Startseite
Icon Pfeil nach unten
Neu-Ulm
Icon Pfeil nach unten

Neue "Florentine" Pumpe stärkt Feuerwehr Roth-Berg

Roth-Berg

Spendenfinanzierte Pumpe „Florentine“ bereichert Feuerwehr Roth-Berg

    • |
    • |
    Eine Reihe von Spendern aus der örtlichen Geschäftswelt in der Marktgemeinde Pfaffenhofen und Umgebung, vor allem aber aus den Ortsteilen Roth und Berg, hatte die Beschaffung einer leistungsfähigen Hochwasserpumpe für die FF Roth-Berg ermöglicht.
    Eine Reihe von Spendern aus der örtlichen Geschäftswelt in der Marktgemeinde Pfaffenhofen und Umgebung, vor allem aber aus den Ortsteilen Roth und Berg, hatte die Beschaffung einer leistungsfähigen Hochwasserpumpe für die FF Roth-Berg ermöglicht. Foto: Wilhelm Schmid

    Die Freiwillige Feuerwehr der beiden Pfaffenhofener Ortsteile Roth und Berg hat eine starke Besetzung mit 75 Aktiven, und die neueste davon heißt „Florentine“. Nur trägt sie keine blaue Uniform, sondern sie besteht aus silberglänzendem Metall und ist eine leistungsfähige Hochwasserpumpe. Der Name wurde durch die Abschaffung des Analogfunks frei, als die Handfunkgeräte noch diesen Namen trugen. Ab sofort wird „Florentine“ gute Dienste in allen Lagen leisten, wenn es gilt, große Wassermengen abzupumpen.

    Genau das war im Sommer dieses Jahres bei der Hochwasserkatastrophe im Landkreis nötig, von der die Dorfgemeinschaft Roth-Berg stark betroffen war. Das Kanalsystem war überlastet und in vielen Häusern liefen die Keller voll. Damit kam auch die Leistungsfähigkeit der Feuerwehr an ihre Grenzen, wirkungsvolle Hilfe kam erst mit großen Pumpen aus Senden und vom Technischen Hilfswerk. Deshalb ergriff Stefan Ustrnul, der Vorsitzende des Fördervereins der Feuerwehr Roth-Berg, gemeinsam mit seinem Stellvertreter Robert Fickler, Kommandant Andreas Schweiggert und dessen Stellvertreter Florian Sailer die Initiative zur Beschaffung einer eigenen leistungsfähigen Schmutzwasserpumpe. Nach dem Motto: „Wer zahlt, schafft an“ beschlossen sie, Spenden zu sammeln und damit ein eigenes Gerät anzuschaffen, um im nächsten Hochwasserfall nicht mehr auf fremde Hilfe angewiesen zu sein.

    Hochwasserpumpe kann in kommenden Notlagen in Roth-Berg helfen

    Nach einer Reihe von Gesprächen mit ortsansässigen Gewerbetreibenden kam die unerwartet hohe Summe von rund 6000 Euro zusammen, und so beschaffte der Förderverein eine Drehkolbenpumpe bei einem Hersteller von Güllepumpen in Norddeutschland, in die zusätzlich ein Steinabscheider eingebaut wurde. Die Pumpe steht jetzt bereit, in kommenden Notlagen zu helfen. Aber nicht nur bei Hochwasser, sondern auch beispielsweise bei Waldbrand dient sie zur Wasserförderung über lange Strecken. Und „Florentine“ ist stark: Dreitausend Liter Wasser schafft sie pro Minute weg, was einer Stundenleistung von 180 Kubikmetern entspricht. An zwei A-Zugängen werden übliche Saugleitungen angeschlossen, die durch schwimmende Saugkörbe das Wasser ansaugen. Gegenüber liegen zwei A-Abgänge, die auf vier B-Leitungen verteilt dann das Wasser ableiten oder auch im Brandfall in Faltbehälter umfüllen lassen.

    Die Schmutzwasserpumpe kann von jeder landwirtschaftlichen Zugmaschine an der mit Hydraulik betriebenen Dreipunktaufhängung heckseitig befestigt und damit auch in schwierigen Gebieten transportiert werden. Der Antrieb erfolgt durch die übliche Zapfwelle des Traktors, sodass zum einen kein Strom benötigt wird und zum anderen die Feuerwehr sich nicht um eine aufwendige Pumpen-Motorenwartung kümmern muss. Auch für das zum Betrieb benötigte Leitungsmaterial – etwa Saugschläuche mit Saugkörben. – wird ein Spender aus der örtlichen Geschäftswelt noch eine Transportbox bauen, die alle benötigten Anbauteile beinhaltet. Notfalls kann das gesamte Material auch mit dem feuerwehreigenen Anhänger befördert werden. Zugmaschinen stehen im Dorf genügend in verschiedenen Größen zur Verfügung, wobei die stärksten Schlepper den Antrieb sozusagen im Standgas bewältigen und dementsprechend wenig Lärm machen.

    „Florentine“ wurde durch Spenden finanziert

    Das Gerät, sagten Kommandant Andreas Schweiggert und Vereinsvorsitzender Stefan Ustrnul, ist in der Landwirtschaft seit Jahren bewährt. Damit könne man nun den nächsten Hochwasserlagen, die sicherlich kommen werden, für die Dorfgemeinschaft beruhigt entgegensehen. Im Rahmen einer kleinen Feier, zu der sämtliche Spender geladen waren, wurde die neue Pumpe jetzt in Dienst gestellt, in den kommenden Wochen werden die Aktiven der Freiwilligen Feuerwehr Roth-Berg ihre neue „Kameradin“ erstmals im Rahmen einer Übung in Betrieb nehmen.

    Bürgermeister Sebastian Sparwasser überbrachte im Namen der Marktgemeinde Pfaffenhofen „ganz großen Dank“ an die Spender und die Feuerwehr und sprach hohe Anerkennung für den „wichtigen Baustein in der Gefahrenabwehr“ aus. Er schilderte abschließend, dass der Markt vielfache Überlegungen anstellt, alle von der Roth, dem Osterbach und der Biber her kommenden „potenziellen Einfallstore“ des Hochwassers abzudichten und berichtete, dass hierzu auch interkommunale Maßnahmen im Gespräch sind. Mit den Worten: „Wir tun unser Möglichstes!“ und herzlichem Dank an Spender und Feuerwehr endete die Übergabefeier.

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare

    Um kommentieren zu können, müssen Sie angemeldet sein.

    Registrieren sie sich

    Sie haben ein Konto? Hier anmelden