Wer Roland Ferbel* in diesen Tagen in seinem Neu-Ulmer „Zuhause“ besucht, der bekommt zwangsläufig Beklemmungen. Zunächst geht es durchs Gebüsch, ehe sich nach einigen Metern eine kleine Lichtung auftut. Dort lebt Ferbel. Im Freien. Ein Klappstuhl und ein improvisierter Tisch aus einer Spanplatte und einem Eimer sind Küche, Ess- und Wohnzimmer zugleich. Daneben hat der 55-Jährige eine Plastikplane aufgespannt, unter der er auf einer Isomatte schläft. Seit vier Monaten haust der gelernte Elektromechaniker nun schon so – doch jetzt bekommt er es mit der Angst zu tun. Der Winter naht: „Ich werde hier bitterlich erfrieren“, sagt Ferbel und schimpft: „Ich muss hier leben wie ein Hund, ich hätte nie gedacht, dass einem so etwas in Deutschland passieren könnte.“
Neu-Ulm