlichkeit zur Verfügung, dort sollen Ausstellungen, Lesungen und eventuell sogar Hochzeiten stattfinden können. Insgesamt veranschlagen die Investoren rund fünfeinhalb Millionen Euro, die in die Sanierung der

    "Das Vorhaben verursacht natürlich erhebliche Kosten, nicht nur wegen des Denkmalschutzes, sondern auch durch die energetische Sanierung. Aber das Gesamtkonzept wird dieses jahrhundertealte Gebäude wieder öffentlich nutzbar machen", sagte Bürgermeister Sebastian Sparwasser, als er das Projekt zur Beratung vorstellte. Sparwasser warb bereits in früheren Debatten zur Taverne für den Einstieg der privaten Investoren und konnte dabei schon früh auf die Unterstützung der SPD und der CSU setzen. 

    "Wir sind in Pfaffenhofen auf private Investoren angewiesen, speziell im Ortskern. Natürlich ist das eine Stange Geld, aber durch die öffentliche Nutzung werden die Bürger und Bürgerinnen in Pfaffenhofen einen Nutzen daraus ziehen", sagte Johann Kast (SPD). Außerdem seien die zwei Millionen Euro an staatlicher Förderung ja keine Idee aus Pfaffenhofen, sondern ein Topf, der vom Freistaat beschlossen und auch zu nutzen sei. "Wenn die Freien Wähler das nicht wollen, müssen sie mal in München vorstellig werden und nachfragen", so Kast. Es gäbe kein vergleichbares historisches Gebäude in Pfaffenhofen und es sei deshalb unbedingt zu erhalten. 

    Die Freien Wähler in Pfaffen stehen zu ihrer Ablehnung des Projekts

    Thomas Lützel stieß für die CSU-Fraktion ins gleiche Horn: "Unsere Position ist klar, wir stimmen zu." Der Denkmalschutz sei hierfür ausschlaggebend, doch sehe man die Sanierung der Taverne auch als Chance, den Ortskern zu beleben. "Das soll auch eine Initialzündung sein, damit auch im Umfeld der Taverne etwas in Gang kommt. Die Alternative wäre, dass wir 10 oder 20 Jahre so weitermachen, aber das ist nicht unser Ziel. Wir wollen was voranbringen, was entwickeln und deswegen stimmen wir zu", so

    Auch wenn sich die Freien Wähler angesichts des großen Rückhaltes aus dem Marktgemeinderat zähneknirschend geschlagen gaben, fand Christoph Oetinger noch einmal deutliche Worte für die Position seiner Fraktion. "Wir finden es ja toll, dass sich da jemand heranwagt, aber wir sehen das einfach nicht, schon gar nicht mit diesen riesigen Ausgaben", so Oetinger. Privatpersonen so viel Geld zu zahlen, sei gewagt, gerade weil dem Projekt ein hohes finanzielles Risiko innewohne. "Ich denke, dass wir da im Nachgang noch große Problem haben werden. Deswegen lehnen wir den Antrag geschlossen ab, wir wollen die Taverne hier nicht mehr." Die 400.000 Euro seien deutlich besser in anderen Bauprojekten wie dem Kindergarten investiert. 

    Schlussendlich folgte der Marktgemeinderat bei 13 Ja- und 7 Nein-Stimmen dem Antrag der Verwaltung, die finanziellen Mittel freizugeben. Ausbezahlt werden soll das Geld jedoch nicht gleich zu Beginn der Arbeiten, sondern in vier Tranchen, die sich nach dem Baufortschritt richten. Die letzte Tranche über 30 Prozent der Gesamtsumme wird dabei erst fällig, wenn die Sanierung abgeschlossen und ein Verwendungsnachweis erbracht worden ist. Bis dahin gibt es ja vielleicht auch schon ein anderes Thema, über das die Pfaffenhofener und Pfaffenhofenerinnen so herrlich kontrovers diskutieren können wie über die Äußere Taverne. 

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