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Pfaffenhofen an der Roth: Baum gegen Altbürgermeister: Humorvolle Debatte im Rathaus

Pfaffenhofen an der Roth

Baum gegen Altbürgermeister: Humorvolle Debatte im Rathaus

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    In der jüngsten Sitzung des Marktgemeinderats  kam es zu einer humorvollen Diskussion: Wie soll eine neue Straße in Pfaffenhofen benannt werden?
    In der jüngsten Sitzung des Marktgemeinderats kam es zu einer humorvollen Diskussion: Wie soll eine neue Straße in Pfaffenhofen benannt werden? Foto: Willi Baur (Archivbild)

    Der Marktgemeinderat bemüht sich stets um die beste Lösung für Pfaffenhofen. Auch wenn die Themen manchmal knifflig sind – in einer Runde aus fünf Parteien, 21 Mitgliedern und zahlreichen Meinungen – bleibt die Stimmung in der Regel respektvoll und kooperativ. Und wenn auf der Tagesordnung mal etwas weniger Ernstes steht, wird auch mal gelacht und gescherzt. Was freilich nicht bedeutet, dass weniger ernste Themen, weniger ernst genommen werden. Ein gutes Beispiel liefert die vergangene Sitzung, als der Marktgemeinderat gefragt wurde: Wie soll die neue Straße heißen?

    Straße im Baugebiet "Nord-Ost Eins" in Pfaffenhofen braucht einen Namen

    Hintergrund: Im Baugebiet "Nord-Ost Eins" wird bald eine Straße gebaut und dafür muss ein Name her. Die Verwaltung sah sich um und orientierte sich an der Natur. Ihr Vorschlag: Benennt die Straße nach der Eibe, Esche oder Ulme, die dort oben stehen. Eine weitere Idee kam aus der Bürgerschaft: Walter-Seitz-Straße, nach dem langjährigen Gemeinderatsmitglied und ehemaligem zweiten Bürgermeister. Sein Engagement mache ihn zu einem würdigen Namensträger für die neue Straße.

    Michael Pintleger von den Freien Wählern unterstreicht die Bedeutung von Walter Seitz: "Also ich bin für Seitz. Es sei sehr selten, dass die Gemeinde ein solch großes Grundstück bekomme", betont Pintleger. Der Grund des neuen Baugebiets war damals in Händen von Pfaffenhofen eingesetzt haben, hätten Anerkennung verdient.

    "Achtung Verwechslungsgefahr!", wendet Josef Schweiggart von der Wählergemeinschaft Roth - Berg schmunzelnd ein. "Walter-Seitz-Weg" höre sich ja an wie der "Geheimrat-Seitz-Weg". Breite Zustimmung im Gremium. Daraufhin wird hin- und herüberlegt. Bis sich SPD-Frau Hildegard Feurich-Kähn mit einem Beitrag meldet, mit dem wohl keiner gerechnet hatte: "Also ich bin ja für einen Baum!" Es folgt Gelächter aus allen Fraktionen. 

    Die Grünen-Fraktion fragt: Muss es ein Mann sein?

    Ein bisschen ernster wird es dann doch, als sich die Grünenfraktion zu Wort meldet. Christoph Maisch setzt vorsichtig an, als er fragt, ob es denn ein Mann sein müsse, nach dem die Straße benannt wird. Sein Votum geht schließlich an den Ulmenweg, mit der Begründung: "Wir versiegeln Fläche und die Ulme ist vom Klimawandel bedroht". Christoph Öttinger von den Freien Wählern geht noch einen Schritt weiter: "Wir können ja auch mehr Bäume pflanzen und die Straße Ulmenallee nennen".

    Bürgermeister Sebastian Sparwasser, aufmerksam der Diskussion lauschend, leitet schließlich die Abstimmung ein: Die Ulme erhält zehn Stimmen, Walter Seitz acht. Pfaffenhofen wird also im neuen Industriegebiet um einen "Ulmenweg" erweitert. Claudia Walk von den Freien Wähler besänftigt die Seitz-Befürworter: "Wir haben ja noch mehr Grundstücke. Da kommt bestimmt noch was für ihn raus". 

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