Erst vor einem Monat gewählt, und schon gibt es für den neuen Vorstand des SV Pfaffenhofen (SVP) eine Herausforderung zu meistern. Aurora Thaqi, Pächterin des Sportheims und Inhaberin des Restaurant L&L, hat die Schließung zum 1. August dieses Jahres angekündigt. Aktuell ist die Nachfolge noch nicht geklärt. SVP-Vorstand Christoph Jung kündigt an, man werde sich umgehend um einen neuen Pächter bemühen und im Zweifelsfall die Bewirtung selbst stemmen, allerdings dann in einem "Notprogramm". So wie es scheint, war die Kündigung dem Vorstand nicht weit im Voraus bekannt.
Sportheim SV Pfaffenhofen: Kündigung war überraschend
Denn bis zum August sind es nur knapp zwei Monate. Wie kam es dazu? "Die jetzigen Pächter haben eine neue Gaststätte gefunden", teilt Vorstand Jung mit. Das kann auch Bekim Thaqi, der Geschäftsführer des Restaurants und Ehemann von Aurora, bestätigen: "Ich hatte eigentlich einen Nachfolger gefunden. Doch der hat kurzfristig abgesagt". Die Thaqis hätten im Sportheim eine sehr schöne Zeit gehabt und wünschen dem SVP einen guten Nachfolger-Wirt. Laut ihm wussten ihre Gäste bereits seit Monaten von dem Aus.
Für den Vorstand kam es jedoch überraschend: "Die Pächter haben erst vor einem Dreivierteljahr die Küche auf eigene Kosten umgebaut und vergrößert", sagt Jung. Es habe für sie daher keine Anzeichen einer Kündigung gegeben. Auch der alte Vorstand unter der Führung von Michael Pintleger habe dies nicht gewusst. Vor zwei Wochen seien sie über den Schritt informiert worden, seit Donnerstag wird öffentlich für die Vermietung des Sportheims geworben und nach einem Pächter gesucht. Jung könne es nachvollziehen, wenn die Familie den Wunsch nach einer Räumlichkeit habe, die mehr nach einem Restaurant aussehe.
Was interessant ist: Der Pachtvertrag läuft noch bis zum 31. Dezember dieses Jahres. Sollte der SV Pfaffenhofen also bis zum 1. August keinen Nachfolger gefunden haben, läuft der Vertrag weiter. Das heißt, Aurora und Bekim Thaqi müssten bis Jahresende die Miete weiterbezahlen. "Sie gehen fix zum August, das haben sie uns versichert", so Jung.
Sportheim des SV Pfaffenhofen: Schwäbische Küche noch bis 31. Juli
Auch wenn es offenbar für den Vorstand eine Überraschung war und die Kündigung bedauert wird, verliert Jung kein schlechtes Wort über das Restaurant. Im Gegenteil: "Sie waren nun seit sechs Jahren bei uns und haben das Restaurant sehr gut aufgezogen. Das Essen war immer gut." Von Wurstsalat über Zwiebelrostbraten bis Sulze und saure Kutteln – die Thaqis bereiten viele schwäbische Speisen zu. Gerade die Kutteln seien etwas Besonderes, meint Jung: "Teilweise sind Leute von Günzburg nur wegen des Essens gekommen." Gelegentlich bietet die Familie mit Wurzeln im Kosovo und in Griechenland auch Gerichte aus dem Balkan an.
Was sind die Anforderung für den zukünftigen Pächter oder die Pächterin? Es müsse keine Fünfsterne-Küche sein, aber Speisen wie Cordon bleu fände Jung schön. "Wir sind für alles offen", sagt der Vorsitzende. Das Lokal sei ruhig gelegen, schön, und viele Radfahrer kämen vorbei. "Es gibt fast keine bessere Location in Pfaffenhofen." Außerdem sei das Sportheim auch als Ort für private Veranstaltungen beliebt, so zum Beispiel für Geburtstage, Jahreshauptversammlungen von Vereinen oder für Trauerfeiern.
Neben dem Restaurant sorgen Aurora Thaqi und ihr Team auch für die Bewirtung in der Verkaufshütte direkt am Spielfeldrand, wenn die erste und zweite Herrenmannschaft am Sonntagmittag vor der Tür Fußball spielt. Geöffnet ist von Mittwoch bis Samstag, 17 bis 22 Uhr, und sonntags von 11.30 bis 21 Uhr. Montag und Dienstag ist Ruhetag. In den Räumlichkeiten im ersten Stock gibt es Platz für bis zu 80 Personen – auch 100 seien möglich, aber dann wird es "kuschelig", so Jung. Draußen im Biergarten können zusätzliche 50 Gäste bewirtet werden.